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OPC UA Companion Specification for Cutting Tools für Prozesssicherheit

OPC UA Companion Specification for Cutting Tools
Neuer Schnittstellenstandard für mehr Prozesssicherheit

Mitgliedsunternehmen des VDMA, des VDW sowie ausgewählte internationale Endkunden haben einen Schnittstellenstandard entwickelt, der die herstellerübergreifende Kommunikation zwischen Werkzeug- und Messmaschinen ermöglicht. Auf der AMB können sich Interessierte über die OPC UA Companion Specification for Cutting Tools zur Herstellung von Zerspanwerkzeugen informieren.

Das Werkzeugschleifen ist ein zentrales Verfahren in der Metallbearbeitung, das die präzise Oberflächenbeschaffenheit und die dimensionale Genauigkeit der Werkstücke sicherstellt. „In vielen Unternehmen sind hierfür noch proprietäre Schnittstellen im Einsatz“, berichtet Steffen Kluth, Product Manager beim Maschinenhersteller Anca Europe. Dies führt dazu, dass die Vernetzung aktuell mit großem Aufwand verbunden ist. Allein der Kostenaufwand für die Entwicklung individueller Schnittstellen ist sehr hoch. In der Regel liegt er zwischen 30 und 50 Arbeitstagen – und zwar jeweils für Anwender, Hersteller und Softwareentwickler. Dieser Aufwand tendiert mit Anwendung der Standardisierung gegen Null.

Die neue OPC UA for Cutting Tools Companion Specification schließt nun eine große Lücke in der Kommunikation zwischen Mess- und Schleifmaschinen. Die Anwendung des Standards soll nicht nur die Prozesssicherheit deutlich verbessern. Vor allem entfallen individuelle Schnittstellenprogrammierungen und damit der Arbeitsaufwand für die Pflege dieser Schnittstellen. Fachbesucherinnen und Fachbesucher können sich von den Vorzügen des neuen Standards auf der AMB in Stuttgart vom 10. bis 14. September überzeugen.

Auch für Bernd Schwennig, Strategic Product Manager Metrology bei Walter Maschinenbau GmbH, liegen die Vorteile der neuen Schnittstelle klar auf der Hand: „Der Fachkräftemangel ist ein Megaproblem beim Werkzeugschleifen und war ganz klar ein Treiber für die Entwicklung von OPC UA for Cutting Tools“, so Schwennig. „Ziel muss es sein, künftig den gesamten Prozess vom Rohling bis zur Entsorgung, also den gesamten Lebenszyklus, in einer einheitlichen Sprache zu verfolgen.“

Standard OPC UA CS Cutting Tools in Kürze verfügbar

Vom Fachkräftemangel sind alle massiv betroffen. „Deshalb war das Interesse zur Mitarbeit bei unseren Mitgliedern sehr hoch“, sagt Götz Görisch, Referent für Digitalisierung beim Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e. V. (VDW) sowie Chairman der OPC UA for Machine Tools Joint Working Group. Er begleitet verbandsseitig die Arbeitsgruppe, die verschiedene Fachbereiche des Maschinenbaus – vom Hersteller von Mess- und Werkzeugschleifmaschinen, von Werkzeugen und von Werkzeugmaschinen – vereint.

Schon jetzt können Hersteller und Anwender vom Einsatz des Standards OPC UA CS Cutting Tools profitieren. Bereits Mitte Mai hat die Arbeitsgruppe den Entwurf des Standards verabschiedet und zur Veröffentlichung als sogenannter Release Candidate beim VDMA und der OPC Foundation vorgelegt. Der Entwurf wurde im Juli im DIN-Anzeiger veröffentlicht. Danach hat die Fachöffentlichkeit 60 Tage Zeit, ihre Einwände und Verbesserungsvorschläge zu äußern.

Nach Verabschiedung steht der Standard allen Unternehmen zur Verfügung. „Bei der Entwicklung des Standards war es sehr hilfreich, auf zwei bereits bestehende Companion Specifications für Werkzeugmaschinen und geometrische Messsysteme zurückgreifen zu können“, blickt Gert Jan Hartog, Chief Product Officer beim Schweizer CNC-Maschinenhersteller Rollomatic, zurück. Kenntnisse daraus konnte die Arbeitsgruppe in OPC UA for Cutting Tools einfließen lassen. Dazu zählen etwa Informationen über den Maschinenzustand, über das Werkzeug oder geometrische Messergebnisse. „Mit Cutting Tools gelingt uns jetzt der Closed Loop, da wir den gesamten Lebenszyklus eines Werkzeugs abdecken können“, freut sich Hartog.

Endanwender wie der Präzisionswerkzeughersteller Paul Horn blicken der Implementierung des neuen Standards schon mit großer Erwartung entgegen. „Es war sehr sinnvoll, auch die Anwender bei der Entwicklung des neuen Standards mit ins Boot zu nehmen“, so Leo Asprion, zuständig für Industrie 4.0 bei Paul Horn. „Die Standardisierung ermöglicht es uns, die Prozesse deutlich zu vereinfachen und gleichzeitig effizienter zu gestalten.“ Hierfür müssen Nutzer keine besondere Voraussetzung erfüllen. Die Systeme müssen lediglich OPC-UA-fähig sein und Companion Specifications unterstützen. Zudem ist der neue Standard einfach per plug and play zu integrieren und mit dem übergeordneten Steuerungssystem zu verbinden.

Der VDMA wird an seinem Stand (Halle 1, Stand B50) wieder das Technologieforum mit zahlreichen Vorträgen zu aktuellen Trends veranstalten. VDMA-Mitglieder aus den Bereichen Präzisionswerkzeuge und Längenmesstechnik informieren in Kurzvorträgen über technische Anwendungsbeispiele rund um die Zerspanung und Spanntechnik, die Mess- und Prüftechnik sowie die Digitalisierung. (su)

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