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„Eine günstige Alternative“

Nachgefragt
„Eine günstige Alternative“

„Eine günstige Alternative“
Girish A Wagh, Leiter Projekte Kleinwagen bei Tata Motors Ltd.
Herr Wagh, Ende Januar haben Sie den Nano vorgestellt. Wann ist mit der Serienfertigung zu rechnen?

Derzeit entsteht die neue Fertigung in Singur, Westbengalen, mit der Produktion und Auslieferung beginnen wir Ende 2008.
Wie hoch ist die jährliche Produktionskapazität?
Anfangs wird sie bei jährlich 250 000 Fahrzeugen liegen. Bei Bedarf lässt sie sich auf 350 000 Einheiten erweitern.
Ist der Markt dafür groß genug?
Allein in Indien ist für den Nano ein Markt von jährlich bis zu einer Million Fahrzeuge vorhanden. Wobei er in erster Linie als günstige Alternative zu Zweirädern gedacht ist.
Wer kann sich in Indien dieses Fahrzeug leisten?
Der durchschnittliche Arbeiter etwa bei Tata wird sich den Nano leisten können. Dafür sorgen entsprechende Finanzierungskonzepte.
Wird der Nano in anderen Ländern angeboten?
Derzeit konzentrieren wir uns auf Indien. In dieser Ausstattung ist er für andere Märkte nicht geeignet. Wir werden aber optionale Pakete anbieten, die ihn für andere Märkte interessant machen.
Wie sehen diese Optionen aus?
Beispielsweise lässt sich die Abgastechnik der Euro 4-Norm anpassen, der Seitenaufprallschutz verbessern, auch Airbags werden lieferbar sein.
Dann wird der Preis steigen.
Das ist richtig, dennoch wird es ein äußerst preisgünstiges Fahrzeug bleiben.

Deutsches Know-how macht´s möglich

Automobilbau: Durch Verzicht zum Ziel

Mit der Vorstellung des Billigwagens Nano sorgte der indische Fahrzeugbauer Tata für Aufsehen. Ohne deutsche Ingenieurskunst wäre der niedrige Preis nicht zu erreichen.
Allein die Bosch Ltd. im indischen Bangalore liefert für den Tata Nano Teile der Einspritztechnik, des Bremssystems, der Autoelektrik sowie den Startermotor. Und um eine echte Neuentwicklung handelt es sich bei der Komponente, die für das gesamte Motormangement verantwortlich ist. Die Entwicklung erfolgte noch in Deutschland, die Produktion dann in Indien. „Bosch hat mit seiner Technologie entscheidend dazu beigetragen, die Kosten zu reduzieren“, so Girish A Wagh, Leiter Projekte Kleinfahrzeuge bei Tata Motors.
Der Preis von 100 000 Rupien für den viertürigen Tata Nano (1700 Euro) – hinzu kommt noch die Mehrwertsteuer von derzeit 12,5 Prozent sowie der Transport – wird im Wesentlichen durch Verzicht erreicht: So gibt es keine Komfortelemente wie Servolenkung, Radio, elektrische Fensterheber oder Heckklappe. Zudem sind Sicherheitselemente wie Airbags nur gegen Aufpreis lieferbar, ebenso eine Klimaanlage. Die liefert übrigens die indische Tochter des Stuttgarter Zulieferers Behr. ABS wird derzeit nicht angeboten.
Günstig machen den Nano zudem niedrige Arbeits- und Materialkosten, geklebte anstelle geschweißte Chassis- und Karosserieverbindungen sowie ein höherer Anteil an Kunststoffkomponenten. Wobei zu beachten ist, dass der Nano in erster Linie eine Alternative zu Zweirädern ist, jedoch deutlich mehr Sicherheit und Platz bietet.
Im Heck steckt ein Zweizylinder-Motor mit einem Hubraum von rund 620 cm3. Der Benziner hat eine Leistung von 24 kW, den Verbrauch geben die Inder mit etwa 5 l/100 km an, den CO2-Ausstoß mit 120 g/km. Später soll noch ein Diesel mit 20 kW angeboten werden, ebenfalls mit Technik von Bosch.
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