Digital Production | In Aachen ist der BMBF-Forschungscampus „Digital Photonic Production“ (DPP) eröffnet worden. Erforscht werden neue Methoden, um Licht als Werkzeug für die industrielle Produktion der Zukunft zu nutzen.
Schon heute fertigt der Laser als ein wahres Universalwerkzeug Zahnimplantate, Fahrzeugteile und Flugzeugkomponenten. Doch dabei allein soll es nicht bleiben. Neben additiven Fertigungsverfahren (Direct Photonic Production) sollen im Aachener Forschungscampus DPP auch Ultrakurzpulslaser-Produktionsverfahren (Femto Photonic Production) und neuartige VCSEL-Strahlquellen genutzt werden, um beispielsweise selektiv nanoskalige Schichten zu funktionalisieren (Nano Photonic Production).
Das BMBF fördert deutschlandweit neun solcher Forschungscampi. Das Ministerium beabsichtigt, den DPP für bis zu 15 Jahre mit Mitteln von jährlich 2 Mio. Euro zu fördern.
Zu den 20 Industrieteilnehmern zählen neben KMU auch Großunternehmen. Auf 3D-Druck setzt etwa Dr. Nicolas Vortmeyer von der Siemens-Division Power and Gas, die Turbinen für Kraftwerke produziert. „Wir befreien uns mit dem 3D-Druck von bisherigen Begrenzungen bei der Fertigung und Entwicklung“, begründete der Chief Technology Officer die Teilnahme am Forschungscampus DPP. „Mit dieser Technologie lassen sich selbst für alte Kraftwerksturbinen, für die es noch nicht einmal mehr Zeichnungen gibt, in relativ kurzer Zeit Ersatzteile herstellen.“ Der Siemens-Vorstand erwartet von der Teilnahme nun „eine exponentielle Beschleunigung der kreativen Prozesse“. •
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