Aushärten von Verbundwerkstoffen ohne Öfen, Druckkammern oder teuer beheizte Werkzeuge – dafür steht das Mikrowellensystem Hephaistos.
Einen Etat von 6 Mio. Euro umfasste das vierjährige, BMBF-geförderte Verbundprojekt, in dem modulare Mikrowellensysteme für die Kompositfertigung erschlossen wurden. Nun ist es so weit: GKN Aerospace, einer der Projektpartner, hat die erste industrielle Großanlage in Betrieb genommen.
Das am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelte System steht für ein Härteverfahren, das ohne Umluftofen, Druckkammern oder teuer beheizte Werkzeuge auskommt. Das Mikrowellensystem trumpft vor allem mit hoher Energieeffizienz, Schnelligkeit und technologischer Überlegenheit auf: Laut KIT ist Hephaistos als einziges physikalisches Verfahren in der Lage, ein Bauteil in seinem gesamten Volumen gleichzeitig aufzuheizen. Durch entsprechende Steuerung gelangt die Mikrowellenenergie sehr schnell in die Strukturen und beschleunigt das Aushärten von polymeren Matrixsystemen, Schäumen oder Klebern stark.
Auch die Feuerprobe ist bestanden: Porsche härtete ein erstes CFK-Karosseriebauteil mit Hephaistos aus – und kam damit in die Endausscheidung für die Innovationspreise der Komposit-Leitmesse JEC Show. os
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