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Interview mit Markus Westermeier, CEO von Spanflug

Dr. Markus Westermeier, CEO und Mitgründer von Spanflug, über die Potenziale der Plattform
„Digitalisierung muss einfach umzusetzen sein und sofort Mehrwert stiften“

Mit Spanflug Make erledigen Zerspanungsbetriebe Aufgaben wie die Kalkulation, Angebotserstellung und Arbeitsvorbereitung schnell und effizient und lasten ihre Fertigungskapazitäten besser aus. Im Gespräch mit dem Industrieanzeiger erläutert Dr. Markus Westermeier, CEO von Spanflug, das Geschäftsmodell und die Vorteile für mittelständische Unternehmen.

» Alexander Gölz, Chefredakteur Industrieanzeiger

Was genau macht Spanflug und wie können Sie den Mittelstand mit Ihren Lösungen unterstützen?

Spanflug ist eine digitale Fertigungsplattform. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Einkäufern von Fertigungsteilen auf der einen Seite und Fertigungsbetriebe, in der Regel klassische Lohnfertigungsbetriebe, auf der anderen Seite zu unterstützen und in der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse zu helfen. Und das Besondere: mit unseren Lösungen Spanflug Buy auf der Einkäuferseite und Spanflug Make auf der Fertigerseite, schaffen wir es, beiden Seiten von Tag 1 an erhebliche Mehrwerte in ihre Arbeit zu bringen und sie in ihrer Digitalisierung einen Schritt voranzubringen und das ohne große und teure IT-Projekte. Wir haben als Kerntechnologie einen Algorithmus, der in der Lage ist, Fertigungsaufwände auf Basis der CAD-Modelle, technischer Zeichnungen von Fertigungsteilen automatisiert zu berechnen. Das ist die Grundlage für weitere Automationsschritte im Auftragsabwicklungsprozess von der Preisberechnung für Einkäufer bis hin zum Einlasten von Aufträgen auf Fertigerseite.

Worin liegen die Stärken von digitalen Fertigungsplattformen?

Insbesondere bieten digitale Fertigungsplattformen einen sehr hohen Automatisierungsgrad und damit einen Geschwindigkeitsvorteil für die Anwender. Also durch den Algorithmus und weitere Softwaretechnologie können wir Einkäufern extrem schnell das Fertigungsproblem abnehmen. Wir sprechen von wenigen Klicks gegenüber Tagen und Wochen wie ein Beschaffungsprozess im Normalfall ohne eine digitale Fertigungsplattform dauern würde. Und genauso profitiert die Fertigerseite. Zum einen können wir Fertigern Aufträge zukommen lassen, die sie sofort annehmen können ohne Angebote zu stellen. Und auf der anderen Seite bieten wir ihnen eine Kalkulationslösung an, mit der wir sie in ihrem Vertriebsprozess bei der Kalkulation der Fertigungsteile unterstützen, wodurch sie ähnlich schnell agieren können, wie wir das bei Spanflug Buy tun.

Wie lange dauert es durchschnittlich, bis der Kunde sein Produkt erhält?

Bei Spanflug Buy, wo es vorwiegend um die Beschaffung von Dreh- und Frästeilen geht, haben wir eine durchschnittliche Lieferzeit von 20 Arbeitstagen. Durch unsere Express-Lieferoptionen, die bei sechs Arbeitstagen beginnen, können wir das noch deutlich beschleunigen. Bei Spanflug Buy unterscheiden wir zwischen dem Sofort-Angebot, dass man online abrufen kann und Projektanfragen, die wir individuell bearbeiten. Dort bieten wir im Prinzip alles, was noch nicht vollständig automatisiert werden kann und ein gewisses Anfragevolumen übersteigt. Wir sprechen hier von 5.000 Euro. Hier setzen wir auf Projektanfragen, die dann an unser Auftragsentwicklungsteam gehen, das mithilfe unserer Technologie, die besten Fertiger auswählt. Klassische Beispiele sind Rahmenaufträge, sehr große Anfragepakete, die technisch die Anforderungen an die Automation übersteigen. Und auch in diesen Projektanfragen sind wir dank unseres großen Netzwerks sehr schnell. Hier können Kunden im Regelfall innerhalb von 48 Stunden mit Angeboten rechnen und wir können Lieferungen schnell umsetzen.

Wo lässt Spanflug fertigen?

Wir arbeiten mit über 300 Fertigungsbetrieben in Deutschland und Österreich zusammen. Wir sorgen für die Qualität der Fertigungspartner in diesem Netzwerk. Ein wichtiger Schritt ist der Aufnahmeprozess, wo wir uns die Betriebe ganz genau anschauen und nur mit den Besten zusammenarbeiten.

Wie können die Fertigungsbetriebe von Spanflug profitieren?

Zum einen können sie Umsätze steigern. Sie erhalten mehr Aufträge von Spanflug, ohne dass sie etwas dafür tun müssen. Es ist kostenlos und damit bietet Spanflug ein zusätzliches Umsatzpotenzial. Zum anderen ist unsere Kalkulationssoftware Spanflug Make ein großer Vorteil. Mit ihr helfen wir Fertigungsbetrieben bei der Kalkulation, auf Kundenanfragen zu antworten und wettbewerbsfähiger zu werden, als das in der manuellen Kalkulation möglich ist. In der Regel sind Fertigungsbetriebe spezialisiert auf Fertigung. Und häufig sind kleine Betriebe nicht mit einem Vertriebs- und Marketingteam ausgestattet. Das übernimmt Spanflug. Hier entlasten wir die Lohnfertiger durch unseren professionellen Vertrieb und Marketing und übernehmen die Kundenakquise komplett.

Wie geht es 2024 mit Spanflug weiter?

Zum einen werden wir unsere Fertigungsmöglichkeiten deutlich ausbauen, um eben noch mehr Kundenanforderungen abzudecken und noch mehr Marktanteile zu erschließen. Da möchte ich zwei Highlights nennen: einmal das Bearbeiten von Gussbauteilen oder anderen endkonturnahen Halbzeugen, die spanend bearbeitet werden müssen. Das andere Beispiel ist das Thema Blechbearbeitung. Hier bauen wir Fertigungsmöglichkeiten auf, um in diesem Jahr Blechbearbeitung und Laserschneiden bis zum Abkanten und der Rohrbearbeitung unseren Kunden anbieten zu können. Zum anderen treiben wir die Internationalisierung voran. Wir werden Spanflug Make in diesem Jahr über den deutschsprachigen Raum hinaus in die EU tragen. Und auf einigen EU-Märkten in Marketing und Vertrieb investieren, um dort eben auch Fuß zu fassen. Das heißt wir werden in Ländern wie den Niederlanden, Belgien oder Polen unsere Kalkulationssoftware anbieten und den Vertrieb ausbauen.

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