Mit der G900-Plattform stößt Grob in neue Werkstückdimensionen vor – und deckt damit auch neue Leistungsspektren in der Automobil- und in der Luftfahrtindustrie ab. Doch die neuen Maschinen haben noch einiges mehr im Petto.
Mit der Maschinenfamilie wollten die Mindelheimer Ingenieure nicht nur dem Unternehmensgrundsatz – Lösungen zu entwickeln, die am Markt benötigt werden – gerecht werden, sondern auch einen Benchmark setzen. Seit der Markteinführung der G900-Serie im Sommer 2023 konnte Grob bereits mehrere Aufträge rund um die Welt gewinnen, von Japan über Europa bis in die USA. Mit diesen Anlagen ist es dem Maschinenbauer gelungen, sich auch in der mechanischen Bearbeitung von Giga Castings – dem Vorder- und Hinterwagen – sowie von Batteriesystemen zu etablieren. Carsten König, Abteilungsleiter Zerspanungstechnik bei Grob, weiß, warum die neuen Maschinen vom Markt gut angenommen werden: „Unsere enge Partnerschaft mit OEMs und Zulieferern der Automobilindustrie sowie unser breites Produktportfolio von der Zerspanungs- bis zur Montagetechnik für E-Antriebe und Batteriesysteme verschaffen uns einen einzigartigen Zugang zu den Bauteilentwicklungen der Zukunft. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es uns, vorausgedachte Lösungen für die sich ständig ändernden Anforderungen der Branche zu entwickeln.“
Batteriegehäuse komplettbearbeiten
Betrachtet man die Maschinenreihe im Detail, erkennt man sofort, worauf die Entwickler der einzelnen Modelle besonderen Wert legten. So wurden die G920X und die G920F4 speziell fürs Bearbeiten von Batteriegehäusen und deren Komponenten konzipiert und decken den gesamten Zerspanungsprozess ab. Die G920X ist darüber hinaus prädestiniert fürs mechanische Bearbeiten von Aluminiumprofilen für den Karosseriebau, etwa für Dach- oder Crash-Management-Systeme. Bei der Entwicklung der Maschinen stand vor allem die Größe des Arbeitsraums verbunden mit einem möglichst geringen Footprint im Vordergrund. Das ist wichtig, weil die Teile in der Automobilindustrie in den letzten Jahren enorm an Größe zugelegt haben, der Platz in der Produktion aber nach wie vor knapp ist.
Die G920F4 besitzt wahlweise zwei nebeneinander oder übereinander angeordnete Spindeln und einen Tisch auf dem Werkstücke mit einer Länge von bis zu 3.000 mm bearbeitet werden können. Dies ermöglicht eine 4-Achs-Bearbeitung, wie das F4 im Maschinennamen bereits andeutet. Bei der Maschine wurde zudem großen Wert auf kürzeste Span-zu-Span-Zeiten und eine hohe Dynamik bei gleichzeitiger Stabilität gelegt. Basis dafür sind die optimierten und genau aufeinander abgestimmten Achsantriebe. Profitieren können Kunden zudem von der hohen Fertigungsflexibilität der G920F4. Ihre modulare Bauweise, die Umrüstbarkeit sowie die Möglichkeit zur Verkettung und Automatisierung kennzeichnen die Maschine. Wie die G920X zeichnet sich auch die G920F4 durch eine besonders steife Bauweise und ein perfekt auf die MMS-Bearbeitung abgestimmtes Maschinendesign mit optimaler Arbeitsraumgestaltung und großem Spänetrichter aus.
Bearbeiten von Strangpressprofilen
Maschinen zur Bearbeitung von Strangpressprofilen müssen bestimmte Merkmale und Eigenschaften aufweisen, um effizient und präzise arbeiten zu können. Grob hat bei der Entwicklung der G920X alle notwendigen Eigenschaften einer solchen Maschine berücksichtigt.
So verfügt die G920X über zwei übereinander angeordnete Spindeln und Brücken. Damit können zwei Werkstücke präzise und effizient bearbeitet werden. Die Maschine kann Werkstücke von über 2,5 m Länge bearbeiten. Da Strangpressprofile meist aus Metalllegierungen wie Aluminium bestehen und beim Bearbeiten hohen Belastungen ausgesetzt sind, müssen die Maschinen robust und stabil sein, um eine zuverlässige Bearbeitung zu gewährleisten. Die besonders steife Bauweise der G920X erfüllt diese Anforderung durch ihr Maschinendesign. Großen Wert haben die Entwickler auch auf die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit gelegt. So können Kunden auf der G920X eine Vielzahl von Profilgeometrien bearbeiten.
Bereit für den Fahrzeugbau der Zukunft
Komplettiert wird die G900-Plattform durch die G920F5. Sie bietet die Möglichkeit der 5-Achs-Bearbeitung. Dieses Modell ist fürs Bearbeiten von Vorder- und Hinterwagen – im automobilen Sprachgebrauch auch „Giga Castings“ oder „Underbodies“ genannt – ausgelegt. Dadurch werden sie bereits heute den Anforderungen des Fahrzeugbaus der Zukunft gerecht und sind weltweit eine gefragte Lösung. Ihre robuste Bauweise gewährleistet zuverlässiges Bearbeiten unter anspruchsvollen Bedingungen, während ihre flexible Konfiguration eine Vielzahl von Bearbeitungsmöglichkeiten für unterschiedlichste Bauteil-Designs ermöglicht.
Diese Maschine ist laut Grob nicht nur für die aktuellen, sondern auch für künftige Herausforderungen der Automobilindustrie ausgelegt. Mit den Automatisierungsmöglichkeiten und ihrer Anpassungsfähigkeit an sich wandelnde Anforderungen infolge des Leichtbaus, der Ressourcenschonung und dem stetigen Verbessern der Fahrzeugsicherheit ist die G920F5 ein Grundstein für zukunftsorientiertes Fertigen.
Hausmesse bei Grob
Unter dem Motto „Von Bayern in die Welt“ veranstaltet der Allgäuer Maschinenbauer Grob vom 16. bis 19. April 2024 wieder seine jährliche Hausmesse. Die Modelle G920X und G920F4 aus der G900-Plattform werden erstmals einem breiten Publikum vorgestellt. Zu den weiteren Highlights, über die sich die Besucher Vorort informieren können, gehören Anlagen für die Produktion von E-Motoren und Batterien sowie die Liquid Metal Printing-Anlage GMP300. Ein besonderes Augenmerk wird auf verschiedenen Automatisierungslösungen liegen. Anmelden können sich Interessierte unter dem Link: https://event.Grobgroup.com/hausmesse/
