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Boysen kratzt an der Umsatzmilliarde

Abgastechnik
Boysen kratzt an der Umsatzmilliarde

Die Boysen Gruppe hat 2011 das zweite Rekordjahr in Folge absolviert. So ist der Umsatz des Spezialisten für Abgastechnik im Automobilbereich um 24 % auf 969 Mio. Euro gestiegen. Die Investitionen summierten sich auf 85 Mio. Euro – ein Plus von 75 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 5,5 % auf 1900 und erreichte damit ebenfalls einen neuen Höchstwert. Zahlen zum Ergebnis nennt das Stiftungsunternehmen mit Sitz in Altensteig nicht. „Die Preisgestaltung der Fahrzeughersteller macht es für uns Zulieferer seit Jahren extrem schwer, Überschüsse zu erwirtschaften“, sagt Rolf Geisel, Geschäftsführer des Unternehmens. Gemessen an der geforderten Leistung sei man von einer vernünftigen Rendite weit entfernt. Für Branchenverhältnisse bewege sich der Gewinn von Boysen allerdings im oberen Bereich. „Das Erfreuliche an unserer Bilanz 2011 ist, dass wir unser Ergebnis gegenüber dem Vorjahr weiter verbessern konnten.“

Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum von etwas über einem Prozent auf rund 980 Mio. Euro. Die Investitionen sollen sich auf 120 Mio. Euro belaufen. Mit Blick auf das geringe Umsatzwachstum sagt Geisel: „Die reinen Zahlen vermitteln ein falsches Bild. Tatsächlich geben wir 2012 weiter Vollgas.“ Jedoch führten allein sinkende Edelmetallpreise im laufenden Geschäftsjahr zu einem Umsatzrückgang in Höhe von 40 Mio. Euro. Dabei handele es sich um reine Buchverluste: Mit Platin, Rhodium und Palladium beschichtete Katalysatoren und Partikelfilter seien lediglich Durchlaufposten in der Boysen-Bilanz. „Das hat mit unseren Wertschöpfungsumsätzen nicht das Geringste zu tun“, so Geisel. Denn bei der Wertschöpfung werde man auch 2012 um etwa 5 % zulegen.
Mittel- und langfristig hat sich der Automobilzulieferer ehrgeizige Ziele gesteckt. Anfang 2012 ist die Produktion in dem als CO2-neutrale Fabrik konzipierten neuen Werk Turmfeld angelaufen. Im Mai haben die Bauarbeiten für das Werk der Boysen Abgassysteme Achim (BAA) begonnen, das im März 2013 die Produktion aufnehmen soll. Bis 2014 will der Automobilzulieferer vier weitere Produktionsstandorte in Betrieb nehmen: Zu den bereits angekündigten neuen Werken in Tuscaloosa (USA), East London (Südafrika) und Peking (China) kommt ein Werk in Ingolstadt hinzu. „Innerhalb von gerade einmal 24 Monaten fünf Werke zu planen, zu bauen, einzurichten und in unseren Produktionsverbund zu integrieren, das bedeutet auch für uns eine enorme Herausforderung“, sagt Rolf Geisel. Zu dem eingeschlagenen Wachstumskurs gebe es für das mittelständisch strukturierte Unternehmen jedoch keine Alternative.
Für 2013 rechnet der Boysen-Geschäftsführer mit einem Umsatzanstieg auf über eine Milliarde Euro. Wachstumsimpulse seien vor allem durch den Anlauf der Produktion von Abgastechnik für Nutzfahrzeuge zu erwarten. Auch auf lange Sicht sieht Rolf Geisel die Abgastechnik als Erfolgsgarant für das Unternehmen: „Ich gehe davon aus, dass der Schwerpunkt unseres Unternehmenswachstums noch für die nächsten 30 Jahre im Bereich der Abgastechnik liegt.“ Absehbare Rückgänge im Pkw-Geschäft durch Fortschritte bei der Elektromobilität werde Boysen durch Zuwächse in den Bereichen Abgastechnik für Nutzfahrzeuge und für Off-Highway-Anwendungen überkompensieren.
Quelle: Boysen
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