Von bisher 3 % auf jetzt 6 % verdoppelt der VDMA seine Produktionsprognose für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau. Seit März schreibt die Branche wieder Plusraten. Für den Juli könnten sich über 9 % ergeben.
Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer ziehen für das erste Halbjahr 2010 eine ausgesprochen positive Bilanz. Der bis zum Juli extrem dynamische Auftragseingang hat den VDMA dazu veranlasst, die Prognose für 2010 (Stand Juli 2010: 3 %) auf + 6 % Produktionswachstum zu revidieren.
Offensichtlich profitiert die Branche noch immer von einem Aufholeffekt: „Der Bestelleingang normalisiert sich weiter“, betonte der Hauptgeschäftsführer Dr. Hannes Hesse. Viele der Unternehmen würden die Konjunktur für 2010 inzwischen optimistischer beurteilen, auch wenn längst nicht alle bereits jetzt vom Aufschwung profitieren könnten. Hesse: „Wenn die Produktion in diesem Jahr preisbereinigt um sechs Prozent zulegt, trifft die Branche im Durchschnitt etwa das Niveau des Jahres 2005, also das des ehemals zweiten Aufschwungsjahres.
Für den Mai errechnete sich 5,4 %, für den Juni sogar 9,5 % Wachstum. Nach ersten Berechnungen könnte sich auch für den Juli ein Plus von über 9 % ergeben. Die Sachanlagen waren im Juli mit 82,9 % im Durchschnitt der Branche wieder recht passabel, „in Schulnoten ausgedrückt befriedigend ausgelastet“, sagte Hesse. Die Exporte wuchsen in der ersten Jahreshälfte preisbereinigt um 3,5 %. Der Aufschwung werde nun von immer mehr Ländern getragen. Die stärksten Impulse kämen von amerikanischen und asiatischen Entwicklungs- und Schwellenländern wie China, Indien und Brasilien, aber auch aus anderen Ländern wie Russland, Schweiz, Polen, Türkei, Korea, Ungarn belebt sich die Nachfrage.
Erfreulich sei auf jeden Fall die wieder steigende Beschäftigtenzahl. Die Zahl der festangestellten Mitarbeiter im Maschinenbau stieg aus saisonalen Gründen um gut 2000 auf 904 000. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich der Personalbestand um lediglich 3,5 %. Die Zahl der Kurzarbeiter betrug im März 160 000. Sie unterschreitet deutlich die Höchststände, die Mitte des vergangenen Jahres noch zu verzeichnen waren. dk
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