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Synchronisierung im industriellen Werkzeugbau

Sprunghafter Anstieg der Produktivität sichert die Wettbewerbsfähigkeit
Synchronisierung im industriellen Werkzeugbau

Synchronisierung im industriellen Werkzeugbau
Unternehmensübergreifende Synchronisierung der Prozesse im industriellen Werkzeugbau Bild: IPT
Der Wettbewerbsdruck im Werkzeugbau steigt durch neue Marktanbieter aus Niedriglohnländern kontinuierlich. Prozessorientierte organisatorische Konzepte wie die Prozesssynchronisierung besitzen eine Schlüsselrolle, die Wettbewerbsfähigkeit der Traditionsbranche Werkzeugbau nachhaltig zu sichern.

Am Hochlohnstandort Deutschland erfolgt die Positionierung im Wettbewerbsumfeld des Investitionsgütermarktes in der Regel über technologisch herausragende Produkte. Bisher konnte sich auch der Werkzeugbau noch immer über die Höherwertigkeit seiner Produkte differenzieren und eine hohe Preisqualität sichern. Die zunehmende Vergleichbarkeit der Produkte durch das schnelle Aufholen von Wettbewerbern an Niedriglohnstandorten stellt den Werkzeugbau an Hochlohnstandorten vor neue Herausforderungen. Prozessorientierten organisatorischen Konzepten kommt eine Schlüsselrolle zu.

Die Fähigkeit, dem Kunden ganzheitliche und kundenindividuelle Lösungen zu marktfähigen Preisen anbieten zu können, wird zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Bei der Betrachtung der drei wesentlichen Ziele im Werkzeugbau – Zeit, Kosten und Qualität – kristallisiert sich die Zielgröße Zeit als bedeutendstes Differenzierungsmerkmal heraus. Qualität wird als „Hygienefaktor“ bei den Erzeugnissen deutscher Werkzeugbaubetriebe vorausgesetzt. Eine Differenzierung über den Preis ist vor dem Hintergrund signifikanter Vorteile der internationalen Konkurrenz bei den Faktorkosten nahezu nicht möglich. Die für die schnelle und effiziente Werkzeugfertigung notwendige Beherrschung der Komplexität in der Auftragsabwicklung kundenindividueller Investitionsgüter mit Unikatcharakter muss daher zur Kernkompetenz des Werkzeugbaus an Hochlohnstandorten werden. Differenzierung durch den Faktor Zeit, dahinter verbirgt sich vor allem die Verkürzung der Durchlaufzeiten in der Leistungserstellung sowie eine hohe Termintreue. In diesem Zusammenhang spielt die Synchronisierung der Prozesse in der Auftragsabwicklung eine besondere Rolle.
Synchronisierung beschreibt die (zeitliche) Abstimmung von Prozessen aufeinander. Hinter dem aus der Serienfertigung bekannten Konzept verbirgt sich das Bestreben, Prozesse ideal aufeinander abgestimmt mit minimalen Reibungsverlusten und minimalen Liegezeiten ablaufen zu lassen. Dies führt zu einer Reduktion der Durchlaufzeiten bei höherer Termintreue, sowie eine hohe Kapazitätsauslastung bei gleichzeitiger Reduktion der Bestände und Liegezeiten. Aufgrund der im Werkzeugbau vorherrschenden Prozessvarianz und der daraus resultierenden Komplexität ist die Synchronisierung aufgrund der Schaffung von zusätzlichen Abhängigkeitsverhältnissen zwischen Prozessschritten kein naheliegender Lösungsansatz. Damit die Synchronisierung gelingt, ist die Komplexitätsbeherrschung durch Produkt- und Prozessstandardisierung als Grundlage erforderlich.
Die Herausforderung der Synchronisierung liegt in der Abstimmung und Steuerung der ineinandergreifenden Prozesse. Nicht jeder Werkzeugbaubetrieb hat die gleichen Anforderungen an seine Prozesse. Eine einheitliche Synchronisierungslösung ist dementsprechend nicht sinnvoll. Vielmehr gilt es für die Branche, entsprechend ihrer Anforderungen an die Prozessgestaltung und Auftragsabwicklungsorganisation typgerechte Synchronisierungsverfahren zu entwickeln. Das enorme Potenzial, das Synchronisierungslösungen bereits in einzelnen Unternehmen der Branche beweisen, gilt es somit weiterzuentwickeln und für weitere Anwendungen in Werkzeugbaubetrieben nutzbar zu machen. Lb/hw
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