Startseite » Technik » Fertigung »

Optimierte Leistung für schnelle Takte

Laser-Revolution in der Fertigungstechnik schreitet voran
Optimierte Leistung für schnelle Takte

Messe Laser | Die Photonic-Welt trifft sich vom 22. bis 25. Juni auf dem Messegelände in München. Mehr als 1180 Aussteller informieren die Besucher über ihre aktuellen Entwicklungen und die neusten Trends.

Ob Additive Fertigung, Leichtbau mit faserverstärkten Materialien, das Bearbeiten von hochfestem Stahl oder gehärtetem Glas – Laser ebnen neue Wege in der Fertigungstechnik. Vom 22. bis 25. Juni trifft sich die Branche in München zur Leitmesse Laser World of Photonics. Aussteller und Experten werden an Messeständen, auf Application Panels und dem begleitenden World of Photonics Congress zeigen, dass die Laser-Revolution in der Fertigung voranschreitet.

Weltweit setzen immer mehr Unternehmen auf Additive Manufacturing: In Luft- und Raumfahrt, Automobil- und Maschinenbau, bei Automatisierern, Turbinenbauern und bei Herstellern von Implantaten, Schmuck oder Sportgeräten ist die Technologie auf dem Vormarsch. Die Messe Laser zeigt Potentiale und konkrete Anwendungen in den Hallen A2 und A3. Und auch der World of Photonics Congress, der vom 21. bis 25. Juni im Internationalen Congress Center München (ICM) stattfindet, widmet der jungen Technologie eine eigene Session.
In verschiedenen Branchen haben Laser ihr revolutionäres Potential für die industrielle Fertigung bereits nachgewiesen. Sie härten, schweißen, löten, schneiden, bohren, beschriften und strukturieren Metalle, Kunststoffe, Gläser, Keramiken, Kristalle und vieles mehr. Im Gegensatz zu mechanischen Werkzeugen kennt das gebündelte Licht keinen Verschleiß – auch nicht beim Bearbeiten hochfester Stähle oder gehärteter Gläser für Smartphones. Und anders als bei mechanischen Verfahren ist der Wärmeeintrag ins Material exakt steuerbar.
Kalte Prozesse bearbeiten Carbon
Dieser dosierte Wärmeeintrag ebnet den Weg zur Nutzung neuer Materialien und neuer Designs. Ob flexible Displays, die zunächst auf Glas aufgebaut und dann ohne thermische Belastung per Laser davon abgelöst werden oder die Industrialisierung des Leichtbauwerkstoffs Carbon im Automobil- und Flugzeugbau. Laser schweißen, schneiden und bohren mit Kohlenstofffasern verstärkte Kunststoffe. Hier sind „kalte“ Prozesse gefragt. Hitze würde entlang der Fasern ins Bauteil kriechen und ihre Verbindung zum Kunststoff schwächen. Der Schlüssel zur „kalten“ aber dennoch zügigen Materialbearbeitung sind Ultrakurzpuls-Laser. Die Leistung der Piko- oder Femtosekunden-Laser steigt seit Jahren stetig. In Laborversuchen haben erste Systeme die Kilowatt-Grenze geknackt. Kombiniert mit Ultra-High-Speed-Scannern zur Strahlführung und optimierter Steuerungstechnik haben sie das Potenzial, heutige Taktzeiten um ein Vielfaches zu verkürzen.
Die Laser-Revolution in der Fertigung schreitet voran. Sei es das schnelle, hoch präzise Remote-Laserschweißen, bei dem Roboter komplexe Schweißnähte an Autokarosserien „on-the-fly“ ziehen und Echtzeitsensorik permanent ihre Position und die Nahtqualität überwacht. Sei es das selektive Laserhärten, bei dem der Wärmeeintrag gegenüber konventionellen Verfahren um 90 % sinkt. Auch dünnwandige Bauteile oder bestimmte Abschnitte von Oberflächen lassen sich per Laser präzise härten, ohne dass eingebrachte Hitze sie verzieht.
Ein weiteres Innovationsfeld: energieeffiziente, kompakte Dioden-Direktlaser, die in den hohen einstelligen Kilowattbereich vorstoßen. Sie eignen sich sowohl zum Härten und Löten als auch fürs Laserauftragschweißen. Dabei werden verschlissene oder beschädigte Bauteile gezielt wieder aufgebaut, indem Laser Metallpulver auf die Schadstellen aufschmelzen. Auch dafür präsentieren mehrere Aussteller der Messe Lösungen.
