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Ideen per Technologiemix

Fluidtechnik: Mechatronik setzt sich durch
Ideen per Technologiemix

Das Lösen einer konkreten Aufgabe steht in der Automatisierung im Vordergrund. Sinnvoll sind häufig Kombinationen verschiedener Technologien, in denen Pneumatik oder Hydraulik mit ihren Vorzügen punkten. Doch auch elektrische Antriebe haben Potenzial.

Elektrische Antriebe werden die Pneumatik oder die Hydraulik in absehbarer Zeit nicht verdrängen, denn die Fluidtechnik kann mit einigen Vorteilen punkten – beispielsweise wenn es um Haltekräfte geht. Dennoch konnte der Besucher der MDA – Motion, Drive & Automation, der Internationalen Leitmesse der Antriebs- und Fluidtechnik, vermehrt Kombinationen sehen. Häufig profitieren Systeme je nach Achse sowohl von pneumatischen als auch elektrischen Antrieben. Und: Erstmals überwog bei der Esslinger Festo AG & Co. KG die Zahl der elektrischen Neuheiten die der pneumatischen. Eines der auffallendsten Beispiele war dabei der Bionic Tripod. Handhabungsaufgaben im Bereich der Fertigungsautomation ließen sich mit ihm besonders effizient und flexibel umsetzen, betonen die Esslinger. Über die Mechatronik hinaus kam bei seiner Entwicklung die Bionik (die Kombination von Biologie und Technik) zum Zuge. Angelehnt an die ‚Konstruktion’ von Fischflossen (Fin-Ray-Prinzip) sind die Beine sehr dünn, trotzdem aber stabil und flexibel. Durch das Ein- oder Ausziehen der Beine – per Elektroantrieb – lässt sich die Konstruktion in jede Richtung um bis zu 90° auslenken.

Dass die Kombination verschiedener Technologien Sinn macht, zeigte auch der Geschäftsbereich Pneumatics der Bosch Rexroth AG aus Laatzen. Um Installation und Austausch von pneumatischen Ventilen zu erleichtern, griffen die Ingenieure zur Funkidentifikation (RFID, Radio-Frequenz-Identifikation). Der Trick dabei: Per RFID-Transponder (Tag) lassen sich die Ventile auf dem Ventilträgersystem eindeutig identifizieren. Platziert der Anwender ein Ventil an der falschen Stelle, signalisiert ihm sofort ein rotes Licht, dass hier etwas nicht stimmt. Jedes Ventil trägt dazu einen Tag, der Informationen über seine Eigenschaften enthält. Über eine Antenne an der Grundplatte des Ventilträgersystems lassen sich diese Daten auslesen und anschließend auswerten. Versucht ein Servicetechniker also in der Hektik des Alltags ein 5/3-Wegeventil durch ein 5/2-Wegeventil zu ersetzen, wird dies umgehend bemerkt. Nützlich für den Anwender ist zudem, dass sich auf diese Weise nicht nur Fehler vermeiden lassen. Auch der Produktpiraterie lässt sich so ein Riegel vorschieben.
Eine einfachere Inbetriebnahme und Instandhaltung sowie erweiterte Diagnosemöglichkeiten hatten die Laatzener auch im Blick, als sie ihr Ventilträgersystem LS04 mit einer integrierten IO-Link-Schnittstelle ausstatteten. Denn nun lässt sich dieses schnell und einfach als Aktor in ein Gesamtsteuerungskonzept einbinden, ohne hohen Verkabelungsaufwand. Über die IO-Link-Schnittstelle sei es möglich, Prozess-, Diagnose- und Parametrierungsdaten direkt bis in die unterste Feldebene auch über den ‚letzten Meter’ zu kommunizieren und die dort vorhandene Intelligenz direkt und einfach zu nutzen, betonen die Automatisierungsspezialisten.
Dezentrale Konzepte spielen auch in der Hydraulik eine Rolle. Die Kaarster Parker Hannifin GmbH & Co. KG zeigte dazu in Hannover neue Druckversorgungsaggregate. Sie sollen die Leistungsfähigkeit, Produktivität und die Funktionalität von hydraulischen Systemen insbesondere mit intermittierendem Betrieb steigern. Die kompakten, in sich geschlossenen Einheiten benötigen nur eine Verbindung zum Aktuator sowie einen elektrischen Anschluss. Auf ein zentrales Hydrauliksystem könne dann bei vielen Anwendungen verzichtet werden, betonen die Kaarster. Als weiteres Plus für den Anwender erweist sich auch der geringere Aufwand für Montage und Lagerhaltung.
Michael Corban Fachjournalist in Nufringen
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
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