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AMB 2024 zeigt Neuheiten und Trends in der Digitalisierung

Stuttgart wird Hotspot der internationalen Metallbearbeitungsbranche
AMB 2024 zeigt Neuheiten und Trends in der Digitalisierung

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Vom 10. bis 14. September wird die Messe Stuttgart wieder zum Zentrum der Metallbearbeitung: Die AMB – Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung – öffnet ihre Tore und die weltweit führenden Hersteller von spanenden Werkzeugmaschinen, Präzisionswerkzeugen und ­anderen Beteiligten entlang der Prozesskette zeigen, was sie zu bieten haben.

» Susanne Schwab, Redakteurin Industrieanzeiger

Anwender aus den Bereichen Maschinenbau, Automobil- und Fahrzeugindustrie, Medizintechnik, Werkzeug- und Formenbau, Luft- und Raumfahrt finden auf der AMB 2024 erneut eine große Auswahl an Trends und Technologien. Mit über 1200 Unternehmen aus 30 Ländern sind die Hallen der Landesmesse Stuttgart voll belegt. Internationale Großkonzernen, kleine und mittelständische Unternehmen aber auch Hidden Champions und Start-ups geben auf der Messe einen umfassenden Einblick in den aktuellen Stand und die Leistungsfähigkeit der Branche.

Dabei sind die Zeiten auch für die verarbeitende Industrie alles andere als einfach. Globalen Krise, unsichere Lieferketten, die Mobilitäts- und Energiewende aber auch der Fachkräftemangel und die Themen rund um KI und Digitalisierung beschäftigen die Hersteller. Sebastian Schmid, Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Stuttgart, betont: „Die Branche steht derzeit vor großen Herausforderungen. Nur wer sich weiterentwickelt und am Ball bleibt, kann am Markt bestehen. Dies gilt in der aktuellen Lage umso mehr.“ Auf der AMB können sich Besucher und Besucherinnen einen umfassenden Überblick verschaffen, wie die neuen, spannenden Technologien ihr Unternehmen voranbringen können, so der Messeexperte.

Im Fokus der AMB stehen die neuesten Entwicklungen bei Werkzeugmaschinen und Fertigungsanlagen, bei Steuerungen und Antrieben, bei Automatisierungslösungen sowie bei der zugehörigen Mess- und Prüftechnik. Beim Thema Industrie 4.0, dessen Stellenwert in der Metallbranche noch einmal massiv gestiegen ist, können sich Interessierte zu intelligenten Netzwerken, Automatisierungslösungen, CAD/CAM-Anwendungen, kollaborativer Robotik und KI informieren. Die Ausstellungsbereiche thematisch auf 120.000 m2 angeordnet. Damit sei auch ein Besuch an einem Tag möglich, so Schmidt.

Smart Factory zeigt Beispiele für maschinelle Interaktion

Eine eigene Sonderschau gibt es von der von VDW und VDMA getragenen Initiative Umati zur Verbreitung und Nutzung offener Schnittstellenstandards auf Basis von OPC UA. Sie zeigt, wie Maschinen und Anlagen untereinander kommunizieren. Um die maschinelle Interaktion geht es auch in der Smart Factory, einer vollautomatisierten Prozesskette im Eingangsbereich Ost. Dort demonstrieren mehrere Hersteller, wie Systeme über Schnittstellen zusammenspielen.

Markus Heseding, Geschäftsführer der VDMA-Fachverbände Präzisionswerkzeuge sowie Mess- und Prüftechnik sieht die AMB für die Hersteller von Zerspanwerkzeugen, Spanntechnik und Industrieller Längenmesstechnik als Messe-Highlight des Jahres in Europa, von dem sie sich starke Geschäftsimpulse erhoffen. Auf dem VDMA Technologieforum in Halle 1 können sich Fertigungs-Profis zudem wieder zielgerichtet über innovative Zerspanungsprozesse, Spanntechniklösungen, sowie Mess- und Prüftechnik-Trends zu informieren. In zahlreichen Kurzvorträgen präsentieren Experten aus den VDMA-Mitgliedsunternehmen und den Forschungsinstituten, was heute schon möglich ist und morgen neue Möglichkeiten in der Metallbearbeitung bieten wird.

Digitale Lösungen im Fokus der AMB 2024

Die AMB 2024 wird auch in diesem Jahr stark von der Digitalisierung geprägt sein. Auf der Messe werden die neuesten digitalen Technologien und Lösungen präsentiert, die die Metallbearbeitung beeinflussen. Dazu gehören smarte Maschinen, die Vernetzung von Produktionsprozessen, und fortschrittliche Software für Planung und Steuerung. Ziel ist es, durch Digitalisierung die Effizienz in der Fertigung zu steigern, Kosten zu senken und innovative Produkte schneller auf den Markt bringen zu können.

Für Spanflug Technologies (Eingang Ost, Stand EO114) beispielsweise gehört die Digitalisierung bereits zum Arbeitsalltag. Das noch junge Unternehmen ist eine Ausgründung der Technischen Universität München und des Instituts für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften. Die Gründer verfolgen den Plattform-Ansatz: Sie versammeln Fertigungsbetriebe, die in einem digitalisierten Workflow Teile produzieren. Zur AMB wird Spanflug unter anderem eine erweiterte Version der Software präsentieren, die neben den Fertigungszeiten und Preisen auch einen Arbeitsplan ausgibt.

