Der Einsatz von energiesparenden Magnetöfen macht Schule: Die Zenergy Power GmbH hat vom weltgrößten Aluminiumprofil-Hersteller Sapa Group jetzt den Auftrag zum Bau eines Magnetheizers erhalten. Das zugrunde liegende Verfahren, für das der Maschinenbauer 2008 den Innovationspreis Hermes-Award der Hannover Messe erhielt, soll etwa um die Hälfte weniger Energie verbrauchen als vergleichbare gas- oder wechselstrombetriebenen Öfen.
Die neue Anlage soll im Aluminiumpresswerk der Sapa Profili Srl im italienischen Bozen als Bolzenerwärmungsanlage installiert werden. Magnetheizer bringen Nichteisenmetalle vor dem Strangpressen auf die optimale Temperatur für die Verarbeitung. Nach Angaben von Zenergy war für die Investitionsentscheidung von Sapa eine Kombination aus wirtschaftlichen und produktionstechnischen Vorteilen des neuen Anlagentyps ausschlaggebend. „Wir hatten die Gelegenheit, eng mit Zenergy Power zusammenzuarbeiten, um die technischen Möglichkeiten des Supraleiter-basierten Magnetheizers zu analysieren“, erklärt Karl Förster, Vizepräsident der Sapa Group für den Bereich Technologie/Investitionen. „Die nachgewiesene Effizienz und Temperaturpräzision dieser Anlage ermöglicht nach unserer Einschätzung unmittelbar eine Steigerung der Produktivität in unserem Werk in Bolzano.“
Das Magnetheizverfahren ist bereits seit einem Jahr in der industriellen Metallverarbeitung im Einsatz. Der Aluminiumspezialist Weseralu GmbH & Co. KG erzielt als Erstanwender der Technologie dauerhaft eine bis zu 25 % höhere Produktivität im Strangpressbetrieb und signifikante Qualitätsgewinne durch die genaue Steuerbarkeit der Pressbolzentemperatur. „Die Ergebnisse gehen deutlich über das hinaus, was wir erwartet hatten“, sagte Heinz Hagemann, geschäftsführender Gesellschafter des Aluminium Presswerks Weseralu GmbH & CO. KG, Minden. „Wir erhalten mit der Temperatursteuerung optimale Verarbeitungseigenschaften der Legierungen, die wir verwenden. Speziell bei dünnen, hochpräzisen oder sehr feinen Aluminiumprofilen ist das ein großer Vorteil.“
Der neue Heizertyp, den Zenergy Power gemeinsam mit dem Maschinenbauunternehmen Bültmann GmbH entwickelte, baut und vermarktet, arbeitet nach dem Prinzip einer Wirbelstrombremse: Die Pressbolzen werden zur Erwärmung in einem starken konstanten Magnetfeld in Rotation versetzt. Dieses Verfahren verkürzt den Prozess der Blockerwärmung um bis zu 70 %, liefert ohne Ausgleichszeiten eine vollständig homogene Materialtemperatur innerhalb des Pressbolzens und ermöglicht präzise Keilerwärmungen.
Das magnetische Feld für den Heizprozess erzeugen Spulen aus supraleitendem Material, die nahezu keinen elektrischen Widerstand aufweisen. Der Magnetheizer erreicht einen Gesamtwirkungsgrad von über 80 %.
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