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„Wir gehören weltweit zu den Top Fünf im Werkzeugmaschinenbau“

Stuttgarts Messechef Ulrich Kromer über den gegenwärtigen Erfolg und die Zukunft der AMB
„Wir gehören weltweit zu den Top Fünf im Werkzeugmaschinenbau“

„Wir gehören weltweit zu den Top Fünf im Werkzeugmaschinenbau“
„Es gibt keine Möglichkeit, sich so gut und so intensiv zu informieren, wie auf einer Messe.“
Mit der AMB in Stuttgart steht im September die bedeutendste europäische Werkzeugmaschinenschau des Jahres an. Kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen, meint Ulrich Kromer, Geschäftsführer der Messe Stuttgart.

Herr Kromer, bereits seit mehr als einem halben Jahr ist die AMB ausgebucht, obwohl sie erst Mitte September stattfindet. Was ist das Erfolgsgeheimnis der Industrieschau?

Die Stärke der AMB ist ihre Lage im Süden Deutschlands. Denn hier befindet sich nicht nur das Zentrum der herstellenden, sondern auch der abnehmenden Industrie. Außerdem ist es nicht weit bis nach Österreich, in die Schweiz oder nach Frankreich. Darüber hinaus hat sich die AMB im Laufe der Jahre den Ruf erarbeitet, dass sowohl die Entscheider als auch die Praktiker – also die Menschen, die direkt an den Maschinen arbeiten – die Messe besuchen. Die Nähe zum Flughafen, der Autobahn und der Landeshauptstadt Stuttgart sind ebenfalls nicht zu unterschätzende Vorteile für Aussteller und Besucher aus aller Welt.
Nach unserem Kenntnisstand haben sie potenziellen Ausstellern absagen müssen, mangels Standfläche. Wie groß ist eigentlich die Warteliste und wie wollen sie die abbauen?
Es ist eine erfreulich unbefriedigende Situation, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt. Grundsätzlich versuchen wir natürlich allen Unternehmen, die sich bis zum offiziellen Anmeldeschluss melden, eine ausreichende Standfläche zur Verfügung zu stellen. Aufgrund des begrenzten Platzes können wir jedoch nicht immer jeden Größenwunsch erfüllen. Hinzu kommt, dass auch nach Anmeldeschluss oft weitere Anfragen kommen. Deshalb werden wir zu einem geeigneten Zeitpunkt mit unseren Gesellschaftern über den Bau einer weiteren Messehalle sprechen.
Im Mittelpunkt der Messe steht die spanende Fertigung, eine Branche, die sich derzeit über mangelnde Aufträge nicht beschweren kann. Warum ist die AMB dennoch für viele Unternehmen ein Pflichttermin?
Die AMB ist die stärkste Werkzeugmaschinenmesse in den so genannten geraden Jahren. Neben der EMO, die abwechselnd in Hannover und Mailand stattfindet, der CIMT in Peking, der IMTS in Chicago und der JIMTOF in Tokio zählen wir zu den Top-Fünf-Messen in diesem Bereich. Unter anderem deshalb ist die AMB eine gern genutzte Plattform für die Präsentation zahlreicher Weltneuheiten. Spannend ist für den Aussteller auch, dass knapp die Hälfte unser Messebesucher keine andere Ausstellung in diesem Bereich besucht.
Rund 9000 der insgesamt 86 000 Besucher reisten für die AMB 2010 aus dem Ausland an. Wie wollen sie diese Zahl erhöhen, wie die Internationalisierung der Messe weiter vorantreiben?
Mit den derzeit knapp zehn Prozent sind wir nicht unzufrieden. Aber auch hier streben wir ein Wachstum an. Dabei setzen wir auf Maßnahmen, die wir für jede Ausgabe der AMB strategisch neu ausrichten. Dazu zählt beispielsweise die intensive Zusammenarbeit mit unseren mehr als 50 Auslandsvertretungen, aber auch der Austausch mit ausländischen Partner- und Branchenverbänden im Umfeld der Werkzeugmaschinenindustrie.
Wie sieht es eigentlich hinsichtlich der Internationalität bei den Ausstellern aus?