Der Maschinenbauer GMN Paul Müller Industrie rechnet ebenfalls mit einem hohen Interesse an seinen Innovationen für die Digitalisierung der Spindeltechnologie am Messestand (Halle 6, Stand A16). Herzstück der Digitalisierung sind laut GMN IIoT-fähige Spindeln wie die neuen UH-Modelle für Fräs- und Schleifanwendungen. Sie haben einen hohen Wirkungsgrad, sind schwingungsoptimiert und bieten eine hohe dynamische Steifigkeit. Dank ihrer Synchronantriebe soll die Neuheit gegenüber bisher verwendeten Spindeln bei gleicher Anwendung mit bis zu einem Drittel weniger installierte Leistung auskommen. Angeboten werden jeweils vier Baugrößen mit Hülsendurchmessern von 100, 120, 150 und 170 mm.

Zudem enthalten die neuen UH-Spindel erstmals serienmäßig die integrierte IIoT-Technologie Idea-4S. Sie soll dazu beitragen, dass Maschinenkomponenten und Prozessabläufe kommunikationsfähig werden. Damit unterstützt sie die zentrale Vernetzung aller Komponenten im Sinne der Industrie 4.0. Zusammen mit einer intelligenten Sensorik ermöglicht das Embedded System die integrierte Datenerfassung und -auswertung für Spindeln.

Ein weiterer Hersteller betont neben der Hardware auch Neuerungen im digitalen Bereich: MTE Deutschland produziert Bettfräsmaschinen und Fahrständermaschinen. Auf der AMB (Halle 9, Stand B71) wird die Starrbettfräsmaschine SBM 8000 ausgestellt. Sie heißt so, da der über Flur montierbare starre Tisch für eine hohe Grundstabilität sorgt. Einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung in der Fertigungsindustrie sieht man in Montabaur jedoch aus einem anderen Grund: Die Maschine ist mit der neusten Steuerung Heidenhain TNC 7 ausgestattet, um Effizienz und Produktivität in der CNC-Bearbeitung zu steigern, so der Anbieter. CAD/CAM-Daten werden nahtlos integriert, wodurch die Programmierung von Werkstücken schneller und präziser wird.

Automatisierung mit Roboter und Software

Die Themen Automatisierung und Digitalisierung hat sich auch der österreichische Hersteller WFL auf die Fahnen geschrieben. Er ist diesem Jahr mit der M20-G Millturn / 1500 mm und der M50 Millturn / 3000mm vor Ort (Halle 6, Stand A11). Auf der M50 beispielsweise demonstriert das Unternehmen live die Bearbeitung einer Stromerzeugungswelle sowie von Turbinenschaufeln und Tannenbaum- und Generatorwellenprofilen. Das Vorführwerkstück hat einen Durchmesser von 600 mm und eine Länge von 2355 mm.

Zudem können Besucher am WFL-Stand ein Exponat zum Schnellwechselsystem ansehen. Diese automatische Anlage ist eine Lösung für die horizontale Komplettbearbeitung von Futterteilen. Es basiert auf einem hochpräzisen, vollvariablen Spannsystem. Spannwerkzeuge wie Paletten, Kraftspannfutter, Spanndorne oder auch Plandreher können je nach Bedarf vollautomatisch zwischen Maschine, Spannmittel und Zwischenlager umgeschaltet werden.

Ebenfalls vorgeführt wird ein mobiler Roboter, der auf einem fahrerlosen Transportfahrzeug (FTS) installiert ist. Futterteile und Werkzeuge werden aus dem Lager aufgenommen und auf dem FTS abgesetzt. Der mobile Roboter fährt dann zur Maschine und scannt mit einer Kamera den QR-Code, um seine genaue Position zu bestimmen. Der Einsatz intelligenter Software in Kombination mit den entsprechenden Automatisierungslösungen ermöglicht nicht nur das Be- und Entladen von Werkstücken, sondern auch die vollautomatische Versorgung von Bearbeitungszentren mit Werkzeugen und Spannmitteln.


Die AMB 2024 im Überblick

Die AMB in Stuttgart ist Marktplatz und Treffpunkt der spanabhebenden Metallbearbeitung, auf dem in sämtlichen Facetten neueste Produkte, Technologien, Innovationen, Dienstleistungen und Konzepte präsentiert werden. Unterstützt wird die AMB von den ideellen Trägerverbänden VDMA Präzisionswerkzeuge, VDMA Software und Digitalisierung sowie VDW Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.

Alle wichtigen Daten auf einen Blick:

Termin: 10. bis 14. September 2024

Ort: Landesmesse Stuttgart

Öffnungszeiten:

Dienstag – Freitag: 9:00 – 18:00 Uhr

Samstag: 9:00 – 15:00 Uhr

Ausstellungsbereiche: Werkzeugmaschinen und Fertigungsanlagen, Präzisionswerkzeuge; Messtechnik und Qualitätssicherung; Software und Digitalisierung; Automatisierung und Handhabungstechnik; Bauteile, Baugruppen und Betriebsstoffe; Dienstleistungen, Lager- und Werkstatteinrichtungen

Sonderbereiche:

AMB Award, International Gallery, Kunst trifft Technik, Smart Factory, Sonderschau Bildung, Sonderschau Umati, Start-up-Area und Young Innovators

Veranstalter: Landesmesse Stuttgart

Weitere Informationen: www.amb-messe.de

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