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Heute erkennen, was wir morgen brauchen

Bayer MaterialScience analysiert Megatrends als Treiber für Innovationsfelder
Heute erkennen, was wir morgen brauchen

Unternehmen müssen sich nicht nur selbst immer wieder neu erfinden, sondern ihre Erfindungen auch erfolgreich umsetzen – zu Innovationen. Bayer MaterialScience führt dazu zukunftsorientierte Markt- und Umfeldbetrachtungen durch und nimmt so Geschäftsfelder von morgen und übermorgen in den Blick.

„Bayer MaterialScience analysiert die Auswirkungen der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen in vielen Bereichen und engagiert sich mit seinem Know-how und seiner Erfahrung, um die dafür benötigten Lösungen zu entwickeln“, erläutert Manfred Rink, Leiter des Bereichs New Business. New Business spürt in Zusammenarbeit mit allen Geschäftseinheiten neue, attraktive Technologien und Zukunftsmärkte auf. Ziel ist es, neue Geschäftsmöglichkeiten über das bestehende Produkt- und Verfahrensportfolio hinaus zu schaffen – bezogen auf einen Zeithorizont von zehn bis 15 Jahren in der Zukunft. Durch Veränderungen im globalen Umfeld ergeben sich neue Markt- und Kundenbedürfnisse. Dabei sieht man sich schnell mit komplexen Fragestellungen konfrontiert:

