Startseite » Technik » Fertigung »

Mit der App zum Bauteil

Neue Bedienphilosophie und ein neues Gruppen-übergreifend einheitliches Maschinendesign
Mit der App zum Bauteil

Jetzt ermöglichen Apps den Nutzern von DMG-Mori-Seiki-Maschinen, ihre Prozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen. Doch nicht nur die Bedienphilosophie Celos und das neue Design bringen Mehrwerte, auch der klassische Maschinenbau hat sich weiterentwickelt, wie das Temperierkonzept der jüngsten Generation der 5-Achsen-Zentrenbaureihe HSC linear zeigt.

„Das ist nochmals ein richtiger Schritt nach vorn“, sagt Christian Thönes über das neue Design. „Unseren Entwicklern ist es damit gelungen, die Funktionalität und Nutzerfreundlichkeit der Maschinen weiter zu verbessern und zudem deren Wertstabilität zu steigern“, ergänzt der Manager, der im Vorstand der Bielefelder Gildemeister AG für Produktentwicklung und Technologie verantwortlich zeichnet. Zudem gebe es nun erstmals ein gemeinsames Erscheinungsbild für die Maschinen von Gildemeister und jenen des Kooperationspartners Mori Seiki Co. Ltd. mit Stammsitz in Nagoya/Japan.

Zur EMO stellt DMG Mori Seiki (Halle 2) 15 Maschinen im neuen Kleid vor. Zu den wesentlichen Merkmalen gehören laut Thönes unter anderem eine sehr gute Sicht in den Arbeitsraum – sie erleichtert das Überwachen der Fertigungsprozesse – und eine verbesserte Wartungs- und Servicefreundlichkeit. Als Beispiel dafür nennt er den einfacheren Wechsel der Sicherheitsscheiben, der jetzt von außen erfolgen kann. „Verkleidungen mit feinstrukturierter Oberfläche sind kratzbeständiger und in Bezug auf Beschädigungen weniger empfindlich, was zudem für eine hohe Wertstabilität sorgt.“ Weitere wichtige Themen im Lastenheft der Designer und Entwickler waren die Themen Zugänglichkeit, Beleuchtung und Ergonomie.
Zu den Premieren im neuen Design gehören die beiden Hochgeschwindigkeits-Fräszentren HSC 30 linear und HSC 70 linear. Sie seien nicht nur besonders dynamisch und hochproduktiv, betont Thönes, die beiden Neuentwicklungen setzten auch Maßstäbe hinsichtlich Präzision und Oberflächengüte. Damit hätten die Ingenieure den ständig steigenden Anforderungen der Kunden insbesondere aus dem Werkzeug- und Formenbau Rechnung getragen. Oberflächen mit Ra-Werten unter 0,15 µm und eine Langzeitgenauigkeit von 5 µm, das sei im DMG-Mori-Seiki-Portfolio nur mit den Maschinen der HSC-linear-Reihe zu erreichen. „Die Basis dafür bildet ein thermosymmetrisches Maschinenbett, das höchste Langzeitgenauigkeit gewährleistet, sowie ein innovatives Kühlkonzept“, erläutert Thönes. „Dabei fließt ein Kühlmedium durch Maschinenbett und Portal. Das verstärkt den Effekt und sorgt für stabile Temperaturen.“ Darüber hinaus werden auch die Linearführungen und die Führungsleisten gekühlt. Und die schnellen Spindeln – sie rotieren mit 28 000 und 40 000 min-1 – verfügen über eine Wellen-, Flansch- und Mantelkühlung. Letzteres reduziert das Spindelwachstum laut Thönes um bis zu 70 %. „Insgesamt konnten wir so die Warmlaufzeiten auf ein Fünftel reduzieren und die thermische Stabilität deutlich verbessern.“ Einzelne Elemente dieses Systems finden sich auch in anderen Maschinen des Konzerns, in seiner Gesamtheit ist es jedoch der HSC-Reihe vorbehalten.
Während die HSC 30 linear auf einem Gantry-Konzept aufbaut, mit der 4. und 5. Achse im Bearbeitungstisch, ist die größere HSC 70 linear eine Portalmaschine. Die Tische haben Durchmesser von 250 und 600 mm und sind mit 80 und 500 kg belastbar. Die Eilgänge sind bis zu 80 m/min schnell.
Ab November sind die beiden HSC-Modelle zum einen mit Operate 4.5 auf der Siemens-Steuerung 840D solutionline sowie zum anderen mit der Heidenhain TNC 640 lieferbar. Ab dem zweiten Quartal 2014 gibt es ein weiteres Highlight: ein 21,5“-Ergoline-Terminal mit Siemens-Steuerung und neuer Bedienphilosophie. „Eigentlich ist Celos viel mehr“, sagt Thönes über das System, das viele von Smartphones bekannte Elemente aufgreift. „Für mich ist es ein eigenständiges Produkt, das dem Nutzer hilft, seine Prozesse zu beschleunigen und schneller, sicherer, einfacher und profitabler zum fertigen Werkstück zu kommen.“
Celos steht für Control Efficiency Lead Operation System. Es ist kompatibel zu PPS- und ERP-Systemen und lässt sich mit CAD-CAM-Anwendungen vernetzten. Apps ermöglichen die durchgängige Verwaltung, Dokumentation und Visualisierung von Auftrags-, Prozess- und Maschinendaten.
Zur EMO sind laut DMG Mori Seiki zwölf Apps verfügbar. Darunter der „Job Manager“ und der „Job Assistent“, die den Bediener an der Maschine beim netzwerk-integrierten Vorbereiten, Optimieren und systematischen Abarbeiten von Aufträgen unterstützen. Weitere Apps visualisieren das Werkstück und helfen dabei, die Programmdaten zu optimieren, oder ermöglichen das automatisierte Energiemanagement. „Wir werden das Angebot in diesem Bereich kontinuierlich ausbauen. Das ist ein zentraler Schwerpunkt unserer Entwicklung“, blickt Thönes in die Zukunft.
Als großen Vorteil des neuen 21,5“-Multitouch-Monitors sieht der Entwicklungsvorstand auch die Möglichkeit, Werkstücke in der „CAD-CAM View“-App analog zur Bedienung eines Smartphones oder Tablets zoomen oder drehen zu können.
Celos wird es in Kombination mit Siemens- oder Mitsubishi-Steuerung geben. Es ist eine exklusive Entwicklung von DMG Mori Seiki und soll mit der Umstellung aufs neue Design sukzessiv für die ganze Maschinenpalette – mit Ausnahme der Ecoline-Modelle – angeboten werden. Das Bediensystem bietet laut Thönes allen Nutzern – vom kleinen Mittelständler bis zum großen Industrieunternehmen – deutliche Vorteile. Wer dennoch lieber in seiner gewohnten Steuerungsumgebung arbeiten möchte, der braucht diese nur per App anzuwählen und schon steht ihm die normale Siemens 840D zur Verfügung. „Wir wollen unseren Kunden nichts aufzwingen. Jeder hat die Wahl, aber ich bin überzeugt, dass selbst kritische Geister den Mehrwert schnell erkennen und ihn gerne annehmen werden“, sagt der Manager.
Unsere Webinar-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de