Bei der Rückgewinnung von Energie aus heißen Abgasen dient ein Salzspeicher als Energiepuffer zwischen Stahlofen und Turbine. Er kann Schwankungen von Temperatur und Gasmenge ausgleichen. Betreiber von Lichtbogenöfen können ein Fünftel der zum Einschmelzen von Stahlschrott benötigten Strommenge wiedergewinnen. Die Idee stammt aus der Solarthermie: Salzspeicher entziehen dem heißen Abgas die Wärme. Das Salzgemisch heizt sich auf etwa 450 °C auf. Wasser durchfließt das heiße Salz, und der erzeugte Wasserdampf treibt die Turbine an. Wegen der hohen Salztemperatur hat der Prozess einen Wirkungsgrad von 24 %. Das übertrifft die zweite Alternative: Sie besteht darin, Wasserdampf direkt aus dem Abgas zu erzeugen und in Druckkesseln zwischenzuspeichern. Salzspeicher sind im Vergleich zu Druckkesseln billiger und sicherer. Die Lösung gewinnt etwa ein Fünftel des aufgewendeten Stroms zurück und spart etwa 40 kg CO2/t ein. Bei einer typischen Ofenkapazität von 120 t ergibt sich eine jährliche CO2-Einsparung von rund 30 000 t. Der Betreiber kann seine Kosten für Strom und CO2-Zertifikate laut Angaben um bis zu 5 Mio. Euro senken.
Siemens, München, Tel. (089) 63633446
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