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Starker Export stützt schwache Binnennachfrage

Europäischer Werkzeugmaschinenbau
Starker Export stützt schwache Binnennachfrage

Starker Export stützt schwache Binnennachfrage
„Ein träger Inlandsmarkt führt zu einem Bruch im Innovationszyklus“, sagt Cecimo-Präsident Martin Kapp Bild: Cecimo
Die europäische Werkzeugmaschinenproduktion ist nach Angaben des europäischen Brancheverbandes Cecimo 2012 um 6 % auf 22,2 Mrd. Euro gestiegen. Die treibende Kraft dahinter war dabei erneut der Export. Dieser erreichte ein Volumen von 18,8 Mrd. Euro – eine Steigerung des bisherigen Rekords aus dem Jahr 2008 um 9 %. Der europäische Werkzeugmaschinenverbrauch ist dagegen um ca. 2 % zurückgegangen.

Der zaghafte Konsum in Europa entwickelt sich zu einem beunruhigenden Trend für die europäischen Werkzeugmaschinenhersteller, trotz ihres Erfolgs in den aufstrebenden Märkten. Das Exportverhältnis lag im vergangenen Jahr, insbesondere in einigen südeuropäischen Ländern, bei nahezu 100 %. Das Exportgeschäft bedeutet für die Hersteller in der Regel höhere Kosten, daher geraten bei einer starken Abhängigkeit von Exporten die Gewinnspannen unter Druck. „Ein träger Inlandsmarkt führt außerdem zu einer Unterbrechung der lebenswichtigen Verbindungen zwischen Lieferanten und ihren traditionellen Kunden, und damit zu einem Bruch im Innovationszyklus“, erläutert Martin Kapp, Präsident des Cecimo. Innovationen in der Werkzeugmaschinenindustrie würden in einem starken Wirtschaftssystem gedeihen, in dem Hersteller eng mit ihren Kunden zusammenarbeiten. „KMUs, die wesentlicher Antriebsfaktor für Innovationen sind und gleichzeitig stark vom europäischen Markt abhängen, sind davon besonders betroffen“, so Kapp. Nach Angaben des Verbands wird die erneute Konsolidierung des Wachstums beim Inlandkonsum langfristig entscheidend dafür sein, dass künftige Innovationen weiterhin aus Europa kommen.
Daher begrüße Cecimo den starken Fokus der Europäischen Kommission in ihrer jüngsten Mitteilung zur Industriepolitik auf die Fertigungseinrichtungsindustrie. Die Kommission hat „moderne Fertigungstechnologien für eine saubere Produktion“ als einen von sechs Prioritätsbereichen identifiziert, die das Wachstum in Europa antreiben werden. Die neu geschaffene Task Force on Advanced Manufacturing soll Maßnahmen erarbeiten, die den Transfer von modernen Fertigungstechnologien in die europäische Fertigungsindustrie erleichtern. Der Verband unterstützt zudem die Mobilisierung von EU-Finanzierungsinstrumenten und Darlehen der Europäischen Investitionsbank, die Kunden dabei helfen sollen, ihre Produktionslinien auf neueste Technologien aufzurüsten. Diese Art der Modernisierung wird nach Ansicht des Verbands zu einem steilen Anstieg der Produktivität und Ressourceneffizienz im Kundensegment beitragen und gleichzeitig einen Impuls für Innovationen in der Werkzeugmaschinenindustrie bieten. „Die direkteste Möglichkeit für die Fertigungsindustrie, im harten weltweiten Wettbewerb zu bestehen, besteht in der Forschungsförderung und vereinfachten Verbreitung der Ergebnisse an industrielle Nutzer. Die von der Werkzeugmaschinenindustrie ermöglichten starken Zuwächse bei Produktivität, Ressourcen und Energieeffizienz werden eine wichtige Rolle dabei spielen, die Umstellung auf eine weltweit wettbewerbsfähige, energieeffiziente Industrie in Europa zu ermöglichen“, sagt Cecimo-Generaldirektor Filip Geerts. bö
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