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Fertigung: Biemh profitiert vom Aufschwung bei Spaniens Betrieben

Fertigung
Messe Biemh profitiert vom Aufschwung bei Spaniens Fertigungsbetrieben

Digitale Vernetzung war das zentrale Thema der Biemh. Die Macher der Werkzeugmaschinen-Biennale in Bilbao freuen sich über die gute Resonanz von Ausstellern und Besuchern. ❧

Mona Willrett

Die Stimmung in den Hallen des Bilbao Exhibition Centres (BEC) war gut während der 30. Biemh. Das Ausstellungsgelände war fast komplett gefüllt. Nur in Halle 4, wo regelmäßig Konzerte stattfinden, hatte Veranstalter BEC darauf verzichtet, alle Tribünenteile abzubauen – die Messemacher hatten nicht mit der großen Aussteller-Resonanz auf den neuen Sonderbereich BeDigital und die dritte Addit3D gerechnet.

Mehr als 42.000 Fachbesucher kamen nach Bilbao, um sich bei den gut 1750 Ausstellern der spanischen Biennale für Werkzeugmaschinen über die jüngsten Entwicklungen in der Fertigungstechnik zu informieren. Obwohl die Schau in diesem Jahr um einen Tag gekürzt wurde, sind das 5 % mehr Besucher als bei der letzten Biemh vor zwei Jahren. Rund 40 % der Fachbesucher kamen aus Regionen Spaniens außerhalb des Baskenlands, 5 % aus 61 weiteren Ländern. BEC-Direktor Xabier Basañez wertete diese Zahlen als großen Erfolg. Damit sei die 30. Biemh zwar noch nicht die beste überhaupt, ganz sicher jedoch die beste der letzten Dekade. Zu den wichtigsten Herkunftsländern der Besucher gehörten Portugal, Deutschland und Italien, aber auch aus vielen Übersee-Ländern waren Gäste angereist.

Zu den Neuheiten gehörten unter anderem das Fräs-Dreh-Zentrum Arion von Zayer oder die Wire-Arc-Additive-Manufacturing-Maschine Vo.1 von Addilan, die beide mit einem Innovationspreis ausgezeichnet wurden (Kasten). Digitalisierung und Vernetzung waren auch auf der Biemh Fokusthemen, für die viele Aussteller Konzepte und Lösungsvorschläge präsentierten. Als ein herausragendes Projekt hob die Jury des Innovationspreises – er wird vom spanischen Werkzeugmaschinen-Verband AFM in Zusammenarbeit mit BEC vergeben – eine Kooperation zwischen Ibarmia, Zayer und Shuton hervor. Dabei geht es um intelligente Systeme, die alle Maschinen- und Produktionsdaten erfassen und zeitnah für weitere Analysen und Auswertungen in den Bereichen Fertigung, präventive Wartung und Service gezielt zur Verfügung stellen.

Neue Technologien, die digitale Vernetzung und die additive Fertigung waren die zentralen Inhalte der Sonderbereiche BeDigital und Addit3D, die die Messemacher in Halle 4 platziert hatten, die sie entsprechend in Halle 4.0 umbenannten. Anders als in den anderen Hallen, in denen auch viele maschinennahe Elemente der digitalen Vernetzung gezeigt wurden, ging es im Rahmen von BeDigital verstärkt um die IT-lastigen Themen, etwa das Industrial Internet of Things (IIoT), Engineering Services, Big Data, Datensicherheit, Cloud Services, Telekommunikation oder Virtual und Augmented Reality sowie das Vernetzen der Produktion mit übergeordneten Betriebsabläufen. Der neue Messebereich kam laut BEC sowohl bei den Ausstellern als auch bei den Besuchern gut an und soll künftig wahrscheinlich im jährlichen Rhythmus stattfinden. BeDigital ist die erste Veranstaltung von BEC, die sich ausschließlich der digitalen Transformation in der Industrie widmet.

Die Addit3D fand bereits zum dritten Mal statt. Im Vergleich zur Premiere vor zwei Jahren zeigten viele Aussteller Maschinen, Prozesse oder Anwendungen im Bereich generativ gefertigter Metallteile. Dabei reichte das Materialspektrum von Aluminium über unterschiedlichste Stähle bis hin zu Titan oder Inconel. Interessant waren auch Beispiele, mit denen die Forschungsallianz IK4 zeigte, welche Potenziale additive Techniken bieten, wenn Konstrukteure klassische Bauteile neu denken und verfahrensgerecht konstruieren.

