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Fünfzehn Monate auf Achse

Transkontinentaler Härtetest für Kunststoffgleitlager
Fünfzehn Monate auf Achse

Qualitätssicherung | Mit der Kampagne „Iglidur on Tour“ machte der Kunststoff-Spezialist Igus einen globalen Praxistext seiner Iglidur-Kunststoffgleitlager zum medialen Ereignis.

Der Star der einjährigen Tour ist ein orangefarbener Kleinwagen, der mit Komponenten des Kunststoffexperten ausgerüstet wurde, um so die Haltbarkeit der eigenen Produkte unter Beweis zu stellen. In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Köln wurde das Modell an 56 Lagerstellen mit den tribooptimierten Iglidur-Werkstoffen ausgestattet. Hierzu zählten zum Beispiel Bremspedal, Scheibenwischer, Fensterheber, Schaltmodul, Sitzkonsole, Handbremse, Startergenerator, Drosselklappe und Verdeck. Dabei wurde alles durch Kunststoffe ersetzt, was technisch und gemäß den TÜV-Vorschriften möglich war. Viele Module mussten bis in die Einzelteile zerlegt und wieder werks- und funktionsgetreu zusammengebaut werden.

Oft ließen sich Standard-Gleitlager verwenden. Manchmal mussten aber auch passgenaue Ersatzstücke aus Halbzeugen gefräst oder gedreht werden. Kunststoffgleitlager haben den Vorteil, dass sie schmutzunempfindlich sind. Durch ihre Dämpfung können sie Kantenlasten und Stöße kompensieren. Das reduziert die Geräuschemissionen, was sich im Fahrzeuginnern positiv bemerkbar macht. Und das Thema Korrosion an den Lagerstellen ist mit Kunststoff natürlich Geschichte.
Im Januar 2014 fiel der Startschuss zur Tour. Als erste Station stand Asien auf dem Programm. Indien war das erste Land, wo der Härtetest auf staubigen und holprigen Straßen absolviert wurde. Anschließend tourte der Wagen durch China, Taiwan und weitere asiatische Länder bis nach Japan. Nachdem mehr als 15 000 km geschafft waren, stand pünktlich zur Fußball-WM die Tour durch Brasilien auf dem Programm. Der Kleinwagen rollte vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten – unter anderem die Fanmeile in Rio de Janeiro und das Fußballstadion in Curitiba.
Nach dem Gastgeberland der Fußball-WM stand eine Etappe durch Nordamerika an. Von Alaska aus ging es einmal quer durch Kanada und die USA. Dabei wurden 30 von 50 Bundesstaaten durchquert. Nach zehn Wochen Fahrt erreichte das Auto schließlich New York. Auch diese strapaziösen Fahrten steckten die Gleitlager ohne Probleme weg. Allein in Nordamerika wurden über 20 000 km zurückgelegt, insgesamt standen zu diesem Zeitpunkt bereits über 50 000 km auf dem Tacho. Ein Highlight dabei war sicherlich der große Gegensatz zwischen den endlosen Weiten Alaskas und den Megacitys wie Washington oder New York.
Pünktlich zum fünfzigjährigen Bestehen von Igus kam der Wagen im Oktober zurück nach Europa. Kurz vor der Feier in Köln absolvierte das Auto einige Tage auf den Straßen Österreichs. Nach den Niederlanden, Belgien, Großbritannien und Frankreich ging es auf eine weitere Bergetappe, diesmal in die Schweiz. Mit einem Helikopter wurde der Kleinwagen auf das Schilthorn geflogen, dem höchsten Punkt der Fahrt um die Welt. Auf dem Gipfel konnte sich das Team vor der Fahrt nach Skandinavien zum Jahreswechsel schon einmal an Schnee und frostige Temperaturen gewöhnen. Schließlich folgten zu Beginn des Jahres Etappen durch Norwegen, Schweden und Dänemark, bevor es weiter Richtung Südosteuropa ging. In der Slowakei knackte der Kleinwagen die 80 000er-Marke.
Bis kurz vor der Hannover Messe 2015 wird der umgebaute Kleinwagen in Europa unterwegs sein und weitere Kilometer absolvieren. In Hannover schließlich werden die ausgebauten Iglidur-Komponenten ausgestellt, die dann rund 15 Monate in dem orangefarbenen Cabrio bei Matsch, Schlamm, Regen, Hitze und Schnee hinter sich haben werden. (ub) •
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