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Festkörperlaser schneiden jetzt auch mitteldicke Bleche

Laserschneiden: Hersteller bieten für jede Anwendung die passende 2D-Anlagen
Festkörperlaser schneiden jetzt auch mitteldicke Bleche

Die Entwicklungen bei den 2D-Schneidanlagen gehen in unterschiedliche Richtungen. Einerseits werden die Faserlaser flexibler und schneiden mittlerweile auch dickere Bleche wirtschaftlich und gut. Andererseits bieten die Anbieter ein breites Portfolio sowohl mit Faser- als auch CO2-Lasern. So kann der Anwender stets die für ihn passende Anlage wählen.

Knapp über 60 000 Besucher aus aller Welt kamen zur Fachmesse Euroblech nach Hannover und informierten sich über den jüngsten Stand der Blechbearbeitung. Für viele von besonderem Interesse waren Laseranlagen zum Schneiden ebener Bleche. Durch die steigenden Leistungen der Festkörperlaser eignen sich die entsprechenden Anlagen mittlerweile auch für etwas dickere Bleche. Das rückt die bisher insbesondere für Dünnblech-Anwendungen konzipierten Systeme mehr in die Richtung universeller Maschinen. So gibt die Ditzinger Trumpf GmbH + Co. KG für ihre neue Festkörpermaschine der TruLaser-Serie 3000 – sie hat 3 kW Laserleistung – an, sie schneide bis zu 20 mm dicken Baustahl, Edelstahl und Aluminium bis 15 mm Dicke sowie Kupfer und Messing bis 6 mm. Und das wirtschaftlich und mit guten Schneidergebnissen. Ein Schneidkopfwechsel ist dabei nicht notwendig.

