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3D-Druck: Intec und Z 2019 zeigen intelligente Verfahrenskombinationen

Fachmessen Intec und Z 2019
Verbindungen zwischen zwei Welten

Firmen im Artikel
„Additiv + Hybrid – Neue Fertigungstechnologien im Einsatz“: Sonderschau und Fachforum zu Intec und Z 2019 präsentieren Anwendungen und Trends für intelligente Verfahrenskombinationen.

Ina Reichel
Freie Journalistin in Chemnitz

Additive Fertigungsverfahren erobern sich ihren Platz in der industriellen Produktion. „Sie sind jedoch in den meisten Fällen kein Ersatz für konventionelle Technologien, sondern vielmehr eine Erweiterung und Ergänzung zu klassischen Verfahren. In der Kombination wird es somit möglich, bisher bestehende Grenzen herkömmlicher Materialkonstellationen und Prozesse zu überwinden“, betont Prof. Dr. Frank Brückner vom Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS Dresden.

Solche intelligenten Kombinationen und ihre Anwendungsfelder stehen im Mittelpunkt von Sonderschau und Fachforum „Additiv + Hybrid – Neue Fertigungstechnologien im Einsatz“, die vom 5. bis 8. Februar 2019 im Rahmen der Industriemessen Intec und Z in Leipzig stattfinden. In den verschiedenen Sessions des Fachforums beleuchten Experten aus Industrie und Forschung unter anderem neue Möglichkeiten der Funktionsintegration, die Technologieauswahl unter Wirtschaftlichkeitsaspekten, Verfahren zur Qualitätssicherung sowie Vorteile durch neue Materialkonzepte und Multimaterial-Fertigung.

Agent-3D soll Deutschland die Technologieführerschaft sichern

Im letztgenannten Bereich liegt die berufliche Heimat von Professor Brückner. Aus der Symbiose zwischen Beschichtungstechnik und Werkstoff-Know-how entwickelt sein Team im Geschäftsfeld Generieren und Drucken am Fraunhofer IWS beispielsweise filigrane, additiv gefertigte Mikrostrukturen, mit denen sich die Lebensdauer von Flugzeugtriebwerken verlängern lässt und die dazu beitragen, dass Kerosinverbrauch sowie Schadstoffausstoß beträchtlich sinken. Anwendungen aus der Luft- und Raumfahrt, aber auch additiv hergestellte Komponenten für den Maschinenbau, die bereits in Serie sind, sowie Beispiele für die Energietechnik stellt das Fraunhofer IWS in Sonderschau und Fachforum vor. Sie sind zum Teil in enger Zusammenarbeit mit dem Konsortium Agent-3D entstanden. In diesem bundesweiten Strategieprojekt arbeiten Unternehmen und Forschungseinrichtungen daran, Deutschland die Technologieführerschaft in den zentralen Bereichen der additiv-generativen Fertigung zu sichern.

Komplexe endkonturnahe Bauteile
bei reduziertem Materialeinsatz

„Durch additive Technologien wird es beispielsweise möglich, schwerzerspanbare Materialien zu bearbeiten. Ebenso lassen sich aufbauende und abtragende Verfahren als auch verschiedene Werkstoffe miteinander kombinieren. Aus diesen Verbindungen können relativ rasch komplexe topologieoptimierte und endkonturgenaue Bauteile geschaffen werden und das bei reduziertem Materialeinsatz“, erläutert Professor Brückner und verweist auf weitere Vorteile der Multimaterial-Fertigung wie die effiziente Verbindung von Verschleiß- und Korrosionsschutz oder das Einbringen elektrischer Leitfähigkeit in Bauteile durch neue Verfahrens- oder Materialkombinationen. „Ausgangspunkt muss immer sein, den besten Weg für die Fertigung eines Teiles zu wählen und zu schauen, ob der Einsatz additiver Verfahren zu Verbesserungen beim Produkt und im Prozess führt. Wenn die konventionelle Variante sich als günstiger erweist, dann sollte diese angewendet werden“, benennt er eine wesentliche Voraussetzung für die wirtschaftliche Nutzung des Additive Manufacturing.

Die Beratung für die richtige Material- und Verfahrenswahl gehört zu den Kompetenzen der Rapidobject aus Leipzig. Der 3D-Druck-Dienstleister mit seiner mehr als zehnjährigen Erfahrung in der additiven Fertigugn bietet von der Idee bis zum fertigen Teil alle Leistungen in dieser Produktionskette aus einer Hand an. Auf der Sonderschau gibt das Unternehmen einen Einblick in sein Portfolio. Rapidobject beherrscht eine Vielzahl an Verfahren für die Herstellung von Prototypen, Ersatzteilen und Kleinserien in verschiedenen Kunststoffen und Metallen. Zum Spektrum gehören weiterhin die 3D-Datenerstellung, diverse Veredlungs- und Finishing-Prozesse sowie die Prozesse der Qualitätssicherung mit Hilfe taktiler 3D-Koordinatenmesstechnik und optischer Prüfungen. Gefragt sind diese Leistungen unter anderem in der Automobilindustrie, im Maschinenbau sowie für weitere Industrieanwendungen.

Messemodelle aus dem 3D-Drucker

Firmen nutzen den werkzeuglosen 3D-Druck aber auch zunehmend, um Messemodelle herstellen zu lassen. Damit werden sehr detailgetreue, filigrane und komplexe Ausstellungsstücke möglich, die in weiteren Prozessschritten, etwa durch Färben und Lackieren, veredelt werden. „Der 3D-Druck macht sichtbar, was bei anderen Produktionsverfahren unsichtbar bleiben würde“, betont Geschäftsführerin Petra Wallasch, die auf großen Zuspruch während des Leipziger Messeduos hofft.

Unternehmen wie Trumpf, Franken, Sandvik Coromant, SLM Solutions oder auch Oerlikon Citim gehören ebenfalls zu den Ausstellern oder Vortragenden von Sonderschau und Fachforum „Additiv + Hybrid – Neue Fertigungstechnologien im Einsatz“ im Rahmen der Intec und Z 2019.


Messeverbund Intec und Z 2019 in Kürze

Das Messedoppel Intec und Z mit seinen rund 1300 Ausstellern findet vom 5. bis 8. Februar 2019 auf der Leipziger Messe statt. Kernbereiche der Intec sind Werkzeugmaschinen, Systeme für die automatisierte Produktion sowie die gesamte Fertigungstechnik für die Metallbearbeitung. Die Z gehört zu den führenden internationalen Zuliefermessen in Europa. Sie fokussiert ihr Ausstellungsprofil auf Teile, Komponenten, Module, Technologien sowie industrielle Dienstleistungen. Praxisorientierung und branchenübergreifende Informationen für die Industrie sind das Markenzeichen des Fachprogramms. An allen Messetagen präsentieren zwei Sonderschauen mit Fachforum Anwendungen und Trends: zum einen das Thema „Additiv + Hybrid – Neue Fertigungstechnologien im Einsatz“, zum anderen „Sensorik – auf dem Weg zum intelligenten Produkt. Lösungen, Trends, Potentiale“.

Weitere Infos: www.messe-intec.de, www.zuliefermesse.de

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