Hier versuchen wir regelmäßig Auslandsdelegationen für die Messe zu gewinnen. Dabei sind wir auf einem guten Weg, beispielsweise mit der AMB in China. Diese führen wir zum ersten Mal in diesem Jahr durch und hoffen so, zahlreiche asiatische Hersteller für unser Messekonzept begeistern zu können. Zudem bieten wir damit sowohl deutschen als auch chinesischen Unternehmen Präsentationsmöglichkeiten auf zwei der derzeit wichtigsten Märkte für Werkzeugmaschinen.
Neun Hallen, vollgepackt mit Fertigungstechnik. Wie behält man da als Besucher den Überblick?
Die Anzahl der Aussteller ist tatsächlich eine Herausforderung. Wir dürfen aber nicht unterschätzen, dass viele Besucher oftmals genau wissen, was sie wollen. Trotzdem können sich die Besucher anhand unserer Hallenplanung, die sich nach thematischen Schwerpunkten richtet, gut orientieren. Mit einer messeeigenen Zeitung, dem Ausstellerkatalog sowie der AMB-App bieten wir zusätzlich Hilfestellung an. Darüber hinaus sind Stände, die Lösungen zu aktuellen Themen bieten, mit einer besonderen Markierung versehen.
Um welche aktuellen Themen handelt es sich dabei?
Eine wichtiges Thema sind beispielsweise die Verbundwerkstoffe. Auch hier zeigen wir dem Besucher mit entsprechenden Hinweisen, dass bei dem jeweiligen Unternehmen Lösungen zu dem Thema vorhanden sind. Einen Überblick über weitere aktuelle Trends in der Fertigungstechnik bietet die Innovationstour Metallbearbeitung. Hier findet der Besucher zielgerichtete Informationen zu festen Themenschwerpunkten wie beispielsweise Energieeffizienz, Lean Machining oder Prozesssichere Komplettbearbeitung.
Der endgültig beschlossene Atomausstieg setzt die Industrie in Sachen Energieeffizienz unter Handlungsdruck. Ist das Thema deshalb in diesem Jahr noch präsenter denn je?
Natürlich ist das Thema Energieeffizienz allgegenwärtig, auch auf der AMB. Unter anderem wird die Initiative „Blue Competence“ des VDW sich und ihre Aktivitäten präsentieren. Neben mehreren Fachverbänden des VDMA und anderen Organisationen des Maschinen-und Anlagenbaus sind mittlerweile 125 führende Unternehmen der Branche dieser Nachhaltigkeitsinitiative beigetreten. In diesem Jahr legen wir zudem den Fokus auf die Windenergie. Die Stände von Unternehmen, die Lösungen zur Herstellung von Windenergiekomponenten anbieten, sind so gekennzeichnet, dass sie für jeden Besucher beim Gang durch die Hallen sofort erkennbar sind.
Jüngst hat die Bundesregierung ein Programm zur Anwerbung von Fachkräften aus anderen europäischen Staaten gestartet. Wie geht die AMB mit dem Thema Ingenieursmangel um?
Wir widmen uns diesem Thema schon seit mehreren Jahren sehr intensiv. Deswegen gibt es bereits ein ganzes Bündel an Maßnahmen. Dazu zählt beispielsweise die Think-Ing.-Initiative, die nicht nur von uns, sondern auch dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall und zahlreichen weiteren Branchenverbänden unterstützt wird. Einen Schwerpunkt für die Nachwuchsarbeit auf der AMB bildet zudem die Sonderschau „Jugend“. Sie präsentiert die gesamte Palette der Berufsbilder der Werkzeugmaschinenindustrie.
Zum Schluss: Ihr ganz persönlicher Tipp für die Besucher der AMB 2012?
Die Besucher sollten sich vor allem die Neuheiten anschauen, die für sie berufsrelevant sind. Es gibt keine Möglichkeit sich so gut und so intensiv zu informieren, wie auf einer Messe. Denn wo habe ich schon einmal 1300 Unternehmen an einem Ort? Spannend ist auch unsere Sonderschau „Technik im Wandel“. Sie verdeutlicht die rasante Entwicklung, die diese Branche in den vergangenen 60 Jahren gemacht hat. Und da wird vielleicht der ein oder andere etwas finden, was ihn an seine Jugend erinnert.
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