Damit wird die Festkörpertechnologie zunehmend auch für Lohnfertiger und andere Anwender interessant, deren Arbeitsaufgaben wechseln und die nicht das Auftragsvolumen erreichen, um sowohl eine Festkörper- als auch eine CO2-Laseranlage auszulasten. Sie griffen bislang überwiegend auf den universelleren CO2-Laser zurück und verzichteten damit auf jene Vorteile, die Festkörper-Systeme durch ihren besseren Wirkungsgrad und die höhere Produktivität im Dünnblechbereich bieten.
Diese Vorteile haben auch den japanischen Maschinenbauer Yamazaki Mazak dazu bewogen, nun auch eine Schneidmaschine mit Faserlaser anzubieten. Profitieren werden die Anwender der Optiplex 3015 Fiber unter anderem von dem um 80 % verringerten Stromverbrauch des Laseroszillators und der Kühlereinheit. Die neue Maschine verfügt über einen Faserlaseroszillator der kontinuierlich eine Nennleistung von 2,0 kW bringt. Sie eignet sich damit ideal zum Schneiden dünner Bleche. Eine höhere Strahldichte und Laserenergie an der Schnittstelle ermögliche deutlich schnelleres Einstechen ins Material und Produktivitätssteigerungen um mehr als 30 %, teilt die Mazak-Europazentrale, Worcester/England, mit. Damit sei die Maschine ideal für automatisierte Fertigungsumgebungen, etwa im Fahrzeugbau oder in der Luftfahrtindustrie. Als technische Kennwerte der 3015 Fiber nennt Mazak Eilganggeschwindigkeiten von 120 m/min auf der X- und Y-Achse und 60 m/min auf der Z-Achse sowie Positioniergenauigkeiten von ±0,05 mm / 500 mm auf der X- und Y-Achse sowie von ±0,01 mm / 100 mm auf der Z-Achse erzielt.
Zusammen mit dem Schwestermodell Optiplex 3015 mit CO2-Laser bietet die Maschine den Kunden laut Hersteller die Chance, sowhl für dünne als auch dicke Bleche die jeweils energieeffizienteste und produktivste Anlage zu wählen. Aus dem gleichen Grund hat Trumpf sein Portfolio im 2D-Schneidbereich ergänzt.
Die Universalschneideinheit der flexiblen Standardmaschine TruLaser 3030 fiber bearbeitet einen für Festkörperlaseranlagen großen Blechdickenbereich – und das ohne Schneidkopfwechsel. Der geschlossene Maschinenrahmen verhindert den Austritt jeglicher Laserstrahlung. Der Arbeitsbereich ist über große zertifizierte Sicherheitsscheiben gut sichtbar. Die Bedienung der Maschine ist laut den Ditzingern einfach und selbsterklärend und erfolgt über ein ergonomisch schwenkbares Bedienpult. Damit ist die Maschine prädestiniert für Lohnfertiger, die ihren Schwerpunkt auf Dünnblech und Baustahl in allen Blechdicken setzen und nur eine Maschine auslasten können.
Wer Kapazität für mehr Maschinen hat, sollte in produktivere Spezialanlagen investieren. Die TruLaser 5030 fiber steigert durch ihre fast doppelt so hohen Achsgeschwindigkeiten die Produktivität im Dünnblech um etwa 15 % bei gleicher Laserleistung. Die Maschine ist zudem mit einem leistungsstärkeren 5-kW-Laser erhältlich. Damit erreicht sie bei hoher Auslastung günstigere Teilekosten und eignet sich am besten für Anwender, die viel Dünnblech und Buntmetall schneiden. Noch produktiver ist die TruLaser-Serie 7000. Mit zwei Schneidköpfen und Achsgeschwindigkeiten bis 305 m/min erreichen diese Spezialisten für die Serien- und Massenfertigung maximale Schneidgeschwindigkeiten im Dünnblech. Im Gegensatz zu diesen beiden hochproduktiven Serien liegen die Vorteile der TruLaser-Serie 1000 in der vereinfachten Bedienung und im Preis. Sie ist ideal für Kunden, die noch wenig Erfahrung im Laserschneiden haben, eignet sich aber auch für den Prototypenbau oder als günstige Zusatzmaschine fürs Schneiden von Buntmetall.
Ist mehr Edelstahl und Dickblech gefragt bleibt der CO2-Laser das beste Werkzeug. Die kompakte TruLaser 1030 ist mit ihrer einfachen Bedienung und ihren geringen Investitionskosten das Einstiegsmodell. Die Standardmaschinen der TruLaser Serie 3000 bieten dafür Flexibilität. Als produktive Kraftpakete bezeichnet Trumpf die TruLaser-Serie 5000. Mit bis zu 8 kW Laserleistung schneiden sie bis zu 50 mm dicken Edelstahl und erreichen auch bei dicken Blechen hohe Vorschübe und Schnittqualitäten. In hochproduktiven Sonderaufgaben punkten die CO2-Maschinen der TruLaser-Serie 7000, die zur Euroblech runderneuert wurden.
Auch das Highlight der Bystronic Laser AG aus Niederönz in der Schweiz schneidet mit einem CO2-Laser. Bei der ByAutonom ist der Name Programm. Sie wurde gezielt als autonom arbeitende Maschine entwickelt, die zusammen mit Automationsbausteinen wie ByTrans, ByTower und Bycell mannarm betrieben werden kann. Dies gilt auch dann, wenn sich Art und Dicke des Rohmaterials ändern. Die ByAutonom holt sich einfach die passende Brennweite und die entsprechende Düse, zentriert automatisch und schneidet weiter. Im Fall eines Crashs stoppt die ByAutonom sofort die Bearbeitung, prüft, ob die Düse noch vorhanden ist, fährt dann zur Zentrierstation und zentriert automatisch die Düse neu. Sie merkt sich, wo der Crash erfolgt ist, überspringt dieses Teil und fährt zum nächsten. Durch den höheren Teileausstoß und die zuverlässige Funktion der Maschine sinken laut den Schweizern die Kosten pro Teil. Linearmotoren der neusten Generation machen die ByAutonom dynamisch wie keine zweite Bystronic-Anlage. Dabei werden sie vom extrem steifen Maschinenbett und der Brücke in Leichtbauweise unterstützt. Auch Dickes wird schneller und besser geschnitten, weil ein spezieller Neun-Zoll-Schneidkopf zur Standardausstattung gehört. Und für die Zuverlässigkeit sorgen unter anderem der Condition Messenger und der Maintenance Messenger. Der Condition Messenger, zeigt dem Bediener den Zustand einzelner Komponenten grafisch an und teilt ihm mit, wenn ein Bauteil überprüft werden sollte. Zu diesen Komponenten zählen Laserquelle, Düsenwechsler, Brennweitenwechsler und Strahlengang. Der Maintenance Messenger wiederum weist den Bediener darauf hin, wenn Maschine und Laserquelle gewartet werden müssen.
Neben der ByAutonom präsentierte Bystronic die BySprint Pro 3015 mit einem 6-kW-Laser, der aus ihr sowohl eine Highspeed-Anlage für dünne und mitteldicke Bleche macht, als auch eine Allrounderin für bis zu 25 mm dicke Tafeln. Die dritte Neuheit aus der Schweiz ist die Faserlaserschneidanlage BySprint Fiber im Format 4020. Auf einem 4 m x 2 m großen Blech lassen sich 78 % mehr Teile verschachteln als auf einem Blech im Format 3 m x 1,5 m. Analog erhöht sich die Zeit, in der die Maschine ohne Unterbrechung schneidet.
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