  • Wie verändern sich Märkte aufgrund von Megatrends?
  • Welche Anforderungen haben diese Zukunftsmärkte?
  • Welche Bedürfnisse ergeben sich daraus für den Endverbraucher?
  • Welche Werkstofflösungen werden den Anforderungen gerecht?
  • Wie ist unsere Rolle in der Wertschöpfungskette?
Da es sich jedoch um zukunftsgerichtete Fragen handelt, gibt es auch viele verschiedene mögliche Antworten, was die Komplexität und Unsicherheit erhöht. Szenarioplanung kann hierbei eine sinnvolle Ergänzung für das Innovationsmanagement darstellen.
Unter Szenarien versteht man in sich konsistente und plausible Beschreibungen möglicher Situationen der Zukunft, die auf einem komplexen Beziehungsgeflecht von Einflussfaktoren basieren. Ein Szenario-gestützter Ansatz erlaubt es beispielsweise, den Prozess der Entwicklung neuer Produkte nach neuen Kriterien zu steuern und die Marktfähigkeit im Voraus auf Realisierungschancen hin zu prüfen. Szenarien stellen eine wichtige Grundlage des Market-Pull-Ansatzes von New Business dar.
Der in vier Schritten beschriebene Prozess (Diagramm rechts) dient dazu, aus Megatrends und Zukunftsszenarien konkrete Ansätze herauszuarbeiten, um Wachstumsmärkte und Innovationsfelder zu erschließen. „Megatrends wie der demografische Wandel, die globalen Klimaveränderungen und die Verknappung von Ressourcen treiben uns bei der Suche nach nachhaltigen Lösungen voran“, sagt Patrick Thomas, Vorstandsvorsitzender von Bayer MaterialScience. „Zugleich setzen wir darauf, mit der Erfüllung künftiger Bedürfnisse auch neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen.“
So kann beispielsweise eine ausgeklügelte Logistik den Energieverbrauch und die Emission des Treibhausgases CO2 deutlich reduzieren. Da der Weg von Lebensmitteln zum Verbraucher immer länger wird – vor allem in den Megacities in Asien und Lateinamerika –, arbeitet Bayer MaterialScience daran, die sehr gute Dämmleistung von PUR-Hartschaumsystemen für die Kühlkette weiter zu steigern, damit zum Beispiel Kühlgeräte noch energieeffizienter werden. Auch beim Thema Logistik standen interdisziplinäre Workshops am Anfang, in denen Zukunftsszenarien erarbeitet wurden. Aus diesen ergeben sich Herausforderungen, zu deren Bewältigung auch Rohstoff- und Materialien-Entwickler wichtige Beiträge leisten können.
Je konkreter sich aufkommende Fragestellungen und mögliche Lösungsansätze herausarbeiten lassen, desto wahrscheinlicher sind auch die Entwicklung und Implementierung einer Lösung – zum Beispiel in Form eines neuen Produktes. Genau hier setzt der von Bayer MaterialScience initiierte Design Award „Cargo Packs 2020“ an, der den beschriebenen Prozess aufgreift und in die Praxis umsetzt.
Dieser VisionWorks-Award ist ein Wettbewerb, bei dem Designstudenten zu einer bestimmten Themenstellung um ein Preisgeld konkurrieren. 2007 war das Thema „People in Motion“. Der für 2009 ausgeschriebene Wettbewerb stand unter dem Motto „CargoPacks 2020“ und wurde in Kooperation mit DHL, Airbus und Hettich durchgeführt. Ausgangspunkte waren Zukunftsszenarien zum Thema Logistik des Jahres 2020, die den Teilnehmern zu Beginn des Wettbewerbs als gemeinsame Basis vermittelt wurden. Die Teilnehmer wurden so mit den Trends vertraut gemacht, die das Umfeld beeinflussen, damit der Zukunftsmarkt Logistik für sie besser verständlich wird. Ebenfalls verwendete „Future Stories“ zeigen erste mögliche Kundenbedürfnisse am Beispiel unterschiedlicher Zielgruppen auf. In der sich anschließenden Phase I sollte jeder Teilnehmer zu drei Leitfragen je einen Konzeptvorschlag für neue Anwendungen erarbeiten. Dabei ging es um ökologisch nachhaltige Logistiklösungen für das Jahr 2020, die letzte Meile des Logistikprozesses und um „intelligente“ Verpackungen für zukünftige Logistikdienstleistungen.
Nach einer ersten Jurybewertung wurden die Konzeptvorschläge in Phase II des Wettbewerbs konkretisiert und in Form von Designmodellen als visionäre Prototypen visualisiert. Die Kooperation von Airbus, Bayer MaterialScience, DHL, Hettich mit Unterstützung des Netzwerks Future_bizz und der Designagentur Frackenpohl-Poulheim hat zu 142 Konzeptideen geführt, die in 42 Konzepten und haptischen Modellen umgesetzt wurden. Dabei standen fünf internationale Designhochschulen mit 48 Studierenden im Wettbewerb zueinander.
Die Abbildungen links und rechts zeigen beispielhafte Ergebnisse: So beschreibt das Konzept „Urban Mole“ ein Transportschienensystem mit Minicontainern, um die letzte Meile in der Transportkette bis zum Endkunden zu bedienen (Megatrend Urbanisierung). Die autonomen Vehikel nutzen dafür die Kanalisation von Megastädten.
Die Ergebnisse des Wettbewerbes sind weit mehr als visionäre Produktideen. Sie konkretisieren erarbeitete Marktszenarien und helfen dabei, Zukunftsszenarien konsistenter zu machen. Durch die Visualisierungskompetenz der Designer passiert das auch auf visueller und haptischer Ebene. Im Abgleich mit Material- und Technologieentwicklungen lassen sich die Konzepte in Roadmaps einordnen, die es ermöglichen, gemeinsame Entwicklungsziele mit Partnern des Netzwerks zu erarbeiten. Passende Geschäftsmodelle sind ebenfalls Gegenstand dieser Diskussion. Dies alles sind wertvolle Vorarbeiten zum Aufsetzen konkreter Machbarkeitsstudien im Sinne von partnerschaftlichen Innovationsprojekten, die jetzt im Nachgang anlaufen. Schon die Kommunikation und Diskussion der Ergebnisse gibt Anstöße, um die Zukunft aktiv zu gestalten.
Ein weiteres wichtiges Zukunftsthema bei Bayer MaterialScience ist die Robotik. Bei einem gemeinsamen Projekt mit Professor Sankai von Cyberdyne Inc., einem Spin-off-Unternehmen der Tsukuba Universität in Japan, geht es um einen intelligenten Roboteranzug namens HAL (Hybrid Assistive Limb), der Menschen bei der Bewegung oder schweren körperlichen Arbeiten unterstützen soll. Aus Sicht von Bayer MaterialScience bietet die Robotik ähnliche Wachstumschancen mit Gestaltung einer neuen Wertschöpfung wie der Bereich Logistik und ist daher das Thema des nächsten Wettbewerbs. Dieser wird wieder das Ziel haben, im Netzwerk die Zukunft zu begreifen und künftige Wachstumsfelder zu gestalten.
Dr. Christopher Stillings Innovation Manager bei der Bayer MaterialScience AG, Leverkusen Eckard Foltin New Business – Leiter Creative Center bei Bayer MaterialScience
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