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Studenten entdecken 3D-Drucker

3D-Printer: Schlager an der Londoner Royal College of Art
Studenten entdecken 3D-Drucker

Studenten entdecken 3D-Drucker
Am Royal College of Art nutzen nicht nur Technik-Studenten gerne die Möglichkeit, digitale Modelle zu erstellen und auszudrucken, sondern auch angehende Modedesigner, Fotografen und Bildhauer Bild: Z Corporation
Auch Unis wie das Londoner Royal College of Art investieren in 3D-Drucker und Handscanner. Die Geräte machen Studierende mit neuer Technik vertraut, helfen ihnen beim Entwerfen und bereiten sie besser aufs Berufsleben vor.

Die Studierenden der Londoner Hochschule für Design „Royal College of Art“ (RCA) wissen, dass 3D-Modelle helfen können, ihre Ideen den Professoren und Prüfern klarer zu vermitteln. Da sie meist jedoch nur über begrenzte Mittel verfügen, ist die traditionelle Modellherstellung zu teuer für sie.

Bis vor kurzem bot RapidformRCA – die Rapid-Prototyping-Abteilung des RCA – Modellbaudienste mit stereolithografischen und mit Fused-Deposition-Modeling(FDM)-Maschinen an. Diese Systeme waren relativ langsam und teuer. Die Uni schätzt, dass die darauf hergestellten Stereolithographie- und FDM-Modelle etwa 1,09 Euro/cm³ kosten, Hilfsmaterial eingerechnet.
„Der Modellbaudienst wurde zwar bezuschusst“, erklärt Alistair Hamer, leitender Techniker des RapidformRCA, „doch die Studenten mussten einen Teil selbst zahlen, der sich einfach als zu hoch erwies.“ Sie blieben also angewiesen auf ihre CAD-Modelle auf dem Bildschirm, um Probleme oder Anomalien aufzuzeigen. Erst ganz am Ende des Entwurfsprozesses druckten sie ihre Modelle kurz vor dem Abgabetermin der Projekte aus. Wurden dann Probleme entdeckt, wie dies häufig der Fall war, war es zu spät, um Änderungen vorzunehmen.
Die Abteilung benötigte daher eine schnellere und günstigere Lösung. 2003 kaufte RapidformRCA den 3D-Schwarz-Weiß-Drucker ZPrinter 310 von Z Corporation, und nach weniger als neun Monaten war er voll ausgelastet. Im folgenden Jahr beschaffte die Abteilung zusätzlich einen ZPrinter 510, der als erster mit 24-Bit-Farbtiefe und 600 dpi Auflösung erhältlich war. Kurz nach der Lieferung brachte Z Corporation das Modell ZPrinter 450 auf dem Markt, worauf Rapidform RCA die Gelegenheit ergriff, den einfarbigen ZPrinter 310 durch den kompakteren Farbdrucker zu ersetzen.
Mit den Druckern der Z Corporation ließen sich 3D-Modelle nun zu einem Bruchteil der einstigen Kosten erstellen. Die Geräte am RCA produzieren fertige Modelle für etwa 0,32 Euro/cm³ – also für weniger als ein Drittel im Vergleich zu früher – wodurch Studierende es sich besser leisten können, Modelle häufiger auszudrucken – und dies bis zu sechs Mal schneller als mit herkömmlichen Verfahren. Ergebnis: Die Studenten sind eher bereit, Modelle zu einem früheren Zeitpunkt im Entwurfsprozess zu drucken, wodurch sie ein umfassenderes Feedback und somit bessere Endergebnisse erzielen. Letztlich reichen sie dadurch bessere Arbeiten ein.
Bevor das RCA im April 2007 einen 3D-Handscanner von Z Corporation kaufte, nutzten die 3D-Modellbaudienste hauptsächlich Studenten der Fakultäten für Industrie- und Automobildesign (mit Hilfe von CAD-Systemen zur Erstellung digitaler Modelle). RapidformRCA wollte die Technologie jedoch für alle Design-Fachrichtungen bereitstellen und beschaffte digitale Handgeräte der Reihe ZScanner. Diese Geräte sind klein, leicht und handlich. Sie sind in der Lage, alle Objekte oder Formen in nur einem Scan aufzuzeichnen, wodurch die Studenten 3D-Modelle im STL-Format direkt auf einem Computer und ohne aufwendige CAD-Modellierung erstellen können. Anschließen lassen sich die Formen schnell und einfach auf einem der ZPrinter der Hochschule ausdrucken.
„Der ZScanner ist ein Riesenerfolg und hat die digitale Modellherstellung den Studierenden fast aller Design-Fachrichtungen zugänglich gemacht“, resümiert Alistair Hamer. „So konnten beispielsweise die Abteilungen Bildhauerei, Mode und Textilien und Fotografie profitieren.“ Mode-Studierende nutzen den ZScanner, um Leisten für Schuhe sowie Körperteile, Gesichter und Köpfe digital darzustellen, andere wiederum, um Produkte oder Formen zurückzuentwickeln. „Auch wer sich wenig oder gar nicht mit 3D-CAD auskennt, kann einfach 3D-Designs erstellen“, sagt Hamer.
Die Zahl der von RCA-Studenten produzierten Prototypen ist stark gestiegen. Allein im vergangenen Jahr hat die Hochschule an ihren 3D-Druckmaschinen etwa 1500 Modelle gebaut und die Nachfrage ist so hoch, dass andere Abteilungen bereits den Kauf eigener Geräte erwägen.
RapidformRCA wird auch von der London Development Agency unterstützt, um kleine und mittelständische Unternehmen mit geringen oder keinen Kenntnissen im 3D-Druck in der Anwendung der Technologie zu unterrichten. Die Nebentätigkeit sorgt für ein zusätzliches Einkommen und erweitert die Wissensbasis der Abteilung, und dies stärkt den Ruf des Royal College of Art als eine der weltweit führenden Hochschulen für Design. os
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