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High-End ist nicht immer besser

Umfrage: Hersteller bekommen unterschiedliche Signale vom Markt widergespiegelt
High-End ist nicht immer besser

Die Anbieter von Werkzeugmaschinen haben die Krise noch nicht vollständig abgehakt, sind aber optimistisch. Den Markt erleben sie derzeit gespalten: Gefragt sind entweder Low-End- oder aber High-End-Maschinen.

Von Euphorie keine Spur: Die Hersteller von Werkzeugmaschinen freuen sich zwar über den wirtschaftlichen Aufschwung der vergangenen Monate – allerdings verhalten. Außerdem sehen die einzelnen Anbieter unterschiedliche Signale am Markt. „Die Lage für die Branche hat sich in den letzten Monaten aus unserer Sicht leicht verbessert“, berichtet Klaus Winkler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Heller Maschinenfabrik. „Ein Anziehen auf breiter Fläche ist bislang nur bedingt erkennbar“, sagt etwa Achim Feinauer, Geschäftsführer der Stama Maschinenfabrik. Er registriert vor allem Nachfragen aus der Automobilindustrie sowie aus Asien. Stefan Hansch, CEO bei Emco Maier, vermeldet ebenfalls steigende Nachfrage aus Asien, aber auch aus seinem Heimatmarkt Österreich sowie aus Deutschland. Dem widerspricht Erich Unger, Geschäftsführender Gesellschafter von Matec Maschinenbau: „Besonders in Deutschland ist das Kaufinteresse noch sehr verhalten, dafür boomen die Schweiz und Asien.“

Auch hinsichtlich der Kundenwünsche und -anforderungen gibt es keine einheitliche Tendenz. „Wir haben zur Zeit rege Nachfrage entweder nach Einsteiger-Modellen im unteren Preissegment oder nach komplexen Hightech-Maschinen. Der Absatz von Mittelklasse-Modellen lässt noch etwas zu wünschen übrig“, bringt es Norbert Teeuwen, Mitglied der Geschäftsführung bei Okuma, auf den Punkt. Hansch bestätigt dies voll und ganz. Differenzierter sieht es Ekkehard Alschweig, Geschäftsführer der Kern Micro- und Feinwerktechnik: Europäische Kunden interessierten sich vor allem für hochqualitative Maschinen, die ihnen Alleinstellungsmerkmale in der Produktqualität und einen hohe Durchsatz sichern. Daher sieht er auch den Trend hin zu automatisierten Fertigungszellen.
Bruno Allemand, Geschäftsführer von Agie Charmilles, plädiert ebenfalls für den Einsatz automatisierter Maschinen, um einer möglichst hohen Wirtschaftlichkeit Einsatz zu gewährleisten. Dass die Maschinen dabei auch sehr flexibel für unterschiedliche Aufgaben einsetzbar sein sollten, ist ein weiteres Merkmal von Produkten im Highend-Segment – und kommt den Anwendern laut Feinauer besonders jetzt entgegen, da sich die Märkte unsicher und hochdynamisch darstellen.
Doch Flexibilität muss nicht zwangsläufig mit Hochpreis-Maschinen mit vielen Funktionalitäten und Möglichkeiten erkauft werden, wendet Axel Spinner ein, Vertriebsleiter der Spinner Werkzeugmaschinenfabrik: „Es kann strategisch besser sein, drei einfachere, kostengünstige Standardmaschinen zu kaufen anstelle einer komplexen High-End-Sondermaschine.“
Sabine Koll Journalistin in Böblingen
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