Werden Wälzlager permanent überwacht und zustandsorientiert geschmiert, lassen sich kritische Veränderungen im laufenden Betrieb frühzeitig erkennen und beheben. Diese Rundum-Sicht gelingt, wenn Überwachungs- und Schmiersysteme von Schaeffler vernetzt zusammenwirken.
Welcher Betreiber von Elektromotoren, Werkzeugmaschinen oder Windkraftanlagen wäre von einer solchen Lösung nicht angetan. „Noch bevor eine Schädigung des Wälzlagers im laufenden Betrieb entsteht, lässt sich die Zustandsänderung frühzeitig erkennen und das Unheil vermeiden“, weiß Oliver Massa um den Vorteil der vernetzten Lösung. Für eine derartige Rundum-Überwachung braucht es der Sicht von allen Seiten aufs Lager. Vor allem, wenn dieses schwer zugänglich ist oder es sich um eine ausfallkritische Anlage handelt. Massa, Leiter Produktmanagement Industrial Aftermarket bei Schaeffler, nennt es die „360-Grad-Sicherheit fürs Lager“.
Für die Rumdumsicht aufs Wälzlager haben die Schweinfurter zwei seit dem letzten Jahr verfügbare Sensorsysteme mit einer Neuheit kombiniert: Den Schmierstoffgeber FAG Concept 8 stellt Schaeffler erstmals auf der diesjährigen Hannover Messe vor. Zusammen mit dem Fettsensor FAG GreaseCheck und dem Schwingungsmesser FAG SmartCheck bildet die Neuerung ein Trio, das Wälzlager überwacht und zustandsorientiert schmiert. Der nah am Schmierspalt angebrachte GreaseCheck-Sensor erkennt, ob Fettzustand und -menge ausreichend sind. Treten Veränderungen auf, schlägt er Alarm. Dies ermöglicht neben der Umstgellung von der zeit- auf die bedarfsgesteuerte Schmierung vor allem ein Eingreifen, bevor das Wälzlager wegen mangelhafter Schmierung beschädigt wird.
Während der FAG SmartCheck Schwingungen und weitere Parameter misst – und so das Wälzlager komplett unter Kontrolle steht –, stellt der Schmierstoffgeber FAG Concept 8 durch seine acht Auslässe sicher, dass das Lager stets bestmöglich mit Fett versorgt ist, ohne dass dazu jemand vor Ort sein muss. Die Auslässe des Fettgebers lassen sich von den Zustandsüberwachungsgeräten ansteuern, wodurch die Lager je nach Bedarf mit den speziell entwickelten Arcanol-Schmierstoffen von Schaeffler versorgt werden. Je Kartusche hält der Concept 800 ml vor, betont Massa, und könne deshalb auch Zentralschmieranlagen ersetzen.
„Ihr intelligentes Zusammenwirken sichert die Verfügbarkeit der Anlage zuverlässig und spart zugleich Ressourcen“, sagt Massa. Denn bleibt der Verbrauch von Schmierstoff niedrig, erhöht dies die Gebrauchsdauer der Wälzlager. Weiterer Effekt: Die Kosten für teure Arbeitseinsätze vor Ort reduzieren sich erheblich. Verfügbar sein wird das Komplettsystem ab dem zweiten Halbjahr 2013.
Überdies lässt sich jedes System einzeln betreiben. So ermöglicht etwa der SmartCheck laut Angaben durch seine kompakte Bauweise von rund 5 cm x 5 cm x 5 cm und niedrigem Preis, dass sich auch kleinere und weniger ausfallkritische Anlagen wirtschaftlich überwachen lassen. Kommen bei alldem noch die FAG Arcanol-Wälzlagerfette zum Einsatz, mit ihren gegenüber Normalfetten in allen Bereichen besseren Eigenschaften, muss man sich über die Gebrauchsdauer von Wälzlagern wohl kaum mehr Gedanken machen. dk
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