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Preis für geschweißte Komposit-Ruder

JEC Composites Show: Vier Auszeichungen für höhere Produktivität im Flugzeugbau
Preis für geschweißte Komposit-Ruder

Wohin die Trends in der Kompositverarbeitung im Flugzeugbau gehen, zeigen die Awards, die am 13. April auf der Leitmesse JEC Composites Show in Paris vergeben werden: Die Produktivität muss steigen, Fertigungsautomatisierung wird immer wichtiger.

Die JEC Composites Show in Paris hat sich als Leitmesse für die Verbundwerstoff-Industrie etabliert. Während die Zahl der Aussteller im letzten Jahr trotz Krise leicht auf 1065 stieg, gehen die Veranstalter von einer immerhin gleichbleibenden Belegung in diesem Jahr aus. Zwölf Foren und Kongresse begleiten die Messe von 13. bis 15. April. Darunter ist ein Anwenderforum für jede wichtige Absatzbranche, auch für die Luft- und Raumfahrttechnik. Diese Vielfalt macht die JEC Show zum internationalen Branchen-Treff. Und sie gibt den elf angekündigten Preisverleihungen das Gewicht, Trends zu repräsentieren.

Allein vier der JEC-Awards gelten diesmal Komposit-Techniken aus der Luft- und Raumfahrttechnik. Sie machen deutlich, dass im Flugzeugbau der Trend zur Automation zunimmt. Generell geht er zu höherer Produktivität und Reproduzierbarkeit in Fertigung und Montage. Die Prozessentwickler rücken zunehmend von der energie- und kostenintensiven Autoklavhärtung ab. Auch versuchen sie, den Bedarf an teurer Endbearbeitung zu senken.
Den JEC-Award in der Kategorie Luft- und Raumfahrt erhält Fokker Aerostructures. Mit 6 m langen Höhenrudern und einem 4 m langen Seitenruder führen die Niederländer die ersten induktionsgeschweißten Primärstrukturen in die Serie ein. Sie enthalten bogenförmige Rippen aus thermoplastischen Kohlenstoff/PPS-Verbundwerkstoffen, die auf die Haut aufgeschweißt werden. Verglichen mit der Widerstandsschweißung ermöglicht das Induktionsschweißen ein geringeres Gewicht und niedrigere Kosten. Im Sommer 2009 wurden die ersten Teile in das Heck des neuen Geschäftsflugzeuges Gulfstream 650 eingesetzt.
In der Kategorie Prozess wird SABCA, Belgien, für einen Demonstrator ausgezeichnet, in dem Preformteile durch Strukturverkleben statt Nieten verbunden werden. Das Modell ist für versteifte Flügelhautfelder ebenso repräsentativ wie für Landeklappenträger oder Frachttore. Potenzial: 50 % weniger Gewicht und 60 % günstigere Montage.
Gleich zwei Preise gibt es für Fortschritte in der Automation. Magestic Systems Inc. aus den USA entwickelte die „Cured Laminate Compensation“ für den Bau des F-35 Joint Strike Fighter von Lockheed Martin: Oberflächendaten von Kompositstrukturen, die mit dem Laserradar über 60 m Distanz hinweg erfasst werden, vergleicht das CLC-System mit den Konstuktionsdaten. Daraufhin generiert es automatisch bis ins NC-Programm hinein die erforderlichen Kompensationslagen für eine Flügelhaut, die den Toleranzen entspricht. Ein 3D-Laserprojektor hilft beim Positionieren der Lagen. Abschließend kann das Teil erneut gehärtet werden.
EADS Deutschland konzipierte in Stade ein Verfahren, um Komposit-Strukturen mit großer Reproduzierbarkeit und Designflexibilität herzustellen. Ziel war es, Handarbeit zu minimieren und vorrangig Rovings einzusetzen. Die neue Maschine ist jetzt in der Lage, Strukturteile mit wechselnden Querschnitten und Krümmungen zu produzieren und dabei das Material zu 95 % auszunutzen. os
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