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Auch ohne Vorwissen geht’s zum Ziel

Laserschneiden: Flexible, kostengünstige Anlagen, die einfach zu bedienen sind, liegen im Trend
Auch ohne Vorwissen geht’s zum Ziel

Die Neuheiten der Laserschneidtechnik zielen in zwei Richtungen: Preiswerte, einfach zu bedienende Einsteigermaschinen einerseits und hochproduktive, zuverlässige Anlagen, die geringe Stückkosten versprechen auf der anderen Seite. Dazu kommen flexible Automationssysteme.

Aufgrund der derzeitigen Wirtschaftslage steigt der Druck auf die Hersteller von Laserschneidanlagen, günstige, aber dennoch hochwertige und vor allem zuverlässige Maschinen anzubieten. „Dieser Trend wird sich auch nach dem nächsten Aufschwung fortsetzen“, ist Ferdi Töngi überzeugt. Neben einem höheren Automationsanteil sieht der CEO der im schweizerischen Niederönz ansässigen Bystronic Laser AG (Halle 1, Stand 1502) eine einfache Maschinenbedienung als wichtige Entwicklungsrichtung. Letzteres ist gerade vor dem Hintergrund des konjunkturell bedingten Personalabbaus und der damit verbundenen Gefahr des Erfahrungs- und Know-how-Verlusts ein entscheidender Aspekt.

Mit dieser Meinung steht Töngi nicht allein. Genau auf diese Anforderungen hat auch die Trumpf GmbH & Co. KG (Halle 1, Stand 1404) ihre Standard-Laserschneidmaschine TruLaser 1030 zugeschnitten, die auf der Blechexpo erstmals öffentlich gezeigt wird. Sie rundet das Portfolio der Ditzinger nach unten ab und soll sowohl Einsteiger und Kunden mit einem limitierten Budget ansprechen als auch Laser-Profis, die eine günstige Maschine für die Ausbildung oder die Fertigung von Kleinserien und Prototypen suchen. „Die TruLaser 1030 macht das Laserschneiden für jeden möglich“, sagt Dr. Mathias Kammüller, „denn sie bietet ein revolutionär einfaches Bedienkonzept, das zwischen Einsteiger- und Profi-Niveau unterscheidet.“ Der Vorsitzende der Geschäftsbereiche Werkzeugmaschinen und Elektrowerkzeuge bei Trumpf erläutert: „Auf dem Einsteiger-Level sind nur die Tasten auf dem Touchscreen sichtbar, die unmittelbar fürs schnelle Schneiden von Teilen benötigt werden.“ Funktionen wie Start, Stopp und Pause erinnern dabei an die Bedienung des heimischen CD-Players. Dialoge führen intuitiv durchs Programm und den Rest erledigen Technologiedatenbanken im Hintergrund automatisch. Damit soll es sogar Bedienern ohne Laserschneid-Vorkenntnisse möglich sein, die Maschine zu betreiben. „Auf dem Profi-Level kann der Bediener jedoch sämtliche Technologiewerte selbst anpassen.“ Aber auch dann gelangt er in fünf Schritten von der Geometriedatei zum fertigen Schneidprogramm.
Angesichts nicht ausgelasteter Kapazitäten hat das Thema Inhouse-Produktion für viele Unternehmen wieder an Charme gewonnen. Einfache Bedienbarkeit und Wirtschaftlichkeit auch bei geringer Auslastung sind hier Argumente, die eine Investitionsentscheidung erleichtern. Und eine kompakte Bauweise erleichtert es, die Maschine in einer bestehenden Halle unterzubringen. Auch in dieser Hinsicht punktet die TruLaser 1030. Mit einer Aufstellfläche von rund 25 m2 benötigt sie nur etwa die Hälfte des Platzes einer herkömmlichen Lasermaschine. Dennoch bearbeitet sie Bleche im Großformat.
Aber nicht nur im Einsteigerbereich sieht Kammüller einen Bedarf. Obwohl die Steigerung der Produktivität derzeit nicht allzu weit oben auf der Prioritätenliste der Anwender steht, sieht der promovierte Ingenieur die Investition in eine dynamische Bearbeitung mit kurzen Nebenzeiten als sinnvoll an: „Sie ist der Stellhebel schlechthin für geringe Teilekosten. Insbesondere dann, wenn eine hochproduktive und energieeffiziente Maschine zwei ältere ersetzt und bei gleichem Output die laufenden Kosten erheblich reduziert.“
Geringe Stückkosten strebt auch die Prima Industrie SpA (Halle 1, Stand 1716) mit der 2D-Laserschneid-Anlage Zaphiro an, die das Unternehmen aus dem italienischen Collegno vor wenigen Wochen auf der EMO in Mailand präsentierte. Linearantriebe und eine stabile Struktur ermöglichen eine hohe Dynamik und Verfahrgeschwindigkeiten von 240 m/min bei hohen Schnittqualitäten. Marketing Direktor Domenico Appendino hebt besonders das Perfect-Cut-System hervor, das eine „Nullfehler-Produktion“ ermöglichen soll und dadurch insbesondere bei einer mannlosen Produktion von Vorteil ist. Das System erlaubt laut den Italienern eine Echtzeitkontrolle der Schnittqualität und korrigiert die Parameter bei Bedarf automatisch, wenn das Ergebnis von den Vorgaben abweicht. Damit der Prozess sicher läuft, lässt sich die Empfindlichkeit des Systems an die jeweilige Anwendung anpassen.
Doch nicht nur beim Schneiden von Blechen geht der Trend zu einfach zu bedienenden, dennoch flexiblen Anlagen. Die zur italienischen BLM Group (Halle 3, Stand 3312) gehörende Adige SpA mit Sitz in Levico Terme präsentierte in Mailand das Laserschneidsystem LT8 zum Trennen von Rohren und Profilen im Durchmesserbereich von 10 bis 225 mm. Auch hier führt die komplett überarbeitete Maschinen-Software den Bediener schrittweise zum optimalen Arbeitsprozess. Weitere Kennzeichen der Maschine sind kurze Umrüstzeiten sowie flexible Be- und Entladesysteme, die verschiedene Rohrdurchmesser, -geometrien und Fertigungsmengen gleichzeitig bewältigen. Das soll den Anwendern helfen, trotz sinkender Losgrößen wirtschaftlich zu arbeiten. Einfach, flexible aber effiziente Automations- und Lagersysteme sehen auch Dr. Mathias Kammüller von Trumpf und Bystronic-Chef Ferdi Töngi als wichtige Erfolgsvoraussetzung für Blech- und Profilbearbeiter.
Kammüller geht davon aus, dass die Anlagen künftig noch gezielter auf die einzelnen Anwendungen zugeschnitten werden. „Bei jeder Applikation wird sich die jeweils wirtschaftlichste Lösung durchsetzen. In der Flachbettwelt sehen wir heute zwei Haupttrends: Im Universalbereicht wir sich der CO2-Laser behaupten und durch neue Entwicklungen noch besser und robuster werden. Bei dünne Edelstahlbleche und hoher Auslastung werden sich fasergeführte Festkörperlaser etablieren. hw
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