Ball Filled Molding (BFMold) nennt sich die neue Temperiertechnologie mit dem Potenzial, Abkühl- und somit Zykluszeiten beim Spritzgießen drastisch zu senken. Wittmann hat dafür eigens eine neue Temperiergeräte-Serie entwickelt.
Die Überraschung war groß im April, als der Chef des Kunststoff-Institutes Lüdenscheid (KIMW) die neue Temperiertechnologie BFMold auf den Kompetenztagen der Wittmann-Gruppe als ein Verfahren der Österreicher vorstellte. Erst wenige Monate zuvor hatte Stefan Schmidt die KIMW-Eigenentwicklung auf der Fakuma der Fachwelt präsentiert. Wittmann sicherte sich danach die exklusiven Nutzungs- und Vermarktungsrechte.
Bei BFMold sind Hohlräume nahe und flächig unter der Werkzeugoberfläche mit Edelstahlkugeln ausgefüllt. Die Kugeln erlauben das Durchströmen des so entstandenen Temperierkanals und stützen zugleich die Hohlraumstruktur mechanisch ab. Da die Kugeln die Wärmetausch-Oberfläche stark vergrößern und gleichzeitig für eine laminare Strömung sorgen, ermöglichen sie sehr kurze Abkühlzeiten. Das Prinzip hört sich einfach an, aber „wesentlich sind die richtigen Durchmesser und passenden Schichtungen“, machte Schmidt im April klar. Weitere Vorteile seien homogene Werkzeugwand-Temperaturen, hohe Durchflussmengen und geringe Druckverluste.
Wittmann betreibt das variotherme Verfahren mit den dafür entwickelten Temperiergeräten der Serie Tempro plus C160/2 Vario. In der Einspritzphase wird über den ersten Kreis des Geräts an der Kavitätenwand eine Temperatur über der Glasübergangstemperatur des Kunststoffs erzeugt. In der Kühlphase schaltet das Gerät dann auf den zweiten Kreis um. Besonders bei flächigen Teilen wird so eine homogene, schnelle Abkühlung möglich. Geeignet sei BFmold nicht nur für kürzere Zykluszeiten, heißt es bei Wittmann, sondern auch zur Spannungsreduktion und zum Vermeiden von Verzug, Einfallstellen und Bindenähten. os
Wittmann auf der K: Halle 16, Stand D22 KIMW: Halle 6, Stand D76
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