Für kommende Projekte gut gerüstet

Der Hersteller elektrischer und hydraulischer Antriebstechnik erwartet für sein weltweites Geschäft einen Rückgang um gut 20 % in diesem Geschäftsjahr. 2008 setzte der Konzern mit Sitz in Bologna rund 665 Mio. Euro um. „Die Zeiten sind schwierig“, fasste die Geschäftsführerin Sonja Bonfiglioli die Lage zusammen. Außer im Bereich der regenerativen Energien würden die Auftragseingänge und Umsätze dramatisch zurückgehen. Eine Erholung erwartet die Firmenchefin erst im kommenden Jahr mit moderaten 5 %. Im Jahr 2011 könne die Steigerung etwas höher ausfallen.

Stützend wirke derzeit das starke Standbein in der Windenergiebranche. Seit über 30 Jahren sieht sich Bonfiglioli in diesem Markt bei Azimut- und Pitchantrieben als führend. In Kombination mit Produkten für die Photovoltaik und Biogasanlagen wird demnach in diesem Jahr im Segment Green Energy sogar eine Umsatzsteigerung erwartet. Im Geschäftsbereich Industrie und Automation werde sich ihre Firma dem allgemeinen Negativtrend kaum entziehen können.

Thomas Becker, Geschäftsführer der deutschen Niederlassung, überraschte in Hannover mit der Aussage, dass im ersten Quartal die Umsätze von Bonfiglioli in Deutschland auf Vorjahresniveau liegen. „Für die nächsten Monate wird dieses Niveau allerdings nicht zu halten sein“, so Becker weiter. Der Markt für mobile Antriebstechnik werde sich auf absehbare Zeit nicht erholen, die Erfolge bei regenerativen Energien die Lücken kaum schließen. Dennoch gibt man sich optimistisch. Mit einer neuen Generation von Photovoltaik-Wechselrichtern mit der Typenbezeichnung RPS 450 TL sieht man sich für kommende Projekte gut gerüstet. Auch wurden Produktreihen der klassischen Antriebstechnik vervollständigt. So steigt Bonfiglioli mit 160 000 Nm in die nächsthöhere Leistungsstufe der Parallelwellengetriebe ein, neue spielarme Winkelgetriebe ergänzen das Produktportfolio in der Servotechnik. dk