Gut zu beherrschende Produktionstechnologien gehen auch in der Optikfertigung ins Ausland. Weiterhin hohe Bedeutung behält der Standort Deutschland aber in der Entwicklung und Anpassung von Fertigungstechniken an individuelle und hochqualitative Optikkomponenten.
Die Entwicklung innovativer Technologien hat den hohen Standard der Optikfertigung in Deutschland über Jahrzehnte vorangetrieben. Dennoch ist die Optikfertigung in Deutschland, bedingt durch den stetig steigenden globalen Wettbewerb, nicht von Auslagerungen der Produktion in Niedriglohnländer verschont geblieben. Dies gilt vor allem für etablierte Produktionstechnologien, die sicher beherrscht werden und mit geringerem Know-how sicher umgesetzt werden können. Treten dabei jedoch Probleme auf, findet zunehmend eine Rückverlagerung nach Deutschland statt, da diese am ausländischen Produktionsstandort meist nur schwer zu beheben sind. Dieser rückläufige Trend ist auch bei der Weiterentwicklung von optischen Komponenten zu beobachten, deren Marktpotenzial annähernd ausgeschöpft zu sein scheint.
Somit ergibt sich eine alternierende Verlagerung des Produktionsschwerpunkts im Bereich der Optikfertigung zwischen dem Entwicklungsstandort Deutschland und den vermeintlich idealen Produktionsstandorten in Niedriglohnländern. Daraus ist zu schließen, dass der Standort Deutschland für die Entwicklung und Anpassung von Fertigungstechniken an individuelle und hochqualitative Optikkomponenten eine hohe Bedeutung hat.
Um die Produktion am Standort Deutschland nachhaltig zu sichern, müssen Märkte für hochqualitative Optiken erschlossen werden, die über das Stadium der Prototypenfertigung hinausgehen. Das Stichwort für die Optikfertigung am Standort Deutschland heißt daher »Premium mit Marktrelevanz«. Wie sich dieses realisieren lässt, soll an Produktbeispielen aus unterschiedlichsten Bereichen wie Lichtdesign, klassische Optik oder Mikrotechnik gezeigt werden.
Die Notwendigkeit der flexiblen Anpassung von Fertigungstechniken für optische Komponenten ist vor allem im Bereich des Lichtdesigns in der Automobilindustrie gegeben. Hier ist die schnelle Entwicklung und Qualifizierung von Prototypen wichtig, damit eine zeitnahe, kosteneffiziente Serienproduktion anlaufen kann. Die individuelle Massenproduktion im Bereich der Fertigung von Brillengläsern geht einen Schritt weiter, indem die Prototypenfertigung komplett übergangen und das individuell angepasste Endprodukt gefertigt wird. Weitaus geringere Stückzahlen, jedoch mit nicht weniger Marktrelevanz, werden bei der Fertigung von diffraktiven Optiken und Reflexionsoptiken für lithographische Belichtungssysteme für die Produktion von Mikrochips umgesetzt.
Aus all diesen Bereichen ergeben sich extreme Anforderungen an die Präzisions- und Ultrapräzisionstechnik, welche die Grundlage für eine Vielzahl von Fertigungstechnologien für optische Komponenten bildet. Die Erhöhung der Maschinendynamik bei Steigerung der Fertigungsgenauigkeit ist dabei nur eine Hürde die genommen werden muss. Hinzu kommt die immer komplexere Gestaltung optischer Oberflächen, die nach effizienter mathematischer Beschreibung von den Maschinensteuerungen verarbeitet werden muss.
Referent:
Dr. Ralf Mayer
Viaoptic GmbH
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