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Erfahrene Spezialisten für gebrauchte Pressen

Mehr als 300 mechanische und hydraulische Pressen auf Lager
Erfahrene Spezialisten für gebrauchte Pressen

Gebrauchte Pressen instandsetzen, das ist die Spezialität der Mannschaft um Thomas Weber. Für den erfahrenen Geschäftsführer von Vögtle Service befindet sich der Gebrauchtmaschinenhandel schon seit geraumer Zeit im Wandel. Zunehmend wünschen Kunden einen umfassenden Service, der bis hin zur Problemlösung reicht.

Wer nach gebrauchten Pressen sucht oder sie verkaufen will, stößt unweigerlich auf die Vögtle Service GmbH & Co. KG in Eislingen. Das Maschinenhandelsunternehmen, vor 60 Jahren von Albert Vögtle in Göppingen als Ingenieurbüro gegründet, hält mehr als 300 Pressen auf nahezu 12000 m² Hallenflächen an verschiedenen Standorten vor. „Die mechanischen und hydraulischen Pressen sind zu rund 90 Prozent deutsche Fabrikate“, betont Geschäftsführer Thomas Weber. „Deutsche Qualität ist immer noch die beste Voraussetzung für eine langlebige Substanz von Maschinen“, weiß er aus Erfahrung.

