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Wenn’s zu sehr rüttelt

Vibrrationen: Neues Produkt reduziert Belastungen
Wenn’s zu sehr rüttelt

Die gesundheitlichen Gefahren, die sich aus einer ständigen Vibrationsbelastung ergeben, sind nicht zu unterschätzen. Über 50 % weniger Vibrationen verspricht jetzt die Schaeffler-Gruppe für ihren so genannten Autobalancer, der sich auf Winkelschleifer montieren lässt.

Jeder, der mit Elektrowerkzeugen arbeitet, kennt die störenden Vibrationen, die sich vom Gerät auf den Körper übertragen: Sie erschweren das Arbeiten, beeinträchtigen die Qualität und stellen im professionellen Einsatz eine Gefahr für die Gesundheit dar. Bei Winkelschleifern beispielsweise erzeugt die angetriebene rotierende Scheibe eine Unwucht, die zu diesen unerwünschten Schwingungen führt. Unter ihrer Marke Ina hat die Schaeffler-Gruppe Industrie daher mit dem Autobalancer ein Produkt entwickelt, das die Vibrationen bei Winkelschleifern um über 50 % reduzieren soll. Das macht das Arbeiten komfortabler, produktiver und schont die Gesundheit.

Der Autobalancer lässt sich als kompakte abgedichtete Einheit auf die Antriebswelle des Winkelschleifers montieren. Er wird einfach auf die Welle aufgeschoben und ersetzt dort die Mitnahmescheibe. Der Hohlraum zwischen der massiv gefertigten Scheibe und der spanlos gefertigten Hülse ist teilweise mit Öl gefüllt. Die darin befindlichen Kugeln können sich frei bewegen und erzeugen eine Gegenkraft zu der auftretenden Unwucht. Dazu ist eine enge Tolerierung der Welle nötig. Wie es heißt, hat das Anwendungstechnik-Team der Schaeffler KG den Autobalancer in enger Abstimmung mit potenziellen Kunden entwickelt. Das neue Produkt wurde als Erstausrüsteraustattung bereits von AEG Milwaukee, einem Teil der TTI-Firmengruppe, übernommen.
Der Autobalancer reduziert die Schwingungen des Winkelschleifers laut Herstellerangaben um mehr als 50 %. Das Arbeiten werde damit erheblich komfortabler. Gleichzeitig steigere die einfachere Handhabung des Gerätes Produktivität und Qualität. Durch das Unterschreiten von Grenzwerten entfalle auch die möglicherweise notwendige Dokumentation der Nutzungszeiten des Arbeitsgerätes.
Die gesundheitlichen Gefahren, die sich aus einer ständigen Vibrationsbelastung ergeben, sind nicht zu unterschätzen. Die zulässigen Grenzwerte definiert die EU-Richtlinie 2002/44/EC für Elektrowerkzeuge, die europaweit in gesetzliche Vorschriften mündet. Sowohl die Stärke der Vibrationen als auch die Nutzungsdauer des Werkzeugs bestimmen demnach die tägliche Vibrationsbelastung. Ziel dieser Richtlinie ist es, den Arbeitnehmer besser vor Krankheiten zu schützen, die nach jahrelanger Belastung durch hohe Vibrationen auftreten können.
Die Richtlinie definiert zwei Grenzwerte: Sie stuft ein Elektrowerkzeug ab einem Vibrationswert von 2,5 m/s2 als kritisch ein, sofern es über mehr als acht Stunden im Dauerbetrieb eingesetzt wird. Die Risiken müssen dann genauer bewertet, die betreffenden Arbeitnehmer informiert werden. Wird der Grenzwert von 5 m/s2 überschritten, ist die Arbeitszeit mit dem Gerät zu reduzieren. Dies erfordert eine nachvollziehbare Dokumentation der Einsatzzeiten. Arbeitgeber sind verpflichtet, die Vibrationsbelastung ihrer Mitarbeiter einzuschätzen und zu verringern, sobald sie die Grenzwerte überschreiten. jk
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