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Für glänzende Ergebnisse

Werkzeugbeschichtung
Für glänzende Ergebnisse

Telefonhersteller Gigaset veredelt seine Spritzgießwerkzeuge mit der Schutzbehandlung Balitherm Primeform. Diese verkürzt die Wartungs- und Zykluszeiten in der Produktion.

Für Gigaset mit Hauptsitz in München heißt die Strategie: Premium-Qualität. Diese Ausrichtung führte das international tätige Unternehmen in die Spitzengruppe der weltweiten Hersteller von DECT-Produkten für die Telefonie. Ihre Produkte erhalten seit Jahren hochrangige Design-Auszeichnungen.

Eine besonders elegante Linienführung und Erscheinung besitzt zum Beispiel das Gigaset CL750, auch bekannt als Sculpture. Das schnurlose DECT-Telefon mit Ladebasis glänzt buchstäblich mit makellosen Oberflächen in Weiß oder Schwarz. Dafür wird im Produktionswerk in Bocholt viel Aufwand betrieben. So dürfen die Spritzgießwerkzeuge zur Formung der Kunststoffteile nicht den kleinsten Kratzer aufweisen. „Das würde man auf dem gefertigten Bauteil sofort sehen, vor allem bei der Farbgebung in Hochglanz-Schwarz“, erläutert Stefan Schlottbohm, Leiter Werkzeugbau bei Gigaset.
Das Risiko von Kratzern bestand vor allem beim Umrüsten oder regelmäßigen Aufpolieren der stählernen Formeinsätze aus den Werkstoff 1.2343 ESU. Im Ernstfall bedeutet dies: Werkzeug herunternehmen, abkühlen, abrüsten, nachpolieren und wieder einbauen – eine Prozedur von mindestens sieben Stunden bis zu einer Woche, wenn das Werkzeug zur Aufarbeitung versandt werden musste.
Für die Hochleistungs-Produktion in Bocholt war diese Situation nicht akzeptabel, denn Flexibilität und Liefertempo sind immer gefragt: „Wir haben auftragsbedingt sehr kurze Reaktionszeiten. Bei Kundenbestellungen soll 90 Prozent der Ware bereits innerhalb von drei Tagen ausgeliefert werden“, so Schlottbohm weiter.
Aus all diesen Gründen traf der Vorschlag des Beschichtungspartners Oerlikon Balzers, bestimmte Formen einer speziellen Behandlung zu unterziehen, auf offene Ohren. Denn das Verfahren Balitherm Primeform schlägt mehrere Fliegen mit einer Klappe: In einem plasmaunterstützten Prozess wird eine verschleiß- und kratzfeste Diffusionsschicht mit hoher Oberflächenhärte im Grundmaterial erzeugt. Weil es dabei nicht um eine Schichtabscheidung geht, sondern um eine „Tiefenbehandlung“ der Oberfläche, lässt sich das Werkzeug danach problemlos auf Hochglanz polieren oder schweißen. Dies verkürzt den Wartungsaufwand deutlich, denn die Formen müssen künftig weder zum Nachpolieren noch zur Entschichtung und Wiederbeschichtung verschickt werden.
Auch die Entformbarkeit sowie das Einspritz- und Fließverhalten des Kunststoffs, in diesem Fall ABS, verbessern sich. Dies begünstigt die Fertigung von Produkten mit kaum noch sichtbaren Bindenähten und bedient damit ein Dauerbrenner-Thema der Qualitätsanbieter in der Branche. Ein solches ist sicherlich auch die Minimierung der Zykluszeit. Hier sorgte Balitherm Primeform zum Produktionsbeginn in Bocholt für eine Verbesserung um rund 10 %. Weitere Verbesserungen über die gesamte Produkt-Laufzeit von etwa vier Jahren mit einer geplanten Stückzahl von rund 570 000 erscheinen möglich.
Behandelt wurden in einem ersten Projekt das Einfachwerkzeug zur Herstellung der Ladeschale des Gigaset-Telefons sowie die beiden Zweifachwerkzeuge für die Abdeckung der Ladeschale und für die Oberschale des Mobilteils – alles Hochglanz-Bauteile. Formen für strukturierte Teile wurden bisher mit einer Titannitrit-Beschichtung geschützt, die bei einer Beschädigung aber auch Wartungsaufwand schaffen würde. „Mit Balitherm Primeform erübrigt sich auch das. Und wenn alles läuft wie erwünscht, steht auch dem Einsatz für andere Hochglanzprodukte nichts im Wege“, so Schlottbohm.
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