Zulieferer | Vom Rohteil zum einbaufertigen Produkt in 30 s – möglich macht dies eine vollautomatisierte Fertigungszelle für Aluminium-Stromschienen. Die vom Automobilzulieferer Leoni in Rumänien betriebene Anlage hat weltweit eine Alleinstellung.
„Mit diesem Projekt haben alle Beteiligten Neuland betreten“, sagt Geschäftsführer David Abele. Sein Unternehmen, die IMA Ingenieurbüro Anton Abele & Partner GmbH aus Augsburg, hat für den Kabel- und Bordnetzhersteller Leoni eine komplette Produktionszelle für die vollautomatische Herstellung von einbaufertigen runden Aluminium-Stromschienen entwickelt und gebaut. Die Busbars genannten Schienen stellen in Pkws die Stromverbindung von der Batterie im Heck zu den Verbrauchern im Motorraum her.
Die im rumänischen Werk von Leoni in Betrieb genommene Anlage arbeitet den Angaben zufolge äußerst flexibel und soll hochgradig variabel einsetzbar sein. Mit einem Vorrat für zwei Stunden lässt sie sich mit verschiedensten Modellen der Busbar-Alustangen füttern. Sobald die geraden Stangen als Ausgangswerkstück eingelegt sind, laufen alle Prozesse automatisiert. Am Ende wird ein einbaufertiges Produkt aus der Fertigungszelle ausgeschleust. Laut IMA-Chef Abele soll in der Endausbaustufe sogar ein One-piece-flow möglich sein, wobei die Werkstücke über Querschnitt und Länge eindeutig identifiziert werden.
In der Produktionszelle werden die mit einem halogenfreien Polyethylenmantel isolierten Rohteile zweimal abisoliert, zweimal gepresst, sauber gereinigt, geschweißt und schließlich mit einer CNC-Biegeanlage frei im Raum dreidimensional gebogen. Alle 30 s aus der Zelle ausgeschleust, ist eine einbaufertige Busbar versandfertig und wird in spezielle Kisten verpackt. Die Handhabung beim Einbau der starren Busbar ist dabei wesentlich einfacher als beim biegeschlaffen Kabel. Mit wenigen Handgriffen wird das Bauteil an beiden Enden über ein ausgeklügeltes, dennoch einfach zu bedienendes Befestigungssystem montiert und dazwischen mit speziellen Klammern am Chassis fixiert.
Was zunächst auf einer teilautomatischen Anlage mit einer Jahreskapazität von 15 000 Teilen gefertigt wurde, reichte nicht mehr aus. Leoni hat den höheren Bedarf frühzeitig erkannt und die Anlage von IMA planen und bauen lassen. In der Spitze wird sie eine Jahreskapazität von 500 000 Stück leisten. Der Kabel- und Bordnetzhersteller sieht sich damit für kommende Aufträge bestens vorbereitet. (dk) •
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