Laser in Manufacturing Conference
Die Laser in Manufacturing Conference (LiM), die im Rahmen des World of Photonics Congress vom 22. bis 25. Juni stattfindet, präsentiert die neuesten Forschungstrends in der Lasermaterialbearbeitung. Neben der additiven Fertigung stehen die laserbasierten Anwendungen fürs Bearbeiten von Kohlenstofffaser-verstärkten Kunststoffen sowie darauf basierende Materialkombinationen im Mittelpunkt. Das Photonics Forum in Halle A3 widmet sich dem Bereich „Laser und Lasersysteme für die Fertigung“. Die Application Panels informieren über
  • Advanced Applications of Ultra-Short Pulsed Laser Systems,
  • 3D-Printing: Laser Based Additive Manufacturing for Production of Metal Parts,
  • Ultra-Fast Laser Beam Deflection and Transportation,
  • Increased Automotive Efficiency Enabled by Laser Technology sowie
  • Laser Processing of Glas.
Unter dem Motto „Next Generation“ zeigt die Sonderschau „Photons in Production“ in Halle A2 die Einsatzfelder des Lasers in der industriellen Produktion.
Laser in der Bio- und Medizintechnik
Mit einem Ausstellungs-Schwerpunkt in Halle B3, zahlreichen Application Panels und den parallel zur Messe stattfindenden European Conferences on Biomedical Optics wird die Leitmesse eine Leistungsschau der Biophotonik. Ein Beispiel ist die Behandlung von Patienten mit Grauem Star, in der Femtosekundenlaser eine Schlüsselrolle spielen. Sie setzen präzise Schnitte von nur 1,5 mm Länge und zerkleinern die trübe Linse im Auge, ehe sie durch die minimale Öffnung abgesaugt und durch eine künstliche ersetzt wird. Nur 20 min dauert so ein ambulanter Linsentausch. Zu Zeiten des Skalpells waren dafür mehrtägige Klinikaufenthalte üblich. Viele minimalinvasive Eingriffe stützen sich auf Faserlaser. Durch Mikroschnitte eingeführte Lasersonden beseitigen heute Krampfadern, Magengeschwüre und Fettpolster. Wo immer es geht, setzen Ärzte auf die schonende Behandlung mit Licht. Schlüssel dazu sind immer besser auf die Eingriffe ausgelegte Lichtwellenleiter.
Jenaer Forscher arbeiten daran, Faserlaser für die Diagnostik nutzbar zu machen. Ziel sind spektroskopische Gewebeanalysen direkt im Körper anstelle von Gewebeentnahmen. Über diese Gewebe-Spektroskopie können sich Besucher in Halle B3 am Gemeinschaftsstand des Forschungsschwerpunktes Biophotonik informieren. (mw) •

Laser-Sonderschauen
  • Die neue Sonderschau „Photonik-Anwendungen in der Automobilbranche“ in der Halle A3 zeigt live und praxisnah die unterschiedlichsten Einsatzfelder und die neuesten Anwendungsszenarien. So wird unter anderem das Exponat eines BMW i8 ausgestellt, der als erstes Fahrzeug mit der vollkommen neuen Lichttechnologie ausgestattet ist, dem Laserlicht.
  • Die additive Fertigung revolutioniert die Produktion: Auf der Sonderschau „Additive Fertigung“ (Halle A3, Stand 541) können sich die Besucher von den Vorteilen der generativen Laserfertigung für Design und Fertigung individualisierter Komponenten überzeugen.
  • Unter dem Motto „Next Generation“ zeigt die Sonderschau „Photons in Production“ (Halle A2, Stand 524) die Einsatzfelder des Lasers in der industriellen Produktion. Kooperationspartner der Messe München sind das Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften der Technischen Universität München (iwb) und das Bayerische Laserzentrum Erlangen (blz). •
  • Unsere Webinar-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de