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Reine Formsache

Fertigung
Reine Formsache

Profile aus Kunststoff oder Aluminium sind allgegenwärtig. Ob als Fenster oder Fassade, ob filigran oder komplex: Vollautomatisch arbeitende Hightech-Maschinen von Elumatec bringen Profile in jede noch so ausgefallene Form.

Weltweit werden Wolkenkratzer in die Höhe gezogen, die sich mit immer neuen Rekorden übertrumpfen. Mindestens genauso viel Aufsehen wie ihre gewaltigen Dimensionen erregen viele Könige der Skyline durch ihr extravagantes Äußeres.

Ob der geplante Turning Torso in Malmö mit einer der DNA-Doppelhelix nachempfundenen Struktur, der Jin Mao Tower in Shanghai mit seiner historischen Pagodenform oder die Zwillingstürme der Petronas Towers in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur – im Sog der Vertikalen entfalten die Architekten ihre Kreativität besonders an den Ornamenten der Fassaden. Umgesetzt wird sie oft durch deutsche Feinarbeit.
Nicht nur das Wolkenkratzerpaar in Malaysia verdankt seine dekorative Außenverkleidung – in Gestalt einer aufwendigen Vorhang-Struktur – einem schwäbischen Maschinenbauer.
Hierzulande kann man täglich Produkten begegnen, die auf Anlagen der Elumatec GmbH aus Mühlacker bei Pforzheim gestaltet wurden. Die Stabbearbeitungszentren, aber auch die Sägen, Fräsen und Pressen des Familienunternehmens bringen Profile aus Aluminium, Kunststoff und Stahl in jede gewünschte Form: in Fenstern, Türen, Wintergärten, Bierzelten, Seilbahnen, Fußballtoren ebenso wie an Lkw-Anhängern oder als Segelmasten. Der Slogan „Wir treffen uns öfter, als Sie denken“ passt ausgezeichnet zu dem süddeutschen Maschinenbauer. Vollautomatische Maschinen von Elumatec schweißen, bohren, fräsen und montieren die Fenster für Einfamilienhäuser mit der gleichen höchsten Präzision in einer einzigen Aufspannung wie Fassadenverkleidungen von Wolkenkratzern. Die riesige Menge an Aluminium-Blechen, die für die Außenhaut der 452 m hoch in den Himmel von Kuala Lumpur ragenden Petronas-Zwillingstürme benötigt wurde, machte eine Verarbeitung der Profile direkt auf der Baustelle erforderlich. Das half, Transportkosten zu sparen. Hierfür wurde ein Container dicht bei den Kränen aufgestellt, eine Seitenwand entfernt und ein Elumatec-Bearbeitungszentrum darin fest verankert. Rund um die Uhr arbeitete die von nur wenigen Werkern bediente Langbettmaschine, um die 33 000 Panele der soganannten Curtain-Wall-Fassade in die gewünschte Form zu bringen. Kaum fertig gestellt, hingen die Profile am Haken des Krans, der sie auf eine der 88 Etagen hievte, wo die Arbeiter sie an den Frontseiten der Hochhaustürme montierten.
Damit in der Vertikalen das eine exakt ins andere passt, muss die Vorarbeit in der Horizontalen höchst präzise sein. Bis zu 20 m misst eine Langbettmaschine. „Doch unabhängig von den Maßen, spielt die Passgenauigkeit der eingebauten Einzelkomponenten eine entscheidende Rolle“, betont Gerhard Engel. „Die macht am Weltmarkt letztendlich den Preisunterschied aus“, spielt der Elumatec-Verkaufsleiter auf den Begriff ‚Made in Germany’ an.

Elumatec in Kürze …

„Sie haben Profil, wir bearbeiten es!“ Der Slogan der Elumatec GmbH deutet die Vielfalt im Geschäft mit der Profilbearbeitung an und auch die Bereitschaft zu flexiblen Lösungen, die der Weltmarktführer für Profilbearbeitungsmaschinen bietet. Der vor 80 Jahren gegründete Maschinenbauer aus dem schwäbischen Mühlacker-Lomersheim macht mehr Umsatz als die Nummern zwei und drei der Branche zusammen.
Bevor sich Eugen Lutz in den 60er-Jahren dieses Betätigungsfeld erschloss, hatte er sich mit Holzbearbeitungsmaschinen für Handwerker einen Namen gemacht. Auch unter Bastlern waren Maschinen der Marke Elu (das Akronym steht für Eugen Lutz) sehr beliebt. 1984 trennte sich Lutz vom Holzbereich, als Black & Decker sein Produktprogramm um eine Profisparte aufstocken wollte. Getreu dem Motto „Nur Qualität produziert Qualität“ achtet der heutige Firmenchef und Sohn des Firmengründers, der ebenfalls Eugen heißt und das Familienunternehmen in zweiter Generation führt, strikt darauf, dass seine Zulieferer aus dem nahen Umkreis stammen.
Hochautomatisierte Produktion, schneller Service und Kundennähe sieht das Unternehmen als Basis für seinen Erfolg. Mit über 40 Niederlassungen auf allen Kontinenten ist Elumatec ein Global Player. 10 % der Produktion bleiben im Inland, rund ein Drittel des Umsatzes wird außerhalb Europas erzielt.
Gründung: 1928
Unternehmensleitung: Eugen Lutz
Mitarbeiter: rund 700
Umsatz 2007: 153 Mio. Euro, für 2008 sind 174 Mio. Euro geplant

Präzision – eine Frage der Führung

„Dank ständig verbesserter Werkstoffe und Fertigungsmethoden werden die Einsatzmöglichkeiten für technische Profile immer zahlreicher“, sieht Elumatec-Geschäftsführer Eugen Lutz ein großes Potenzial für die Maschinen, die sein Unternehmen baut. Um selbst meterlange Profile aus Aluminium, Stahl oder Kunststoff mit einer Genauigkeit von mindestens einem Zehntelmillimeter zu schneiden, braucht es Maschinen mit präzisen Linearführungen. Ausgelegt auf solche Anforderungen sind Stabbearbeitungszentren, die Profile numerisch gesteuert an fünf Seiten vollautomatisch in Form bringen. Selbst die sechste Seite lässt sich bearbeiten, wenn optional ein Winkelkopf integriert ist. Je nach Ausführung bohrt, fräst und sägt das Elumatec-Spitzenmodell SBZ 151 bis zu 12 m lange Profile. Selbst ein 20 m langer Segelyachtmasten lässt sich in einer Aufspannung bearbeiten. Möglich macht dies ein Modulkonzept, das den Verfahrweg in der X-Achse auf die entsprechende Länge bringt.
Ein Kernstück des horizontalen Bearbeitungsraums bilden Linearführungen der darauf spezialisierten Schaeffler KG. Der Clou: Die Funktionen Führen und Antreiben sind in einem Konstruktionselement verzahnt. Während die Profilschiene die Führung übernimmt, sorgt die Zahnstange für den Antrieb. Mit der integrierten Technik rechnet sich der Maschinenhersteller deutlich höhere Marktchancen aus. Der Schaeffler-Geschäftsbereich INA-Lineartechnik hat die Ausführung jetzt als Standardelement in seinen Lösungsbaukasten übernommen.
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