Die Hochgeschwindigkeits-Honmaschine Vision Ultimate soll Honprozesse wirtschaftlicher machen. Zum Konzept gehört auch, dass sich die Maschine flexibel an sich ändernde Auslastungen anpassen lässt.
Produktiver und flexibler sollte die Vision Ultimate den Honprozess machen. Analog zu anderen Hochgeschwindigkeits-Fertigungstechnologien wie dem Fräsen oder Drehen, sollte die Maschine die Bearbeitungszeiten deutlich verkürzen. Gemeinsam mit dem nürtinger Honspezialisten Bernhard Henzler nahm der Maschinenbauer Degen aus Schömberg-Schörzingen die Entwicklungsherausforderung an. Um den Honprozess als Hochgeschwindigkeitsbearbeitung zu realisieren war es notwenig, die Rotationsgeschwindigkeit des Honwerkzeuges und im gleichen Verhältnis die Hubgeschwindigkeit zu steigern. Dazu sei eine radikale Änderung bisheriger Maschinenkonzepte nötig gewesen, sagt Geschäftsführer Rainer Degen.
Das Werkzeug wird mittels Hydrodehnspannfutter direkt in der Honspindel gespannt, die mit bis zu 12 000 min-1 rotiert. Der Rundlauf liegt unter 3 µm. Eine innere Kühlmittelzuführung bringt den Schmierstoff durch die Spindel und das Werkzeug direkt zur Schneide.
Wesentlicher Baustein des Gesamtkonzepts ist die erhöhte Hubgeschwindigkeit. Die Hubbewegung wird einerseits konventionell über die Honspindel ausgeführt, und zusätzlich durch einen Hochgeschwindigkeits-Linearantrieb, der für die Gegenbewegung des Werkstücks mit bis zu 40 Doppelhübe pro Sekunde sorgt. Dabei war es notwendig, die Massen, die für die Oszillation zu beschleunigen und zu bremsen sind, auf ein Minimum zu reduzieren. Der neu entwickelte Linearantrieb erlaubt höchste Dynamik bei absolut präziser Umsteuergenauigkeit. Er ist laut Degen ein Novum und wurde mit Unterstützung von Siemens realisiert.
Auch beim Werkzeugkonzept gehen die Schwaben eigene Wege. Sie setzen auf Hülsentools, die einige Vorteile bieten sollen:
- Die zylindrische und zentrische Aufweitung garantieren Prozesssicherheit in Bezug auf Maßgenauigkeit und Formtoleranz der zu bearbeitenden Bohrung.
- Die Wegwerfhülse ersetzt beinahe komplett die Instandsetzung und das Tool-Management. Dadurch ist ein sehr geringer Werkzeugbestand notwendig.
- Die zylindrische Hülse erzeugt auch bei einem unterbrochenen Schnitt eine formgenaue Bohrung.
- Der Werkzeugkörper ist preisgünstig herstellbar.
- Es sind verschiedene Materialkombinationen im Werkstück möglich.
- Die Hülse kann mit einem Drall versehen werden, der das Honöl optimal in die Bohrung zieht.
- Die Hülsenwerkzeuge können auf allen gängigen Honmaschinen eingesetzt werden.
Die Entwickler der Vision Ultimate legten zudem größten Wert auf den modularen Aufbau der Maschine sowie auf die Möglichkeit, sie bei Bedarf sequentiell erweitern zu können. So ist die Standardmaschine sowohl als Stand-Alone-Lösung nutzbar, als auch – entsprechend dem geforderten Produktionsvolumen – jederzeit um weitere Module zu ergänzen. Verknüpft werden die Maschineneinheiten durch ein ausgeklügeltes Handlingsystem. Innerhalb jeder einzelnen Maschine können neben dem eigentlichen Honvorgang Stationen zur Nachbearbeitung oder Meßstationen angebracht werden. hw
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