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Einsteigermodell ins Vollelektrik-Segment

Spritzgiessmaschinen-Baureihe AX
Einsteigermodell ins Vollelektrik-Segment

Das Bessere ist der Feind des Guten. Mit den Spritzgießmaschinen der Baureihe AX macht KraussMaffei der ausgereiften, energietechnisch aber betagten Hydraulik das Leben schwer. Die vollelektrischen Systeme nehmen bis zu 50 % weniger Energie auf und verkürzen zudem die Zykluszeit.

Was die AX besser macht als andere, bringt Karlheinz Bourdon schnell auf den Punkt: „Mit den Maschinen dieser Reihe lassen sich 50 Prozent der Energiekosten sparen, die bei einer vergleichbaren hydraulischen Anlage anfallen“, sagt der Geschäftsführer Spritzgießtechnik der KraussMaffei Technologies GmbH und Mitglied des Executive Committees der KraussMaffei AG. Die vollelektrischen Antriebe sorgten für eine ebenso wiederholgenaue wie effiziente Formteilproduktion. Außerdem zeichne die AX aus, dass Automation sich komplett integrieren lasse.

2007 gemeinsam mit einem japanischen Partner auf Basis einer Maschine mit Fünf-Punkt-Doppelkniehebeln entwickelt und Oktober 2008 auf den Markt gebracht, deckt die Serie den Schließkraftbereich zwischen 500 und 3500 kN ab. Die Maschine arbeitet vollelektrisch. Zielgruppe seien sämtliche Branchen vom Automobilbau über die Elektronik bis hin zur Healthcare-Industrie, erklärt Bourdon, der die AX hier im Einsteigersegment positioniert sieht.
Die KraussMaffei-Maschine produziert Kunststoffteile. Deren Genauigkeit ist hoch, die Oberflächengüte ausgezeichnet. Alle Hauptachsen der Anlage werden über Servomotoren direkt angetrieben oder per Spindeltrieb bewegt. Verglichen mit hydraulischen Spritzgießmaschinen der jüngsten Generation, arbeiten sie um mindestens Faktor 10 präziser. Aber auch das Verhältnis von eingesetzter Energie zum Arbeitsergebnis lässt die konventionelle Konkurrenz suboptimal aussehen.
Möglich wird die Stromersparnis durch einen höheren Wirkungsgrad der elektrischen Antriebskette, durch eine leichtgängige Mechanik mit Linearführung der beweglichen Platte, durch den geregelten Einspeisekreis mit Rückgewinnung von Bremsenergie und durch den Umstand, dass kein Trafo für Sonderspannungen notwendig ist. Wassergekühlte Umrichter mindern die Wärmeabstrahlung in die Umgebung, energieoptimierte Doppelkniehebel verbessern die Reproduzierbarkeit. Der elektrisch angetriebene Auswerfer mit Parallelfunktion verkürzt die Zykluszeit um bis zu 15 %.
Die MC5-Steuerung der Maschine hat eine Schnittstelle mit Varan-Bus. Also ein Echtzeit-Ethernet-Interface, das den Datenaustausch mit Peripherie wie Temperiergeräten und Robotern möglich macht. So können bei der Automation Bewegungen optimiert und Tot-Zeiten verringert werden. Entscheidend sei jeweils, dass die Zykluszeit verkürzt und die Produktivität nachweislich verbessert werde, unterstreicht Karlheinz Bourdon.
Tatsächlich arbeiten die Zeit und steigende Strompreise für Maschinen wie die AX. Zudem berücksichtigen die Unternehmen mehr denn je die Kosten für den gesamten Lebenszyklus ihrer Ausrüstungs-Investition. Insoweit liegen vollelektrische Spritzgießmaschinen im Aufwind. Sie sparen Energie, arbeiten so genau wie leise und sind ökonomisch und unter dem Strich auch ökologisch höchst attraktiv. Bei Anschlusswerten, Verfügbarkeit, Gutteilausbeute und Aufstellfläche reizen sie ein Maximum der installierten Technik aus. Bewährte Schnecken und Rückstromsperren sorgen auch bei sehr unterschiedlichem Material für gleichbleibend hohe Schmelzequalität.
Weiteres Alleinstellungsmerkmal ist die Flexibilität. Die Maschinen lassen sich nahezu beliebig individualisieren und damit quer durch die Branchen einsetzen. Zudem ist der Ausbau zur Produktionszelle möglich. Hier besteht Zugriff auf einen Baukasten mit 500 frei wählbaren Komponenten respektive Optionen. Bedarfsgerechte Anpassung ist kein Problem.
Die AX ist von Haus aus auf Automation ausgelegt. Die Einhausung integriert den Linearroboter komplett und ohne unnötige Anhängsel. Dadurch entsteht eine sehr kompakte Einheit: Wo sonst drei Spritzgießanlagen stehen, haben gleich vier AX-Produktionszellen Platz. Dennoch sind die Maschinen gut zugänglich, etwa über ihre schwenkbare Plastifizierung.
Mit der AX spreche KraussMaffei in erster Linie Deutschland, Europa und den amerikanischen Markt an, sagt Karlheinz Bourdon. In diesem Wirtschaftraum sehe er einen wachsenden Bedarf und soliden Trend zur vollelektrischen Spritzgießtechnik.
Wolfgang Filì, Journalist in Köln
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