Mit einer feinfühligeren Sensorik, optimierten Führungen und einer gezielten Abstimmung aller Prozessparameter hat Kasto die Sägeleistung seiner Kastotec-Bandsägen deutlich verbessert. Die Schnittleistung und Laufruhe des Bands sowie dessen lange Standzeiten sind die Voraussetzungen für einen langen mannlosen Betrieb.
„Die Sägeleistung unserer Kastotec-Bandsägen-Reihe lässt sich durch das KPC-Paket teilweise um mehr als 30 Prozent steigern“, sagt Armin Stolzer. Und das bei guten Bandstandzeiten, wie der Geschäftsführer der Kasto GmbH & Co. KG in Achern betont. Während der Messe Bimu in Mailand seien über 80 Scheiben von einer 300 mm durchmessenden Stange aus 42CrMo4 geschnitten worden – mit einer Schnittgeschwindigkeit von 400 cm2/min. „Danach war das Sägewerkzeug noch nicht an seiner Einsatzgrenze angelangt.“ Möglich geworden sei diese Leistungssteigerung durch eine perfekte Abstimmung von Werkzeug, Maschine, Material, Technologie und Kühlschmierstoff.
Bei der Entwicklung des Pakets Kasto Performance Cutting (KPC) bauten die Ingenieure auf der soliden Basis der Kastotec-Reihe auf. Davon ausgehend, dass nur ein präziser Sägeprozess einen ruhigen Schnitt bei hoher Schnittleistung ermöglicht, verbesserten sie die Führung des Sägebandes und ergriffen alle Maßnahmen, um Schwingungen zu vermeiden und die Dämpfung des Sägewerkzeuges zu optimieren. Eine deutlich bessere Laufruhe brachten dabei zwei am rücklaufenden Band angreifende federbelastete Führungselemente, so genannte Trum-Guides, die am Rücklauftrum des Sägebandes entstehende Schwingungen zuverlässig dämpfen. Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt lag in der Optimierung der Bandführung selbst. Sie wurde für den Einsatz mit KPC völlig neu gestaltet. Kennzeichen sind eine bessere Bandführung und -kühlung sowie eine feinfühlige Erfassung der Schnittkraft direkt am Bandrücken.
Das Gesamtkonzept des KPC-Systems wurde an die derzeit angebotenen Sägeband-Technologien angepasst. Neben dem klassischen, am Markt bestens eingeführten Bimetall-Sägewerkzeug M42 sind mittlerweile auch andere leistungsfähige, teurere Bimetall-Werkzeuge erhältlich. Sie kommen teilweise in Spezialanwendungen zum Einsatz, ermöglichen aber auch generell bessere Säge-Leistungen. Eine wesentliche Leistungssteigerung lässt sich mit Hartmetall-Sägewerkzeugen erzielen, wobei diese in der Vergangenheit im Allgemeinen nicht beschichtet waren. Durch die Weiterentwicklung dieser Werkzeug-Technologie kommen nun verstärkt beschichtete Hartmetall-Bänder zum Einsatz. Das Ergebnis: ein günstigerer Spänefluss, bessere Sägeeigenschaften und längere Standzeiten. Der in der Kastotec eingesetzte hydraulisch gedämpfte, aber steife und präzise Sägevorschub bietet dafür laut den Badenern die Voraussetzungen.
Neben dem Zerspanungsprozess selbst mussten die Entwickler auf eine einfache und übersichtliche Bedienung achten. Kasto bietet drei unterschiedliche Steuerungstypen an: BasicControl für einfache Anwendungen, EasyControl zur Steuerung der Technologie sowie TechnoControl für komplexe Anwendungen mit Zufuhr aus dem Lager oder einer Sortierung über Roboter.
Während die Technologie-Werte in der BasicControl fest vorgegeben sind – die Steuerung erlaubt aber auch individuelle Eingaben –, bieten Easy- und TechnoControl eine sehr einfache Auswahl der Technologie-Werte für alle vier Sägebandtypen. Die in der Werkzeug-Datenbank hinterlegten Werte können durch einfaches Scrollen am Touchscreen ausgewählt und für die Sägeaufgabe aktiviert werden. Beim Einsatz der höherwertigen Werkzeug-Technologie lässt sich KPC mittels Knopfdruck aktivieren.
Anwendungserfahrung und Tests mit unterschiedlichen Materialien – etwa 1.7225, 1.2312 oder 1.2344 – bestätigten laut Kasto-Chef Stolzer die eingangs genannte Leistungssteigerung um über 30 %. Auch der teilweise umfangreiche Einfahrprozess bei neuen Hartmetall-Sägewerkzeugen lasse sich mit dem Leistungspaket auf einen minimalen Zeitraum reduzieren. Für eine permanente Überwachung des Schnittvorgangs kommen verschiedene Systeme zum Einsatz: eine Sensorik für den Schnittverlauf, die Geschwindigkeitsregelung über Magnet-Scale in Verbindung mit dem Vorschub-Ventil und die Sensor-basierte Schnittkraftregelung durch die direkte Erfassung der Schnittkräfte am Bandrücken.
„Durch die Entwicklung des KPC-Pakets konnten wir die Kastotec-Baureihe in ihrem Einsatzspektrum fürs hochproduktive Sägen nochmals deutlich verbessern“, sagt Armin Stolzer. Das optionale System biete auf Grund seiner Laufruhe, den hohen Schnittleistungen und guten Bandstandzeiten ideale Voraussetzungen für einen langen mannlosen Betrieb. Das Ausstattungspaket ist nicht nur für neue Maschinen erhältlich. Alle rund 750 bereits ausgelieferten Kastotec mit Hartmetall-Paket lassen sich damit nachrüsten. Durch die möglichen Schnittleistungen verbessert das Performance-Paket zudem die Wirtschaftlichkeit von Automatisierungsbausteinen auf der Zu- und der Abfuhrseite. Auch das trage dazu bei, die Kosten pro Schnitt deutlich zu senken, betont der Kasto-Chef. hw
Performace-Paket lässt sich auch nachrüsten
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