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Verbund-Bremsscheibe bremst die Kilogramms aus

Gegossene Hybrid-Bremsscheiben sind 3 kg leichter als heutige Graugussscheiben
Verbund-Bremsscheibe bremst die Kilogramms aus

2009 gewann sie einen der Stahl-Innovationspreise, jetzt rückt sie in den Fokus der OEM: Die „Sheet Cast Disc“. Die Verbundgussscheibe verbindet Performance-Vorteile mit deutlichen Gewichts- und Kostenreduktionen.

Holger Lathwesen, Geschäftsführer der Sheet Cast Technologies GmbH in München, präsentierte die SC-Disk mit gutem Grund auf der „Solutions Area Leichtbau“ der Hannover Messe. Denn ihre Vorteile wirken auf OEM so bestechend, dass sie die Verbundguss-Bremsscheibe derzeit eindringlich unter die Lupe nehmen: Die SC-Disk ist um bis zu 3 kg leichter als einteilig gegossene Bremsscheiben. Das Sheet-Cast-Konzept ermöglicht schon im Reibring eine Gewichtsreduktion von 1 bis 2 kg. „Bei der Basisvariante sind die Herstellkosten kaum höher als bei konventionellen Bremsscheiben“, sagt Lathwesen. „Verwendet man einen Bremsscheibentopf aus Aluminium, kann nochmals ein Kilogramm eingespart werden, was konkurrenzlose Gewichtsvorteile schafft.“

Die fundamentale Innovation der Sheet Cast Disc liegt in den radialelastischen Stahleinlegern. Konzipiert als Stanz- und Umformteile, werden sie beim Sandgussverfahren in die Form als Kern-Bestandteile eingelegt und in den Reibring eingegossen. Diese Funktionsintegration bringt den Kostenvorteil, der die SC-Disc laut Sheet Cast als erste Verbundbremsscheibe großserientauglich macht.
Die Performance-Vorteile erklären sich durch einen Blick auf die Wärmeentwicklung beim Fahren. Die Bremsscheibe ist eines der höchstbelasteten Bauteile. Sie muss etwa 90 % der beim Bremsen erzeugten Wärme aufnehmen. Der Reibring kann dabei bis zu 800 °C heiß werden. Gegenwärtig sind 99 % aller Kraftfahrzeuge mit einteiligen Grauguss-Bremsscheiben ausgeführt. Da bei ihnen der Reibring direkt an den Bremsscheibentopf angebunden ist und sich nicht ungehindert ausdehnen kann, kommt es zu thermischem Verzug. Diese auch als Schirmung genannte Verformung kann zu einer ungleichmäßigen Abnutzung der Bremsscheibe führen und den Fahrkomfort durch „Bremsrubbeln“ beeinträchtigen. Anders bei der SC-Disk: Durch die radialelastische Auslegung der Stahleinleger kann sich der Bremsscheiben-Ring nahezu ungehindert ausdehnen, was den Effekt der Schirmung minimiert.
Auch die heutigen Verbundsysteme kombinieren einen GG-Reibring mit einem Alu-Topf, die über Verbindungselemente – meist radial verschiebbar – verbunden sind. Die vielfach höheren Fertigungskosten verhindern aber den Großserieneinsatz. „Demgegenüber halbieren wir die Kosten mit der SC-Disk“, betont Lathwesen. Dies erzeugt Interesse:
„Auf unserer Roadshow haben wir zwei starke Entwicklungspartner gewinnen können“, berichtet Sheet-Cast-Chef Lathwesen. „Nachdem die ersten Prüfergebnisse alle Erwartungen übertroffen haben, arbeiten wir mit der Fritz Winter Eisengießerei weiter ungebremst an der industriellen Fertigung.“ os
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