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In Szentgotthárd, ganz im äußersten Westen Ungarns, befindet sich die Rabacsa Metalltechnik Kft. Der Fokus des 1998 gegründeten Familienunternehmens liegt auf der Metallverarbeitung in Auftragsfertigung und damit auf der Herstellung von maßgeschnittenen Blechen, Rohren und komplexen Bauteilen. Dafür nutzt Rabacsa neueste Amada-Technologie und verfügt über insgesamt zwölf Anlagen des Maschinenbauers, von Abkantpressen über eine Laserschweißanlage, eine Laserstanzmaschine bis hin zu mehreren Laserschneidmaschinen der neuesten Generation von Amada. Kennzeichnend ist, dass sie über entsprechende Amada-Module hochgradig automatisiert sind. Um die eigene Leistungsstärke und Fertigungseffizienz weiter zu steigern, führte Rabacsa zudem die smarte, vollvernetzte Produktion nach Industrie-4.0-Prinzip ein und schöpft mit der entsprechenden Technologie heute alle Möglichkeiten und Potenziale der Digitalisierung aus.
Den Anfang bildete 2019 die Einführung von Amada V-factory, um die Echtzeitüberwachung der gesamten Produktionsumgebung auf dem Desktop und Smart-Geräten zu ermöglichen. „Wir können mit Amada V-factory jede einzelne Anlage überwachen und live ihren aktuellen Status sehen, inklusive Stillstands- und Stand-by-Zeiten, Energieverbrauch und Materialausnutzung sowie laufenden und abgeschlossenen Programmen“, erklärt Rabacsa-CEO Balázs Racker. „Mit Amada V-factory haben wir aber auch unsere Bauteile immer im Blick. Wir wissen ganz genau, wo und in welchem Stadium sie sich gerade befinden. Das ist sehr wichtig für uns, da wir nicht nur mittlere und große Losgrößen, sondern auch kleine Serien bis hin zum Einzelteil fertigen.“
Intelligente Auftragsabwicklung und vernetzte Geschäftsbereiche
Einen weiteren Schritt in Richtung digitale Produktion machte das Unternehmen 2022 mit der Einführung des Amada Order Managers (AOM). „Wir haben den AOM über unsere inhouse entwickelte Digital Manufacturing World Software (DMW) mit unserem ERP-System verbunden und können so vollvernetzt fertigen“, so Racker. Vor Ort beginnt die Fertigung mit der Auftragserstellung in der DMW-Software. Der Order Manager übernimmt dann die Vorbereitung der Fertigungsaufträge und übermittelt die Daten an die CAM-Programmierung von Amada. Anschließend gibt er die Aufträge für die Produktion frei und meldet die fertiggestellten Produktionsdaten der Amada-Maschinen in Echtzeit zurück an die DMW-Software. „Wir programmieren für jedes benötigte Bauteil das entsprechende Programm und versehen es mit einer Warennummer, die im Order Manager gespeichert ist“, so Racker. „Wenn dieses Bauteil später nochmals gefertigt werden muss, lädt unsere DMW-Software die Daten automatisch hoch und die Produktion kann sofort wieder beginnen.“
Ein weiterer Vorteil: Über den Order Manager lassen sich verschiedene Aufträge mixen und kombiniert ausführen, was für Zeiteinsparungen sorgt. „Das heißt, wir können auf einer Platte gleichzeitig unterschiedliche Kundenaufträge schneiden. Die Teile werden dann gemäß Operationsplan sortiert und für die nächste Maschine vorbereitet“, erläutert Racker.
An die DMW-Software sind bei Rabacsa aber nicht nur der Order Manager, sondern auch alle anderen Geschäftsbereiche wie beispielsweise Einkauf, Verkauf, HR, Logistik, Controlling und die gesamte Produktion angebunden. Als Folge erhält etwa der Einkauf automatisch Informationen zum benötigten Rohmaterial, das dann sofort bestellt werden kann.
Service-App: Digitales Tool sorgt für schnelle Hilfe
Unterm Strich verfügt das ungarische Unternehmen damit über eine durchgängig digitale Produktionsplattform, die enorme Vorteile bietet: „Durch die Digitalisierung haben wir unsere Produktivität innerhalb eines Jahres um 60 Prozent gesteigert“, stellt Racker fest. „Wir können jetzt einfach schneller, effizienter und vor allem flexibler produzieren.“
Zudem nutzt Rabacsa als einer der ersten Anwender die Amada IoT Support App. Damit kann der Kunde direkt mit dem Service des Maschinenbauers in Kontakt treten. „In der App ist jede einzelne Anlage aufgelistet, und der Kunde kann zu jeder Maschine einen Case aufmachen, also beispielsweise eine Störungsmeldung absetzen“, erklärt Carsten Jurgeleit, Teamleiter IoT bei Amada. Die App ermöglicht auch das Chatten und den Austausch von Informationen. Dazu gehören beispielsweise kleine Anleitungen, die der Kunde vor Ort direkt durchführen und so möglicherweise bereits die Störung beheben kann. (su)
Amada auf der Euroblech
Der Werkzeugmaschinenhersteller Amada zeigt auf der Euroblech (Halle 12, Stand F02, F06, D02, D06) ihr umfangreiches Lösungsangebot für die Blechbearbeitung.