Die 31. Biemh findet vom 25. bis 29. Mai 2020 wieder auf dem Messegelände in Bilbao statt.


13. Nationaler Innovationspreis

Dass die Biemh ein Schaufenster innovativer Fertigungslösungen ist, das soll auch der nationale Innovationspreis zeigen, der in diesem Jahr bereits zum 13. Mal vergeben wurde. Veranstaltet wird der Award vom spanischen Werkzeugmaschinenverband AFM in Zusammenarbeit mit dem Bilbao Exhibition Centre (BEC). Prämiert werden Produkte und Lösungen, die hinsichtlich Technologie, Design, Ergonomie, Sicherheit sowie Nachhaltigkeit besonders innovativ sind.

In diesem Jahr ging der Preis in der Kategorie Werkzeugmaschinen an Zayer. Das Unternehmen überzeugte die Jury mit seinem Multifunktions-Großbearbeitungszentrum Arion, das die Technologien Drehen und Fräsen integriert.

Im Bereich Komponenten wurde Nicolás Correa für seinen Fräskopf UDX ausgezeichnet. In der Kategorie Additive Manufacturing überzeugte Addilan mit seiner WAAM-Maschine (Wire Arc Additive Manufacturing) Vo.1. Und zum Sieger in Bereich „Industrie 4.0“ wurde Savvy Data Systems gekürt. Ausgezeichnet wurde hier eine 360°-Plattform für Hersteller von Werkzeugmaschinen und Investitionsgütern.


„Weitere Angebote im Bereich der digitalen Vernetzung“

Frau Gorostiza, in diesem Jahr gibt´s den neuen Sonderbereich BeDigital. Wie wollen Sie die Messe künftig weiterentwickeln?

Das hängt davon ab, was unsere Aussteller und Partner wünschen und wie sich der spanische Markt entwickelt. Die letzten Jahre waren hier gut. Wenn es gelingt, das zu stabilisieren, rechne ich sowohl mit weiteren nationalen als auch internationalen Ausstellern. Die Betonung der digitalen Vernetzung wird sicher steigen. In diesem Bereich wird es in zwei Jahren weitere Angebote geben.

Was wird aus BeDigital?

Wir werden nach der Messe sehr genau analysieren, wie Aussteller und Besucher die Premiere bewerten und welche Wünsche und Anregungen sie uns auf den Weg mitgeben. Alles deutet darauf hin, dass BeDigital – wie Addit3D – künftig jährlich stattfindet. Die Entwicklung in diesen Bereichen ist so schnell, dass sich ein jährlicher Rhythmus anbietet.

Welches Entwicklungspotenzial sehen Sie noch für die Addit3D?

Unsere Werkzeugmaschinen-Hersteller investieren derzeit viel, um additive Technologien in ihre Prozesse zu implementieren. Das können Hybridmaschinen sein, wie sie 2016 Ibarmia als erster spanischer Anbieter vorstellte, oder eigenständige Lösungen wie die WAAM-Maschine Vo.1, die die Goratu-Tochter Addilan jetzt präsentiert. Bislang mussten an generativen Verfahren interessierte Unternehmen die benötigten Anlagen importieren. Inzwischen wächst aber auch das Angebot spanischer Hersteller. Bis Ende 2017 konzentrierte sich die Nachfrage hier vor allem auf den Kunststoff-Bereich. Seit Anfang 2018 verzeichnen wir aber ein großes Wachstum im Bereich metallischer Bauteile. Hier sehe ich auch für die Addit3D noch einiges Potenzial.

Das Ausstellerverzeichnis der Biemh bleibt weiterhin online. Können Interessenten nach der Messe auch die Forums- und Konferenzvorträge abrufen?

Ja, wir werden diese Inhalte auf unserer Website veröffentlichen. Allerdings brauchen wir etwas Zeit, sie aufzubereiten.

Carmen Gorostiza, Leiterin der Messe Biemh. Bild: BEC
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