Die Zuliefermesse Swisstech mausert sich zum Innovationsmarkt: Neben dem Kunststoffbereich und dem Systembau sollen Nano- wie auch Medizintechnik verstärkt eine Rolle spielen. Messeleiterin Claudia Käslin erläutert die Entwicklung des Baseler Zuliefertreffs, der im nächsten Herbst zum 15. Mal stattfindet.
Den Zulieferern macht die Wirtschaftskrise zu schaffen, was auch die Fachmessen treffen könnte. Nimmt der späte Termin der Swisstech im November 2010 etwas den Druck von der Messe?
Fachmessen sind ein Spiegel der Konjunktur und deshalb sicherlich von der Wirtschaftskrise betroffen. Auch die Swisstech als Branchenplattform der Zulieferindustrie spürt die schwierige Wirtschaftslage. Ich gebe Ihnen recht: der späte Termin gibt etwas Zuversicht. Wenn wir Anfang 2010 erste Zwischenbilanz für die Swisstech ziehen, wird sich zeigen, ob die Schweizer Mittelstandsbetriebe der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie wieder mehr Geld für Verkauf und Marketing investieren.
Lässt sich die Ausstellerzahl der letzten Swisstech mit 685 Unternehmen wiederholen?
Nein, das wäre nicht realistisch. Wir gehen von einer abnehmenden Zahl aus. Jedoch sollten Firmen gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein Zeichen des Selbstvertrauens setzen. Es ist wichtig, sich in der Krise gut zu positionieren, um gestärkt und als Gewinner aus der Krise zu finden. Aussteller können der Zulieferindustrie mit Hilfe der Swisstech ein Gesicht geben und sich als Branche präsentieren.
Haben Sie für die nächste Veranstaltung das Konzept ausgebaut?
Potenzial gibt es im Kunststoffbereich, außerdem soll der Bereich Systembauer ausgebaut werden. Nanotechnologie wird als Thema weiter verstärkt und Medizinaltechnik soll auch in der Swisstech eine wichtige Rolle spielen. Ein anderer Aspekt ist, dass mancher Aussteller nur unter viel Mühe an einer Messe teilnimmt. Wir wollen deshalb die Beteiligungskosten der Aussteller senken und ihnen attraktive, kostengünstige Paketlösungen anbieten. Eine Maßnahme ist das Komplettangebot BeneFit innerhalb einer Überbauung. Das All-In-Paket bietet zu guten Konditionen ein optimales Preis-Leistungsverhältnis ohne weitere Zusatzkosten. Ein Stand lässt sich mit neun Quadratmeter großen Modulen beliebig vergrößern.
Gibt es das Nano Village wieder?
Ja, die Zusammenarbeit für die Präsentation von Anwendungen der Nanotechnologie in der Industrie wurde verstärkt. Ziel wird sein, die Querschnittstechnologie so zu präsentieren, dass Nanotechnologie für den Besucher greifbar wird. Der Nutzen für industrielle Anwendungen soll besser und einfacher gesehen und verstanden werden.
Gemeinschaftsstände schaffen oft das Flair eines Gemischtwarenladens. Passt das zusammen mit Ihrem Konzept der definierten Anwenderthemen?
Gemeinschaftsstände sind ein typisches Merkmal der Swisstech, aber auch anderer Zuliefermessen. Sie bieten auch kleinen, neuen Unternehmen eine kostengünstige und einfache Möglichkeit, sich an einer Messe zu präsentieren und so neue Märkte zu erschließen. Die Platzierung innerhalb der definierten Anwenderthemen spielt in diesem Fall keine so große Rolle.
Dietmar Kieser dietnar.kieser@konradin.de
Swisstech in Kürze
Veranstaltung: 15. Swisstech, Europas zentrale Messe der Zulieferindustrie
Dauer: 16. bis 19. November 2010
Ort: Messe Basel, Halle 2
Themen: Neuheiten, Komponenten und Systemlösungen aus den Bereichen Metall, Kunststoff, Werkstoffe und Halbfabrikate, Apparate- und Maschinenbauteile, Betriebseinrichtungen und Werkzeuge, Wärme- und Oberflächenbehandlung, Systembauer, E-Procurement, Informatik, Wirtschaftsförderung und Verbände
Veranstalter: MCH Messe Schweiz (Basel) AG
Infos: www.swisstech2010.com
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