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Stroh zu Bio-Treibstoff

Neue Biotechnologie: Enzyme bauen Cellulose zu Zuckermolekülen um
Stroh zu Bio-Treibstoff

Stroh zu Bio-Treibstoff
Stroh, Späne, Holzschnitzel oder Energiepflanzen sind die Basis für den Biotreibstoff 2.0 Bild: ABA-Invest in Austria
Landwirtschaftliche Abfälle und Stroh sind die Basis für neuen, quasi unbedenklichen Biotreibstoff. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forschungsprojekt des Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib) mit einem Industriepartner. Gearbeitet wird am Biotreibstoff 2.0, bei dem aus erneuerbaren Zuckerressourcen oder genauer landwirtschaftlichen Abfällen (Spänen, Holzschnitzeln, Stroh oder spezielle Energiepflanzen) „sauberer“ grüner Kraftstoff hergestellt wird.

Zum Einsatz kommen dabei Enzyme namens Cellulasen. Diese können die Cellulose und Hemicellulose, aus der Holz (neben Lignin) besteht, zu kleinen Zuckermolekülen umsetzen, so die Forscher der TU Wien, die zusammen mit Wissenschaftlern in Graz und Spezialisten des Industriepartners am Projekt arbeiten.
Enzyme transportieren die langen Celluloseketten. Dabei spaltet das Enzym kleine Zuckermoleküle von der vergleichsweise riesigen Cellulosekette ab. Der Vorgang endet, wenn die ganze Cellulose zu Zucker gespalten wurde. Die besten Enzyme für den Prozess gewinnen die Biotechnologen zum Beispiel mit Hilfe des Pilzes Trichoderma reesei, der auf verfaulenden Holzresten wächst. Im steirischen Projekt „Macrofun“ an der TU Graz werden die Pilzenzyme mit Hilfe der Hefe Pichia pastoris weiter verbessert, um sie noch robuster zu machen.
Der große Vorteil dieses Verfahrens: Lebensmittel bleiben gänzlich unberührt, und die Klimabilanz schaut wesentlich besser aus. Welches Potenzial diese Art der Zucker- und in weiterer Folge Biosprit-Produktion birgt, zeigt die Tatsache, dass allein in Europa 400 Mio t/a Weizenstroh anfallen. Für eine möglichst nachhaltige Nutzung sollten 30 % zur Bodenregeneration am Feld bleiben – die gewaltige Restmenge ließe sich weiterverarbeiten.
Innovative Ideen, wie beispielsweise Biosprit 2.0 zu marktreifen Produkten weiterzuentwickeln, ist das Ziel der forschenden Unternehmen aus dem Bereich Biotechnologie. Am Forschungsplatz Österreich finden sie dafür sehr gute Bedingungen, wirbt René Siegl, Geschäftsführer der österreichischen Betriebsansiedlungsagentur ABA-Invest in Austria: „Multinationale Pharmakonzerne wie aufstrebende Start-ups nutzen in Österreich die attraktive Forschungsförderung und die unternehmensfreundliche Ausgestaltung der steuerlichen und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen.“
Industrieanzeiger
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