Hohe Geschwindigkeit, sichere Termineinhaltung, effiziente Kontrolle sind die Anforderungen an ein Lagermanagementsystem bei Abicor Binzel. Lager und Logistik werden komplett durch das ERP-System Foss von Ordat gesteuert. Die Standardsoftware bietet zudem Schnittstellen zu betriebswirtschaftlichen Einheiten wie Finanzbuchhaltung und Rechnungswesen.
„Wir mussten rasantes Wachstum managen“, so bringt Egenolf Hormann, IT-Leiter von Abicor Binzel die Herausforderung der letzten Jahre auf den Punkt. Die Kapazitäten dafür wurden kurzerhand geschaffen. Ein erweitertes Lager, strukturiert in drei Ebenen: Fachboden- und Verschieberegale sowie ein hochmoderner Shuttle (vergleichbar mit einem Paternoster). Aus allen drei Sektoren setzen sich die Sendungen für Kunden und Vertriebspartner zusammen. Die Bestellmengen beginnen bei „Losgröße 1 mit einer extrem hohen Variantenvielfalt“, so Hormann und das gilt nicht nur für die beiden Hauptprodukte Schweiß- und Schneidbrenner, sondern auch für Zubehör und Ersatzteile.
Die Logistikeinheit am Hauptsitz im mittelhessischen Buseck fungiert als Stammlager für die Unternehmensgruppe, was der Umschlag von rund 2200 Kommissionen pro Tag unterstreicht. Das alles erfolgt transparent, denn für jeden Pick kann jederzeit der aktuelle Bearbeitungsstatus abgerufen werden. „Selbstverständlich arbeiten wir papierlos“, ergänzt Hormann und nicht ohne Stolz zeigt er den kleinen Mobile-Scanner vor, mit dem die Mitarbeiter „wegeoptimiert“ die einzelnen Bestandteile der Bestellung finden. Unterstützt werden Sie von großformatigen Bildschirmen, die aktuelle Verfügbarkeiten anzeigen. Diese kommen am hochtechnisierten Shuttle zum Einsatz, der mit 60-70 Picks pro Stunde die höchste Umschlaghäufigkeit im Lager erbringt. Im Bereich des Fachbodenregals liegt sie immerhin bei 30. Die Leistungssteigerung in der neuen Organisation wird im direkten Vergleich zum „alten Lager“ deutlich: 18 Picks lautete in der Vergangenheit dort der durchschnittliche Wert.
„Hohe Geschwindigkeit, sichere Termineinhaltung, effiziente Kontrolle“, mit diesem Dreiklang fasst dann auch der IT-Leiter die Vorzüge zusammen. Der Kontrolle kommt im Versand noch einmal besondere Bedeutung zu. Hier erfolgt der Scan nach Gewicht und Sendungsvollständigkeit. Die vollautomatisierte Erstellung der Versandpapiere für die jeweilige Zieladresse schließt den Prozess ab. Der letztgenannte Punkt ist eine nicht zu unterschätzende Arbeitserleichterung, da Abicor Binzel weltweit verschickt und die Transportmodalitäten entsprechend variieren muss. Lager und Logistik werden komplett durch das ERP-System Foss von Ordat gesteuert. Die integrierte Standardsoftware (inklusive Betriebswirtschaft) deckt außerdem die Funktionen Finanzbuchhaltung und Rechnungswesen ab, was Abicor Binzel beispielsweise am Standort Tschechien nutzt. Die Entscheidung für Foss beziehungsweise den Anbieter Ordat erfolgte zum einen im Hinblick auf das Preis-Leistungsverhältnis. Zum anderen war für Egenolf Hormann die Abdeckung des gesamten Prozesses durch ein System ein ausschlaggebender Grund, und nicht zuletzt die besonderen Herausforderungen bei der Einführung: „Ein Lager schläft nicht – oder nur zumindest ganz kurz“, spielt er auf die Inbetriebnahme in der Neujahrsnacht an. Vorab gab es eine kompakte Einführung für die Mitarbeiter und dann war vor allem „Learning by doing“ angesagt. Markus Schäfer, Geschäftsführer von Ordat, ist auf diesen Ansatz eingestellt: „Unser System optimiert Kernfunktionen eines Unternehmens und die müssen reibungslos weiterlaufen, auch wenn ein neues ERP-System eingeführt wird.“ Einfache Erlernbarkeit und Anwenderfreundlichkeit sind also keine Sekundärleistungen. Dass dieser Anspruch von Foss auch im täglichen Betrieb gehalten wird, kann Abicor Binzel belegen. Ein einfacher Schichtarbeiter überwacht und bedient das komplette System neben seiner regulären Arbeit.
Ursprünglich hat das ERP-System Foss die Abdeckung der dynamischen Nachfrage beim Schweißbrenner-Hersteller ermöglicht. Wie sieht es jetzt, in Zeiten der allgemeinen Wirtschaftskrise aus? Natürlich spüren wir die Schwankungen am Weltmarkt“, bestätigt Hormann, „aber unser ERP-System war eine langfristige Investition, die uns gerade in stürmischen Zeiten flexibel agieren lässt.“ Gerade wenn man in allen Branchen zu Hause ist, ob im Schiffsbau, Outdoor bei der Verlegung von Pipelines, beim Bau großer Chemieanlagen, im Apparate- und Gerätebau, beim Roboterschweißen in der Automobilindustrie oder bei Schweißaufgaben in der Aluminiumfertigung, muss flexibel reagiert werden. wm
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