Höhere Produktivität – dieses Ziel verfolgten die Schweißtechnik-Anbieter schon immer, aber noch nie so vielseitig wie jetzt: mit neuen Technologien und Steuerungen und nicht zuletzt mit Schweißrobotern. Das zeigt unsere Trendumfrage (Kurzversion auf S. 22/23) und wird auf der Messe deutlich werden.
Den Besucher der Schweissen & Schneiden 2013 erwarten weiterentwickelte, neue und spezialisierte Schweißprozesse. Sie ermöglichen neue Werkstoffpaarungen für den Leichtbau und erhöhen die Produktivität. Kaum ein Stromquellen- und Brennerhersteller, der hier nicht etwas zu bieten hat.
Andreas Rimböck von Lorch etwa erklärt bei der Industrieanzeiger-Trendumfrage: „Einerseits gelingt es, bestehende MIG-MAG-Schweißaufgaben durch bessere Abschmelzleistung oder stärkere Fokussierung des Lichtbogens zu beschleunigen. Andererseits können Aufgaben, die bisher mit WIG geschweißt wurden, mit MIG-MAG-Verfahren erledigt werden.“ Und dabei geht es durchaus um Produktivitätssteigerungen in der Größenordnung von 100 % und mehr. Möglichkeiten, die die moderne Invertertechnik mit einer sorgfältigen Abstimmung von Hard- und Software aufeinander eröffnet. Wohin die Entwicklung führt, sagt Dr. Robert Buchmann von Cloos: „Die Kopplung von Schweißverfahren wie beispielsweise Laser- mit MIG- und MAG-Schweißen wird zunehmend an Bedeutung gewinnen.“
Gleichzeitig gibt es einen gegenläufigen Trend: Die Lichtbogenprozesse sollen ein noch größeres Anwendungsspektrum abdecken, flexibler werden – und sich zugleich einfacher bedienen lassen. Für Robert Stöckl von EWM Hightec Welding rückt daher „die generelle Effizienz schweißtechnischer Lösungen“ in den Mittelpunkt, die sowohl die einzelne Aufgabe als auch die gesamte Anlage in einer „ganzheitlichen Betrachtung“ in den Blick nimmt. Der Anbieter werde so zum Berater mit dem Ziel, seinem Kunden einen technologischen Vorsprung zu sichern.
Um diesen „Spagat der komplexen Simplifizierung“ zu meistern (wie Harald Langeder von Fronius sagt), haben die Anbieter neue Ansätze erdacht, die sie geheimnisvoll revolutionär nennen. Was sie meinen, lässt sich vor der Messe nur erahnen, wenn Fronius etwa kärglich eine „intelligente modulare Schweißgeräteplattform“ ankündigt, EWM von „Multimatrix“ spricht und Cloos gar „Industrie 4.0“ ins Spiel bringt (s. S. 22).
Bei einem weiteren Trend sind sich alle einig: hin zur Automatisierung. „Auch Werften gehen immer mehr auf Automation über“, beobachtet Jürgen Czischke sogar, Prokurist von Dinse. Und Robert Stöckl von EWM sagt: „Schon ab Losgrößen von fünf bis zehn Stück lohnt sich eine Automation. Häufig können Anwender dann Aufträge realisieren, die sonst kaum möglich wären.“
Der Star der Automation ist der schweißende Roboter. „Die Robotik zeigt sich zunehmend als kostengünstige Lösung auch bei kleineren Lösgrößen“, macht Ken Konopa von Esab klar: Die Gründe liegen in gesunkenen Preisen und erleichterter Bedienbarkeit. Da nun auch Offline-Programmierung möglich ist, können Schweißabläufe und -parameter schon während der Konstruktion eingestellt werden. Qualität und Reproduzierbarkeit der Ergebnisse nehmen zu, Taktzeiten sinken und die Schweißer werden entlastet.
Vor allem aber ist der Roboter flexibel. „Dies
gilt es in der Schweißfertigung nutzbar zu machen“, betont Andreas Rimböck von Lorch. „Neben Schweiß-Know-how muss das Unternehmen dann aber auch Kompetenzen fürs Bedienen, Einrichten und Programmieren aufbauen.“ Ausrüster SKS Welding etwa wird dem mit modularen Komponenten und übergreifender Steuerung gerecht, so SKS-Geschäftsführer Markus Klein. „Für solche Systeme genügt oft der halbe Invest.“ os
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