Die Mitglieder des europäischen Verbandes EAMTM wollen in Köln den erhofften Besucherzuwachs durch die terminliche Verbindung von Eisenwarenmesse und USETEC nutzen. Präsident Hans-Jürgen Geiger erläutert die Vorteile, wenn Aussteller Maschinen präsentieren.
Herr Geiger, nach Abstinenz bei der ersten USETEC in Köln ist der EAMTM jetzt wieder mit einem Verbands-Stand dabei. Was erwarten Sie von der USETEC 2012?
Wir beobachten mit Interesse die Verbindung von Eisenwarenmesse und USETEC. Durch den Einsatz und die Präsentation gebrauchter Maschinen, zum Teil Retrofitting-Maschinen, hoffen wir einen besonders guten Effekt zu erzielen. Schließlich könnten ja viele Aussteller und Besucher der Eisenwarenmesse unsere Kunden sein. Wir wollen diesen positiven Effekt der Verbindung beider Messen nutzen.
Sie propagieren seit jeher, dass die Aussteller der Gebrauchtmaschinenmesse auch Maschinen ausstellen sollen. Warum ist Ihnen das so wichtig?
Ich bin der Meinung, dass der Interessent die Maschinen vor Ort – möglichst unter Strom – sehen und bewerten sollte. Nur so kann er sich einen Eindruck davon verschaffen, dass gebrauchte Maschinen nicht verbrauchte Maschinen sind. Es könnte auf der Messe auch ein Geschäft sofort zustande kommen, weil der potenzielle Kunde die Maschine direkt vor Ort checken kann. Möglicherweise wollte er eine neue Maschine kaufen, aber kann oder will nicht so viel ausgeben. Da gilt das langjährige Motto: Der Weg zur neuen Maschine führt über die Gebrauchtmaschine. Über entsprechende Portale im Internet kann sich der Kunde zwar einen Eindruck vom Angebot mit allen technischen Daten verschaffen, aber bewerten kann er die Maschine nur vor Ort.
Wie verhalten sich die Mitglieder des EAMTM hinsichtlich der Maschinenpräsentation?
Wenn man als Aussteller auf eine Messe in Europa geht, gibt es relativ wenige Probleme, eine Maschine auszustellen. Das ist in Asien oder auf dem amerikanischen Kontinent schon schwieriger. Da gibt es durchaus noch technische Probleme, sei es mit dem Zoll, der Einfuhr oder der Ausfuhr, von den Kosten ganz abgesehen. Hier wäre es hilfreich, wenn sich ein paar Mitglieder zusammentäten und gemeinsam einen Container beschicken würden. So haben wir zum Beispiel in Holland mit 20 Mitgliedern und mehr als 20 Maschinen einen Gemeinschaftstand beschickt. Der ist sehr gut angekommen.
Gerade hat der Veranstalter einen Kooperationsvertrag mit einer indischen Messe, der UMEX, abgeschlossen. Das ist bislang eine Prospektmesse. Was halten Sie davon?
Wir als Firma Geiger und ein großer Teil der EAMTM-Mitglieder sind in Indien sehr aktiv. Wir versuchen ja immer, mit Maschinen auf die Messe zu gehen. Das ist aber in Indien wegen der Containerfrage und der Zollformalitäten ein bisschen schwierig. Ich bin ganz allgemein gespannt, was diese Messe ohne Maschinen bringen wird. Indien ist ein großes Land mit vielen Messen. Da muss man sorgfältig abwägen, welche Messe man auswählt.
Wie entwickelt sich aus Ihrer Sicht der Markt für Gebrauchtmaschinen?
Gebrauchte Maschinen bis zu einem Alter von zehn Jahren sind sehr gefragt. Die haben schon überwiegend eine moderne CNC-Steuerung. Wenn es in Richtung 20 Jahre geht, gibt es Probleme mit den Steuerungen, weil die Hersteller keine Ersatzteile liefern wollen oder können. Da wird früher oder später eine neue Steuerung gefordert. Wenn man das nicht selbst machen will, müssen Spezialisten engagiert werden.
Mit Blick auf die Regionen ist Asien mit Indien und hoffentlich auch bald wieder China nach wie vor ein Markt. Dabei liegen die Schwerpunkte in der Automobilindustrie und bei deren Zulieferern.
Dr. Rolf Langbein
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