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Prozesse besser führen

Messe Achema: Prozessautomatisierung steigert Effizienz
Prozesse besser führen

Wireless- und Ethernet-Technologie sowie Asset-Management-Systeme beschäftigen die Prozessautomatisierer. Insbesondere die reibungslose Integration in die bestehende installierte Basis fordert sie heraus.

Für die Hersteller von Prozesstechnik gehe es darum, Technologien anzubieten, die den modernen Anforderungen an Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz entsprächen, sagt Rüdiger Vieten, Vorsitzender der VDMA-Fachabteilung Verfahrenstechnik und des VDMA-Forums Prozesstechnik. „Einerseits müssen wir Maschinen, Apparate und Anlagen so effizient wie möglich auslegen, unter anderem mit Hilfe der Automatisierungstechnik“, so Vieten weiter, gleichzeitig Sprecher des Vorstands der KMPT AG aus Vierkirchen. „Für die Verfahrenstechnik stehen andererseits aber auch Verfügbarkeit, Risikominimierung beim Betrieb unter extremen Bedingungen sowie Produktreinheit im Fokus.“ Nur wer alle Potenziale seiner Anlage optimal nutze, bleibe heute im globalen Vergleich wettbewerbsfähig.

Speziell auf die technologische Kompetenz des deutschen Chemieanlagenbaus verweist auch Werner Schwarzmeier, Sprecher der Geschäftsführung der Linde AG, Geschäftsbereich Linde Engineering in Pullach. Exemplarisch ständen hierfür Verfahren zur CO2-Abtrennung, zur Chlorelektrolyse und zur Kohlevergasung. „Überdies sind die Anlagenbauer führend in Entwicklung und Bau von Anlagen zur Herstellung von Wasserstoff sowie von Biotreibstoffen.“ Charakteristisch für deutsche Anlagen sei, dass durch sie sowohl Emissionen als auch Betriebskosten in Relation zu konventionellen Lösungen reduziert würden. „In Zeiten strenger Umwelt- und Klimaschutzgesetze ist dies ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil.“
Neben der Verfahrenstechnik an sich ist vor allem die Prozessautomatisierung im Umbruch. Neue Kommunikationstechnologien wie Ethernet oder Wireless rütteln an den Eckpfeilern der klassischen Leittechnik. So werden sich die Anwender in Zukunft nach und nach von der klassischen Automatisierungspyramide verabschieden müssen, die die Systeme der Leittechnik in die verschiedenen Ebenen der industriellen Fertigung einordnet. Geschäfts- und Feldebene werden in Zukunft eher enger miteinander verknüpft werden, Automatisierungssysteme als Insellösungen in den Produktionsbetrieben verschwinden. Dadurch wachsen die IT- und Automatisierungswelt – nicht immer zur Freude der Anwender – zusammen. Denn die Innovationszyklen der IT liegen bei drei bis vier Jahren, in der Prozessautomatisierung sind es eher 20. Dies ist nach Angaben von Experten eine der Ursachen für die zunehmenden Schwierigkeiten bei der Feldgeräte-Integration.
Dies betrifft insbesondere auch die Sensoren, mit deren Daten sich Prozesse effektiver führen lassen. Sie sollen diese möglichst in Echtzeit aus allen Anlagenteilen rückwirkungsfrei übertragen, gleichzeitig robust sein, möglichst ohne Kalibrierung und Wartung auskommen und unbeeindruckt von Software-Versionswechseln über lange Zeit funktionieren. Die Installation ist deswegen häufig komplex und nur mit großem Aufwand zu bewältigen, insbesondere die Langzeitstabilität bereitet Kopfzerbrechen. Zudem wählen die Anwender ein Gerät immer häufiger nach der Software aus und nicht nach dem passenden Aufgabengebiet. Die Integrationsschwierigkeiten werden sich also noch verschärfen. Denn die nächste Herausforderung steht bereits vor der Tür – Wireless- oder Ethernet-Komponenten.
Doch der Aufwand lohnt sich, denn viele Projekte in der Prozessindustrie werden unter dem Stichwort ‚Operational Excellence’ angestoßen. In Zusammenarbeit mit der Online-Analytik, mit deren Hilfe sich die exakte stoffliche Zusammensetzung von Zwischen- und Endprodukten erfassen lässt, gewinnt der Anlagenbetreiber wertvolle Informationen aus dem Prozess und kann diese zur Regelung nutzen. Darüber hinaus umfassen solche Projekte noch eine ganze Reihe an Einzelmaßnahmen, etwa erweiterte Regelstrategien, intelligente Diagnosemodule oder Prozessmodelle, die den Produktionsprozess genauer abbilden. Im Ergebnis steigt der Durchsatz bei geringeren Lagerbeständen, die Kosten für die Laboranalytik sinken und Produktfreigaben können schneller erfolgen. Auch der sparsame Verbrauch von Rohstoffen und Energie lässt sich mit Hilfe der Mess- und Regeltechnik forcieren. co
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