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„System ermöglicht neue Spindelvarianten“

Laut Röhm-Entwicklungschef Hangleiter wird HSK-Werkzeugspannug revolutioniert
„System ermöglicht neue Spindelvarianten“

„System ermöglicht neue Spindelvarianten“
„Gegenüber herkömmlicher HSK-Technik baut Super Lock kompakter. Es ist steifer und bietet größere Spannsicherheit.“ Bild: Lindenmayer
Mit Super Lock stelle die Röhm GmbH die erste selbsthemmende Verriegelungseinheit mit einer rotations-symmetrischen Spannzange vor, sagt Eugen Hangleiter. Der Clou dabei sei, dass das System komplett ohne Federn auskomme, betont der Entwicklungschef des Sontheimer Spanntechnik-Herstellers.

Herr Hangleiter, Röhm stellt das Verriegelungssystem Super Lock für HSK als revolutionäre Neuerung in der Werkzeug-Spanntechnik vor. Wo liegt der Durchbruch?

Es ging uns vor allem um neue Standards für Maschinenspindeln und Schnittstellen. Für automatische Spannsysteme stehen solche Verbesserungen auf der Tagesordnung. Gegenstand unserer Entwicklung waren insoweit höhere Drehzahlen und Wuchtqualität, mehr Steifigkeit und Überwachungs-Möglichkeiten.
Was ist revolutionär daran?
Wir haben die Feder als labiles Element durch eine kompakte, selbsthemmende Verriegelungseinheit ersetzt. Das ermöglicht neue Spindelqualitäten und Varianten. Super Lock arbeitet mit einer rotations-symmetrischen Spannzange. Federn werden damit entbehrlich. Das Verriegelungssystem spart Bauraum und ist kompakter als die klassisch federgespannte HSK-Spanntechnik – und dies bei hoher Wuchtqualität, statischer und dynamischer Steifigkeit und sicherer Spannung.
Welcher Kundenkreis soll profitieren?
Super Lock ist das Bindeglied zwischen dem HSK-Spannsatz und der Betätigungsstange. Es überträgt die Betätigungskraft der Spann-Löse-Einheit auf den Spannsatz und sichert die Verbindung durch die mechanische Selbsthemmung an den Kegeln von Spannhülse, -zange und Zugbolzen. Damit zählen alle Hersteller und Anwender von Schnittstellen mit Hohlschaftkegel zur Zielgruppe.
Wodurch genau rechnet sich das System?
Durch eine einfache Montage von vorne in die Spindel und Schnittstelle, durch Bauraum-Einsparungen bis zu 50 Prozent, über hohe Drehzahlen durch rotationssymmetrisch geführte Bauteile und durch einen kurzen Kraftfluss ohne die Elastizitätseinflüsse eines Federpakets. Die Steifigkeits-Kennwerte sind bestens. Daraus ergeben sich die wirtschaftlichsten Bearbeitungen.
Gibt es bereits Wirtschaftlichkeits- oder Modellrechnungen?
Nein.
Wie weit lässt sich der Nutzen dann quantifizieren?
Im Gegensatz zu Spannsystemen mit Federn als Energiespeicher weist die Verriegelung mit Super Lock höhere Steifigkeits-Kennwerte auf und verbessert damit in Kombination mit dem Hohlschaftkegel-Spannsatz die Grenzbelastbarkeit der Schnittstelle wie auch des Gesamtsystems.
Wie viel Entwicklungsaufwand haben Sie investiert?
Wir arbeiten seit 2005 an dem System. Dabei war der Ersatz der labilen Federn immer die Zielvorgabe. Es ging uns darum, mit einem Spannsystem neue Spindelqualitäten und Ausführungen möglich zu machen.
Ihre Einschätzung zum Absatz?
Eine nähere Absatzentwicklung lässt sich noch nicht abschätzen. Da es sich aber um ein technisches Spitzenprodukt mit hohem Nutzwert handelt, denke ich, es wird auch entsprechend eingesetzt.
Welche weiteren Einsatzbereiche könnte man sich für Varianten des Super Lock für HSK vorstellen?
Dies könnten zwischenzeitlich genormte Schnittstellen sein wie ‚polygonal taper interface with flange contact surface’, ferner ‚modular taper interface with ball track system’ sowie die Anwendung in Werkstückspannungen. Letzteres untersuchen wir zurzeit näher.
Um welches Problem an der Schnittstelle zwischen Werkzeug und Maschine will Röhm sich als nächstes kümmern?
Ein neues Spannkonzept namens clamp-by-wire wird die perfekte Verbindung von Super Lock mit einer elektrischen Betätigung und moderner Regelungstechnik sein.
Wolfgang Filì Journalist in Köln

Kompakt, schnell, schwerzerspanend

Der Nutzen des federlosen Spanners liegt auf der Hand: Super Lock belegt wenig Raum und lässt sich auch in extrem kurze Spindeln einbauen. Außerdem verriegelt das System mit hoher Steifigkeit und eignet sich in Verbindung mit dem Röhm-eigenen HSK-Spannsatz auch für die Schwerzerspanung. Bis zu 50 % Bauraum werden eingespart. So können Spindeln für Dreh-Fräs-Zentren oder Winkelköpfe extrem kurz gebaut werden.
Der in der Hülse geführte Bolzen zieht dabei die Spann- und Zugstange. Der angekoppelte HSK-Spannsatz wird in die Spannposition bewegt – das System verriegelt sich dann selbsthaltend an den flachen Kegeln von Zugbolzen und Spannhülse. Dabei erlaubt die elastische Spannzange in Verbindung mit der elastisch gestalteten Spannhülse die sichere selbsthaltende Verriegelung unter Vorspannung in verschiedenen axialen Positionen.
HSK-Spannsatz und Federspannung RÖHM HSK-Spannsatz und Super-Lock Biegung ohne Schnittstelle
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