Kniehebelpressen mit Servoantrieb sind flexible Anlagen, die in vielen Bereichen der Umformtechnik zum Einsatz kommen. Eine innovative Weiterentwicklung stellte das Technologiefeld Stamping & Cutting des Göppinger Schuler-Konzerns bei Gräbener Pressen in Netphen nun im Rahmen einer Live-Präsentation vor: eine 6300 kN starke Präzisionsschneid- und Umformpresse, mit der Blechteile mit einem Glattschnittanteil von bis zu 90 % hergestellt werden können.
„Wir hatten in der Vergangenheit immer häufiger Anfragen von Kunden, die Produkte mit einem immer höheren Glattschnittanteil liefern müssen. Das ist mit normalen Umformpressen nicht machbar“, erläutert Projektmanager Armin Schütz. „Vielmehr mussten in diesem Fall bislang spezielle Schneidpressen eingesetzt werden. Unser neues System vereint Schneiden und Umformen auf eine Weise, die teure Sonderlösungen in den meisten Anwendungsfällen vermeiden hilft.“
Hierfür wurde das bewährte Konzept der Kniehebelpresse mit Servoantrieb weiterentwickelt. Hauptmerkmal der neuen Baureihe ist die deutlich erhöhte Steifigkeit des Gesamtsystems, die einen minimalen Schnittspalt ermöglicht. Das Ergebnis sind Bauteile mit sehr glatten und ebenen Schnittflächen und besonders rechtwinkeligen Schnittkanten. „Durch die hohe Steifigkeit der Anlage ist eine sehr präzise Führung des Werkzeuges möglich. In Verbindung mit der Servotechnologie, die programmierbare Stößelgeschwindigkeiten zulässt, ergibt das in der Summe sehr gute Schnittergebnisse mit hohen Glattschnittanteilen“, so Armin Schütz weiter. „Die Rückmeldungen unserer Kunden waren durchweg positiv“, berichtet er. „Vor allem die Möglichkeit, Schneiden, Stanzen und Umformen im Verbund in hoher Qualität auf einer Anlage durchführen zu können, eröffnet neue Perspektiven für eine kostengünstigere Fertigung.“ Die weiterentwickelte Präzisionsschneid- und Umformpresse sei ein sehr flexibles und damit auch wirtschaftliches System, so der Projektmanager. Sie ermögliche nicht nur die Durchführung mehrerer Umformvorgänge in einer Operationsfolge, sondern auch die prozesssichere Integration vor- und nachgelagerter Fertigungsschritte wie etwa Gewindeformen, Fügen oder Schweißen. hw
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