ZKZ, österreichischer Hersteller von Lichtsystemen für den Fahrzeugbau, investierte vor einem Jahr in eine Wartungsstation für Spritzgießwerkzeuge. Sie hat sich so bewährt, dass sie inzwischen zur Hälfte für Versuche und Werkzeuganpassungen gebucht wird.
Die ZKW-Group entwickelt und produziert Beleuchtungssysteme mit Schwerpunkt auf der Frontbeleuchtung. Im Fokus steht dabei das Premiumsegment: Porsche, 6er- und 7er-Reihen von BMW, Premiummodelle von Audi, Mercedes, Rolls Royce und Co. ZKW ist bei vielen an Bord. Spritzgießen gehört dabei zu den Kern-Fertigungstechnologien.
Vor etwa einem Jahr entschloss sich ZKW am Standort in Wieslburg zur Investition in eine innovative Wartungsstation, die 100-Prozent-Prüfungen für die eingesetzten Spritzgießwerkzeug ermöglichen sollte. „Wir inspizieren hier Werkzeuge mit einem Gewicht von bis zu 25 Tonnen. Die Wartung solcher Werkzeuge ist ohne eine Anlage nach unseren Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen nicht durchführbar“, erklärt Martin Resl, Leiter Werkzeugbau-Servicecenter.
Der Zuschlag für Stäubli ist das Ergebnis eines strengen, technischen Auswahlverfahrens. „Über 50 Jahre Know-how aus der Kupplungstechnik steckt in unseren Quick-Mold-Change-Lösungen. Diese Kompetenz hat ZKW überzeugt“, kommentiert Karl-Heinz Griesbeck, Spartenleiter QMC bei Stäubli Tec-Systems, die Entscheidung für sein Haus.
Das Einrichten der Werkzeuge auf der Wartungsstation erledigen die ZKW-Mitarbeiter in Rekordzeit. Sie fixieren das geschlossene Werkzeug über Ketten am Kran. Andocken und Spannen erfordert Millimeterarbeit. Über die drahtlose Fernbedienung steuert ein Mitarbeiter die Aufnahmen in Richtung Werkzeug und schließt die Wartungsstation, die dabei bis zu 40 t Druck aufbringen kann – fertig. Nur Minuten sind vergangen. Der 19 t schwere Koloss sitzt jetzt in Position.
Deutlich zeitintensiver gestalten sich die Inspektions- und Wartungsarbeiten an den Werkzeugen, die jetzt beginnen: Dazu werden die geschlossenen Werkzeuge auseinandergezogen, die beiden Hälften auf der Station gekippt, komplett zerlegt, instandgesetzt, gereinigt und abschließend wieder zusammengebaut. „Mit der Inspektionsvorrichtung können wir das Werkzeug vollumfänglich prüfen. Kühlung, Elektrik, Heizkanäle, Kernzüge, Hydraulik – alle Komponenten und Funktionen lassen sich auf der Stäubli Station perfekt kontrollieren“, sagt Martin Resl.
Turnusmäßige Wartungen stehen nach 30 000 bis 50 000 Schuss an. Um das Werkzeug möglichst schnell wieder in Betrieb nehmen zu können, beschäftigt sich die ZKW-Mannschaft rund um die Uhr im 3-Schicht-Betrieb mit der Inspektion. „In der Regel haben wir das Werkzeug innerhalb weniger Schichten wieder im Einsatz“, so Resl.
Dabei wird die Stäubli-Wartungsstation längst nicht nur für die reguläre Wartung genutzt. Die Vorrichtung hat sich als Manipulationsgerät so sehr bewährt, dass inzwischen rund die Hälfte ihrer Belegung auf Versuche und Werkzeuganpassungen entfällt, die andere auf Inspektionsaufgaben.
Ralf Högel Fachjournalist in Stadtbergen
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