Dicht gepackt stehen in den Hallen in Eislingen Pressen verschiedenster Fabrikate und unterschiedlicher Größen. Entsprechend ist die Krankapazität ausgestattet. „Wir können Pressen bis zu 50 Tonnen transportieren und haben Montagegruben für größere Pressen“, berichtet Weber. Für Großpressen über 800 t liege das Know-how beim Schuler-Konzern, dem Vögtle zu 100 % angehört.
Der Maschinenpark in der mechanischen Werkstatt umfasst von der Drehmaschine über Schleifmaschinen bis hin zum Wotan-Bohrwerk alles, was gebraucht wird. „Was im Bereich kleiner und mittlerer Pressen zu bearbeiten ist, können wir im eigenen Hause bewältigen“, spricht Weber die eigenen Möglichkeiten an. Verzahnungen werden außer Haus vergeben und Spezialteile werden auch aus Preisgründen im Konzern oder bei anderen Herstellern angefordert. Das sei oft die bessere Lösung. Man müsse ja das Rad nicht immer wieder neu erfinden, meint er.
Die Spezialisten bei Vögtle setzen die gebrauchten Pressen wieder instand. Das beinhaltet den Ersatz vorhandener Teile durch Neuteile, die entweder nach Muster oder nach Zeichnung gefertigt werden oder es wird zum Beispiel ein Sicherheitsventil ersetzt. „Das ist der Alltag im Gebrauchtmaschinenhandel“, sagt Weber. „Wir steigern aber nicht die Leistung der Pressen, sondern behalten Einsatzcharakter und Leitungsdaten im Wesentlichen bei“, macht er deutlich. Alles andere könne zu veränderten Sicherheitsstufen oder zu Konsequenzen in Hinblick auf die CE- Konformitätserklärung führen.
Auch Zuführeinrichtungen wie Haspel, Richtmaschinen oder Vorschübe gehören zum Spektrum der gebrauchten Einrichtungen. „Wir setzen aber auch sehr viel neue Vorschübe ein“, sagt der Pressenspezialist und begründet: „Die Technik schreitet hier zu schnell fort, so dass Sie mit 15 bis 20 Jahre alten Vorschüben nicht mehr viel anfangen können. Das könne allerdings bei kleineren Pressen schnell einmal dazu führen, dass die Presse am Ende billiger sei als der Vorschub. Hier zahle sich aber eine feste Partnerschaft mit der PA Industry in Ludwigsburg aus, mit deren Vorschüben man im Preis-/Leistungsverhältnis sehr gute Erfahrungen gemacht habe.
Bevorzugte Steuerungen für den normalen Regelbereich seien die von Mitsubishi, für den Sicherheitsbereich die von Pilz. „Pilz ist für uns das Non plus Ultra“, schwärmt Weber. Siemens käme nur noch dann zum Zuge, wenn der Kunde es vorschreibe. Vom Preis-/Leistungsverhältnis her gesehen sei diese Steuerung nicht für jede technische Lösung einzusetzen. „Auch was die frequenzgeregelten Antriebe angeht, setzen wir nur noch Antriebe von Mitsubishi ein“, hebt Weber hervor, damit habe man, wie mit der Steuerung, sehr gute Erfahrungen gemacht. Auch die Betreuung und der Service von Mitsubishi ließen keine Wünsche offen.
Wann sich eine solche Überholung lohne, entschieden letztendlich immer der Einkaufspreis und der zu erzielende Marktpreis, weiß der erfahrene Maschinenhändler. Die Spanne dazwischen müsse die notwendigen Arbeiten abdecken, die Vertriebsstruktur bezahlen und es sollte auch zumindest ein kleiner Profit übrigbleiben. Beim Einkauf von Maschinen spiele eine gewisse Erfahrung darin, auf welche Problembereiche zu achten sei, eine nicht unbedeutende Rolle. Denn von den Abgebern erfahre man oft nur wenig oder nur Halbwahrheiten. Bei einem Riss in der Welle sei diese schnell erneuert. Aber von einer Maschine, deren Ständer gerissen sei, sollte man tunlichst die Finger lassen, empfiehlt Weber.
„Wenn wir eine Maschine funktionstüchtig machen, also nur Teilreparaturen ausführen und die Funktionalität sicher stellen, dann geben wir dem Kunden eine Funktionsgarantie“, erklärt der Geschäftsführer. Dazu nimmt der Kunde die Maschine bei Vögtle voll unter Funktion ab, wenn er will auch mit Werkzeug. Es wird ein Ist-Standprokoll, ein internes Abnahmeprotokoll, erstellt und die UVV-Wartung vorgenommen. So hat der Kunde einen gewissen Ist-Stand. Ein kleines Risiko trägt er natürlich trotzdem. Wenn zum Beispiel nach drei Wochen der Motor ausfällt, kann er nicht den Verkäufer dafür verantwortlich machen. „Aber es gibt für alles eine Lösung, auch auf dem Kulanzweg“, beschwichtigt Weber.
Ein wichtiger Bereich im Unternehmen sind Fremdreparaturen. „2009 hatten wir mit Umsatzsteigerungen von rund zehn Prozent einen Boom bei den Reparaturen“, erzählt er. Denn wenn bei einem Investitionstop Maschinen bei laufender Produktion ausfielen, müssten die umgehend repariert werden. Weber stellt fest, dass sich in den letzten Jahren das Geschäft verändert hat: „Vor fünf Jahren hatte der reine Handel, also Einkauf/Verkauf, noch einen Anteil von etwa 90 Prozent“, blickt er zurück. Heute suche der Kunde einen verlässlichen Partner, der weitere Aufgaben übernehme. Man wolle nicht mehr, wie das oft bei Versteigerungen der Fall sei, die Katze im Sack kaufen. Gefragt sei die Fachfirma, die auch die Maschine herrichte. „Bei uns hat sich das reine Verkaufsgeschäft in Richtung 60 Prozent, vielleicht sogar 50 Prozent reduziert“, hat Weber erkannt.
Sein Blick geht in die Zukunft: „Wenn die Händler von Gebrauchtmaschinen bestehen wollen, müssen sie sich in Zukunft immer mehr hin zum Maschinenbauer entwickeln.“ Der Kunde erwarte immer mehr Service. Der Trend laufe dahin, ein eigenes Lager vorzuhalten, um antizyklisch arbeiten zu können. „In dem Moment, da Ware im Überfluss am Markt vorhanden ist, muss man einkaufen, solange man Geld hat“, ist seine Vision. Dies setzt einen Glauben an die Zukunft voraus. Dann könne man warten, bis der Kunde irgendwann komme. „In guten Zeiten dreht sich der Sachverhalt um; der Beschaffungsmarkt benötigt nun unsere gesamte Aufmerksamkeit, das Verkaufen geht dann fast von alleine“, so seine Sicht. Heute würden schon die meisten Verkäufe über das Internet eingeleitet. „Die meisten Anfragen kommen über die Homepage oder über das Portal des Verbandes FDM www.machinestock.de“, weiß er. „Darüber sind wir sehr stark nach außen präsentiert!“
Dr. Rolf Langbein
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
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