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Eingespielter Prozess spart Ressourcen, Zeit und Kosten

Präzisionswerkzeuge: Komplette Prozessplanung für neue Werkstücke bis zur Inbetriebnahme
Eingespielter Prozess spart Ressourcen, Zeit und Kosten

Ursprünglich gedacht, um bestehende Maschinen an neue Teilespektren anzupassen, hat sich das Dienstleistungsangebot re.tooling erheblich weiterentwickelt. Immer öfter greifen inzwischen auch Neumaschinenkunden und selbst Maschinenbauer wie Grob auf das Know-how von Mapal zurück und lassen komplette Zerspanungsprozesse auslegen.

Angesichts der gut ausgelasteten eigenen Kapazitäten war die vom Kunden vorgegebene Terminschiene einfach zu kritisch. Deshalb entschied sich der Mindelheimer Maschinenbauer Grob-Werke GmbH & Co. KG, einen Teil des Auftrags outzusourcen. Ein Automobilzulieferer hatte vier Bearbeitungszentren des Modells G350 für die Fertigung von Lenkrohren aus Aluminium geordert. Zum Projektumfang gehörte auch die komplette Prozessplanung inklusive Auslegung aller Werkzeuge, der Spannvorrichtung und des NC-Programms bis hin zur Inbetriebnahme in China. Der richtige Partner für diesen Teil des Auftrags war mit der Aalener Mapal Dr. Kress KG schnell gefunden. Beide Unternehmen arbeiten seit vielen Jahren im Projektgeschäft eng zusammen.

Mit ihrem Dienstleistungsangebot re.tooling haben die Schwaben viel Erfahrung in der Projektierung von Zerspanungsprozessen und kompletten Werkzeugpaketen. Für die Bearbeitung von Lenkrohren aus Aluminium werden bereits seit Jahren weltweit Mapal-Werkzeuge eingesetzt. Speziell PKD-Tools haben sich in der Serienfertigung für diese Bauteile durchgesetzt.
Am Beginn des neuen Projektes standen die Definition der Prozess- und Bearbeitungsstrategie, eine Taktzeitstudie, sowie ein Entwurf des Spannkonzeptes mit dem das komplette Bauteil auf einem 5-Achsen-Bearbeitungszentrum in einer Aufspannung gefertigt werden kann. Die wirtschaftlichste Bearbeitungsfolge und die dafür bestmöglich geeigneten Werkzeuge sowie eine detaillierte Kollisionsbetrachtung waren dabei entscheidende Faktoren. Im Anschluss daran fertigten die Aalener die Werkzeuge und Spannvorrichtungen. Parallel dazu wurde das NC-Programm für die Maschinensteuerung erstellt. Projektleiter Timo Killinger berichtet: „Durch die enge Zusammenarbeit mit der Vorrichtungs- und Werkzeugkonstruktion sowie dem NC-Programmierer konnte in kürzester Zeit ein leistungsfähiger Gesamtprozess erstellt werden.“
Sowohl die Installation des Prozesses als auch die Anpassung des NC-Programms wurden von Mapal-Mitarbeitern an den Maschinen direkt bei Grob in Mindelheim durchgeführt. Wegen kurzfristiger Änderungen des Aluminiumgusses musste noch eine weitere Bearbeitung hinzugefügt und verschiedene Vollhartmetall-Werkzeuge umgearbeitet werden. „Mapal hat sich durch Flexibilität und schnelle Reaktionszeit bewährt“, sagt der Projektleiter von Grob, Hong Lou.
Nach der Vorabnahme und dem Nachweis der Prozessfähigkeit wurden noch 200 Vorserienteile gefertigt. Die Spezialisten des Werkzeugherstellers waren auch während dieser Zeit vor Ort, um bei Bedarf sofort reagieren zu können. Kurz darauf wurden die Maschinen zum Endkunden nach China versendet. Durch die Endabnahme bestätigten beide Partner nochmals gemeinsam die Fähigkeit von Maschinen, Vorrichtungen, Werkzeugen und Prozess. Eine Übergabe an den Endkunden erfolgte anschließend.
Ursprünglich war das Dienstleistungsangebot re.tooling gedacht, um bestehende Maschinen schnell, effizient und wirtschaftlich an ein neues Teilespektrum anzupassen. Die Mapal-Spezialisten analysieren dazu zunächst den Maschinenpark des Kunden und entwerfen im Anschluss einen neuen Bearbeitungsprozess. Neben der Anzahl der Aufspannungen gehören auch das Erstellen einer Machbarkeitsstudie und eine Kostenprojektion zum Leistungsumfang. Nach der gemeinsamen Entscheidung mit Kunden übernimmt Mapal die komplette weitere Planung und sorgt für einen schnellen, flexiblen und zuverlässigen Umbau bis zur erneuten Produktionsaufnahme.
Die Schwaben streben an, jede Bearbeitung mit möglichst wenigen Werkzeugen durchzuführen. Der Grund dafür: Nicht die Anschaffungskosten der Tools entscheiden über die Wirtschaftlichkeit des Prozesses, sondern die laufenden Kosten, die unter anderem durch die Standzeit, die Bearbeitungsparameter und die Anzahl der benötigten Magazinplätze bestimmt werden. Um dem Kunden alle nötigen Informationen zu geben, gehört zum re.tooling-Angebot auch eine umfassende Dokumentation. Sie kann Werkzeugpläne, Einstell- und Montageanleitungen sowie Berechnungen der Haupt- und Nebenzeiten oder der zu erwartenden Kosten pro Werkstück beinhaltet.
Nachdem immer häufiger Anfragen eingingen, die die Dienstleistung auch für neue Maschinen und Anlagen wünschten, hat Mapal sein Angebot dahingehend erweitert. Inzwischen greifen – wie das Beispiel Grob zeigt – auch Maschinenhersteller auf das Know-how der Aalener zurück, wenn die eigenen Kapazitäten nicht ausreichen. hw
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